Unsere Worte sind unsere Waffen - was hat das mit künstlicher Intelligenz zu tun, Eva Wolfangel?

Unsere Worte sind unsere Waffen - was hat das mit künstlicher Intelligenz zu tun, Eva Wolfangel?

Die öffentliche Wahrnehmung von künstlicher Intelligenz schwingt von der "Eroberung der Welt durch die Maschinen bis hin zu einer fast sektenartigen Technologiegläubigkeit. Beides – so Eva – ist falsch. Denn wie so oft: Es kommt darauf an.
38 Minuten
Podcast
Podcaster
On the way to new mobility: Katja Diehl spricht alle 14 Tage mit Gästen über Mobilität statt Verkehr, Diversität, New Work, Inklusion, kindergerechte Stadt und das Mobilisieren auf dem Land.

Beschreibung

vor 9 Monaten
Wenn dir diese oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine
Bewertung da und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen
wöchentlichen Newsletter gibt es bei steady. Mein zweites Buch
„Raus aus der AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“ kann
ab sofort vorbestellt werden. Ich freue mich, wenn du das machst,
denn das hilft nischigen Sachbüchern wie dem meinen, wahrgenommen
zu werden. Ihr wisst schon: Kapitalismus – Carpitalism – und dann
erst das Paradies für alle. Ich habe grad damit begonnen, für alle
Podcasts auch Transkripte bereit zu stellen, auf dass noch mehr
Menschen, die nicht so gern hören oder nicht so gut hören können,
an meinen Inhalten teilhaben. Eva Wolfangel beschäftigt sich seit
zehn Jahren mit künstlicher Intelligenz, eigentlich wollte sie sich
langsam anderen Themen zuwenden. Aber dann kamen ChatGPT, andere
große Sprachmodelle und ein riesiger Hype. Natürlich ist das alles
nicht total neu, sagt sie. Aber durch browserbasierte Chatbots
haben Unmengen mehr Menschen Zugang zu KI. Die öffentliche
Wahrnehmung schwingt von der Eroberung der Welt durch die Maschinen
bis hin zu einer fast sektenartigen Technologiegläubigkeit. Beides
– so Eva – ist falsch. Denn wie so oft: Es kommt darauf an. Richtig
ist: Die heutigen KI-System basieren auf der Welt, in der wir
leben. Diese enthält Unmengen an Rassismus, Sexismus, Ableismus…
Und natürlich darf man nicht vergessen, dass hinter „KI“ große
Unternehmen stecken, die unsere Daten sammeln nicht zur Rettung der
Welt, sondern zur Steigerung ihrer Rendite sammeln. Um zu zeigen,
dass wir im Gegensatz zu vielen düsteren Szenarien sehr viel in der
Hand haben, die uns durch niedrigschwellige Chatbots eröffnet
werden, hat Eva einen Talk auf dem 37C3 gehalten – dem alljährlich
Kongress der Community rund um den Chaos Computer Club. Sie hat
ChatGPT dazu gebracht, ihr bei investigativen Recherchen zu helfen,
denn da sind die Chatbots tolle Tools. Ein weiterer Aspekt ihrer
Vortrags war, zu zeigen: Viele Dinge funktionieren noch lange
nicht. Man kann z. B. nicht nach Fakten fragen und erwarten, dass
die Antwort stimmt. Da muss man schon noch nachrecherchieren. Aber
Fragen zu stellen, wie ich an bestimmte Infos rankomme, das
funktioniert gut. Das Highlight des Talk war dann für Eva so
genanntes „Social Engineering“. Sie brachte einen Bot, der
angeblich für Betroffene von psychischen Erkrankungen und
Angsterkrankungen sein sollte, dazu, zu verraten, dass er ein
versteckter Verkaufsbot war, der ein Medikament bewerben sollte.
Eva denkt, dass es vor allem auch die Sprache ist, die Hürden
aufbaut, die Menschen davon abhalten können, diese Tools zu nutzen.
So zum Beispiel das Wort „prompt injection“, das einfach nur
Eingabe von Begriffen bedeutet. Diese Sprache, so ihre Vermutung,
kommt – kommt vielleicht auch unbewusst von den entwickelnden
Menschen, aber Jenen, die in der Technologie viel Ahnung haben,
zeigen so ein bisschen, das ist Herrschaftswissen. Also da sollten
Sie auch alle selbst nochmal an den eigenen, wie sagt man, an die
eigenen Kragen packen, an die eigene Nase fassen. Ich habe Eva auch
zum großen offenen Brief befragt, den viele KI-Verantwortliche
schrieben, um vor einer düsteren Zukunft zu warnen. Eva ist sich
sicher, dass das reines Marketing war. Einmal, um nach außen zu
zeigen, wie weit sie schon sind mit ihrer Technologie. Dann aber
auch, um Regulierung auf den Plan zu rufen, die am Ende oft den
kleineren Firmen schadet. Die Konzerne haben mit neuen Vorgaben
kaum Probleme, wie zum Beispiel der AI-Act, für die kleineren
hingegen ist es oft das K.O.-Kriterium. Spannendes Gedankenspiel
von Eva: Was würde eine KI machen, die wir danach fragen, die Welt
zu retten? Dann kann es passieren, dass diese KI, die Muster und
Zusammenhänge erkennt, nachvollzieht: Dem Planeten geht es
schlecht, seit die Menschen sich so weit entwickelt haben. Die
Klimakatastrophe ist Menschen verursacht. Was dann? Hört rein :)

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: