Wie gehen wir trotz der Dunkelheit aus 2023 mit Hoffnung in das neue Jahr hinein, Tadzio?
Tadzio (Müller) und ich sprechen über die Hoffnung, die wir aus
2023 in 2024 mitnehmen werden. Wir haben Hoffnung, nicht auf Erfolg
in Sachen Abwendung Klimakatastrophe, aber durch das gemeinsame
Tun, so unterschiedlich es auch manchmal sein mag.
1 Stunde 14 Minuten
Podcast
Podcaster
On the way to new mobility: Katja Diehl spricht alle 14 Tage mit Gästen über Mobilität statt Verkehr, Diversität, New Work, Inklusion, kindergerechte Stadt und das Mobilisieren auf dem Land.
Beschreibung
vor 10 Monaten
Das erste Mal muss ich wohl eine gewisse Triggerwarnung
aussprechen, bevor ihr diese Folge hört. Mein Freund Tadzio Müller,
mit dem ich diese letzte Folge She Drives Mobility 2023 gestalte,
neigt bekanntermaßen zu sehr deutlicher Sprache :) Wenn dir diese
oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da
und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen
Newsletter gibt es bei steady. Mein zweites Buch „Raus aus der
AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“ kann ab sofort
vorbestellt werden. Ich freue mich, wenn du das machst, denn das
hilft nischigen Sachbüchern wie dem meinen, wahrgenommen zu werden.
Ihr wisst schon: Kapitalismus – Carpitalism – und dann erst das
Paradies für alle. Tadzio und ich haben diese Folge online vor den
Augen und Ohren knapp 60 von unseren steady-Abonnent:innen
aufgenommen, mit denen wir dann im Anschluss "off the records" noch
weiter persönliche Erfahrungen und Fragen besprochen haben. Wir
feilen grad an einem Konzept, dieses Format einmal im Monat für
unsere Abonnent:innen zu verstetigen. Stay tuned. :) Wir beginnen
mit dem Ereignis, das 2023 ziemlich schnell in Aktion geraten ließ:
Die Räumung von Lützerath. Für Tadzio waren diese Tage vor der
Zerstörung dieses Dorfes in einem der Reihenhäuser wohnend DER
Moment, in dem er sich aus seinem ganz persönlichen Dunkel befreien
konnte, das sich zuvor aufgebaut hatte, weil er nicht mehr an die
Klimabewegung geglaubt hatte, die seine "Religion" war. Ich
wiederum hatte bereits Sekunden nach Abfahrt mit "meinem" Bus gen
Lützerath die erste Begegnung mit Polizeirepression, die letztlich
dafür sorgte, dass wir die Demonstration verpassten, zu der wir
gemeinsam fahren wollten. Für Tadzio ist das beständige
Eingeschränktsein in seinen Freiheitsrechten sehr viel mehr Teil
seines linksradikalen Seins als es das meine bisher sein konnte,
weil ich nicht zu den radikalen Linken gehöre. Seiner Beobachtung
nach änderte sich das mit der Besetzung des Hambacher Forstes, wo
sich die Legitimierung der Proteste änderte, "mittiger" akzeptiert
wurde. Lützerath war seiner Beobachtung nach ein
Kristallisationspunkt auch für die Klimabewegung, radikaler zu
agieren. Einen symbolischen und realen Ort zu verteidigen gegen
fossile Konzerne und eine Staatsgewalt, die gegen Klimaschutz
verstößt. In einer politischen Landschaft, in der verschiedene
Bundesländer Polizeigesetze erlassen haben, die sich gegen
"Terrorismus" richten, aktuell aber nur gegen Klimabewegung zur
Anwendung kommen. Stichwort Präventivhaft und eben das Erlebnis mit
meiner Busfahrt. Bisher waren Klimaaktivist:innen "beliebt", wurden
als "auf der richtigen Seite stehend" wahrgenommen, Tadzio nahm
hier 2023 eine zunehmende Abwertung bis Delegitimierung der
Bewegung wahr, die bis heute nicht nur anhält, sondern sich immer
wieder steigerte. Doch obwohl Lützerath als Dorf fiel und von der
Landkarte gefegt, war Tadzio nach diesem Ereignis "aufgetankt" -
mit einer Kraft, die ihn durch das ganze Jahr getragen hat. Für
mich war Lützerath der Beweis, dass, wenn ein Land (oder eine
Region) in den Krisenmodus gerät, problematische Dinge auf Seiten
der Polizei, der Medien geschehen. Und ein Ort, der mich mit
Menschen zusammenführte, denen ich so nie begegnet wäre. Indigenen,
die in Chile neben riesigen RWE-Minen leben müssen, Autonome, die
jenseits von Lohnarbeits- und Miete-zahlen-Lebensläufen existieren.
Für Tadzio sind die Orte, wo sich die Bewegung trifft, weiterhin
immer die besten Orte, weil dort Energie entsteht und in eine
Richtung gegangen wird - auch wenn es auch in der Bewegung
natürlich Konflikte gibt. Ein nächster Punkt, den wir vertieft
haben, ist die öffentliche Debatte und vor allem das Niveau von
dieser. Tadzios Highlight: Friedrich Merz und seine Definition von
"CO2 als Chance". Die Distanz zwischen dem, was in der Welt
geschieht in Sachen Klimakatastrophe und dem, was an Narrativen
statuiert wird, klafft immer weiter auseinander.
aussprechen, bevor ihr diese Folge hört. Mein Freund Tadzio Müller,
mit dem ich diese letzte Folge She Drives Mobility 2023 gestalte,
neigt bekanntermaßen zu sehr deutlicher Sprache :) Wenn dir diese
oder auch eine andere Folge gefällt, lass´ gern eine Bewertung da
und/oder supporte mich per Ko-Fi oder PayPal. Meinen wöchentlichen
Newsletter gibt es bei steady. Mein zweites Buch „Raus aus der
AUTOkratie – rein in die Mobilität von morgen!“ kann ab sofort
vorbestellt werden. Ich freue mich, wenn du das machst, denn das
hilft nischigen Sachbüchern wie dem meinen, wahrgenommen zu werden.
Ihr wisst schon: Kapitalismus – Carpitalism – und dann erst das
Paradies für alle. Tadzio und ich haben diese Folge online vor den
Augen und Ohren knapp 60 von unseren steady-Abonnent:innen
aufgenommen, mit denen wir dann im Anschluss "off the records" noch
weiter persönliche Erfahrungen und Fragen besprochen haben. Wir
feilen grad an einem Konzept, dieses Format einmal im Monat für
unsere Abonnent:innen zu verstetigen. Stay tuned. :) Wir beginnen
mit dem Ereignis, das 2023 ziemlich schnell in Aktion geraten ließ:
Die Räumung von Lützerath. Für Tadzio waren diese Tage vor der
Zerstörung dieses Dorfes in einem der Reihenhäuser wohnend DER
Moment, in dem er sich aus seinem ganz persönlichen Dunkel befreien
konnte, das sich zuvor aufgebaut hatte, weil er nicht mehr an die
Klimabewegung geglaubt hatte, die seine "Religion" war. Ich
wiederum hatte bereits Sekunden nach Abfahrt mit "meinem" Bus gen
Lützerath die erste Begegnung mit Polizeirepression, die letztlich
dafür sorgte, dass wir die Demonstration verpassten, zu der wir
gemeinsam fahren wollten. Für Tadzio ist das beständige
Eingeschränktsein in seinen Freiheitsrechten sehr viel mehr Teil
seines linksradikalen Seins als es das meine bisher sein konnte,
weil ich nicht zu den radikalen Linken gehöre. Seiner Beobachtung
nach änderte sich das mit der Besetzung des Hambacher Forstes, wo
sich die Legitimierung der Proteste änderte, "mittiger" akzeptiert
wurde. Lützerath war seiner Beobachtung nach ein
Kristallisationspunkt auch für die Klimabewegung, radikaler zu
agieren. Einen symbolischen und realen Ort zu verteidigen gegen
fossile Konzerne und eine Staatsgewalt, die gegen Klimaschutz
verstößt. In einer politischen Landschaft, in der verschiedene
Bundesländer Polizeigesetze erlassen haben, die sich gegen
"Terrorismus" richten, aktuell aber nur gegen Klimabewegung zur
Anwendung kommen. Stichwort Präventivhaft und eben das Erlebnis mit
meiner Busfahrt. Bisher waren Klimaaktivist:innen "beliebt", wurden
als "auf der richtigen Seite stehend" wahrgenommen, Tadzio nahm
hier 2023 eine zunehmende Abwertung bis Delegitimierung der
Bewegung wahr, die bis heute nicht nur anhält, sondern sich immer
wieder steigerte. Doch obwohl Lützerath als Dorf fiel und von der
Landkarte gefegt, war Tadzio nach diesem Ereignis "aufgetankt" -
mit einer Kraft, die ihn durch das ganze Jahr getragen hat. Für
mich war Lützerath der Beweis, dass, wenn ein Land (oder eine
Region) in den Krisenmodus gerät, problematische Dinge auf Seiten
der Polizei, der Medien geschehen. Und ein Ort, der mich mit
Menschen zusammenführte, denen ich so nie begegnet wäre. Indigenen,
die in Chile neben riesigen RWE-Minen leben müssen, Autonome, die
jenseits von Lohnarbeits- und Miete-zahlen-Lebensläufen existieren.
Für Tadzio sind die Orte, wo sich die Bewegung trifft, weiterhin
immer die besten Orte, weil dort Energie entsteht und in eine
Richtung gegangen wird - auch wenn es auch in der Bewegung
natürlich Konflikte gibt. Ein nächster Punkt, den wir vertieft
haben, ist die öffentliche Debatte und vor allem das Niveau von
dieser. Tadzios Highlight: Friedrich Merz und seine Definition von
"CO2 als Chance". Die Distanz zwischen dem, was in der Welt
geschieht in Sachen Klimakatastrophe und dem, was an Narrativen
statuiert wird, klafft immer weiter auseinander.
Weitere Episoden
57 Minuten
vor 2 Wochen
In Podcasts werben
Kommentare (0)