Maren Urner: Wie werden wir glücklich und brauchen wir dann noch große SUVs?
Bestsellerautorin, Neurowissenschaftlerin, Professorin,
Co-Gründerin von perspective daily - es ist schwierig, mit nur
einem Atemzug zu beschreiben, was Maren Urner alles macht und
bewegt. Wir sprechen über nicht weniger als das Glück und unser
Gehirn.Es
51 Minuten
Podcast
Podcaster
On the way to new mobility: Katja Diehl spricht alle 14 Tage mit Gästen über Mobilität statt Verkehr, Diversität, New Work, Inklusion, kindergerechte Stadt und das Mobilisieren auf dem Land.
Beschreibung
vor 2 Jahren
Da Maren nicht nur ein Buch geschrieben hat (ihr aktuellstes ist
"Raus aus der Dauerkrise") und weil sie als Hirnforscherin
spannende Hinweise gibt, wie wir endlich aus der Angststarre in das
positive Denken und dann auch Handeln kommen, war es ECHT schwer,
nicht gleich drei Stunden Podcast aufzunehmen. Wir haben uns grob
auf drei Blöcke beschränkt. Block 1: Konstruktiver Journalismus.
Maren entdeckte vor ein paar Jahren das Konzept und die
Notwendigkeit des Konstruktiven Journalismus, der nicht
ausschließlich Probleme aufzeigt, sondern auch Lösungsansätze
diskutiert. Dieser war jedoch im Vergleich zu anderen Ländern noch
kaum ausgeprägt. Was lag da näher, als perspective daily zu
gründen? 2016 ging sie diesen Schritt zusammen mit Han Langeslag,
das als erste werbefreie Online-Magazin für Konstruktiven
Journalismus zu etablieren, und war dort Geschäftsführerin und
Chefredakteurin bis März 2019. Als sie einen Ruf an die Hochschule
für Medien, Kommunikation und Wirtschaft erhielt, ließ sie dieses
Amt ruhen. Aktuell braucht perspective daily eure Hilfe. Es gibt
eine Rettungsaktion, die ihr hier findet.
https://perspective-daily.de/ Block 2: Warum haben wir verlernt,
glücklich zu sein, ohne überbordend zu konsumieren? Und dazu gehört
natürlich auch unser Hunger nach einem immer größeren Auto, nach
immer ferneren Reisen und nach einer Hypermobilität, die es vor dem
Auto so nicht in unserer Gesellschaft gab. Maren hat zwei Dinge,
die sie immer wiederholt, weil sie so wichtig sind: Die
Feststellung: Alles beginnt im Kopf! Die Frage: Worum geht es
wirklich? Mit diesem Blick schaut Maren auch auf den Begriff
"Krise", der aktuell omnipräsent ist. Corona, Klima, Überfall auf
die Ukraine, brennende Kontinente, Flüchtende... die Liste an Krise
ist unendlich. Aber sind das wirklich noch Momente - oder sind wir
vielmehr dauerhaft in diesem Zustand und sollten lernen, positiv
und konstruktiv mit diesem umzugehen? Auch Glück ist nach Maren
nicht von der Intensität des einzelnen Momentes am nachhaltigsten,
sondern wenn es sich wiederholt - am besten auf unterschiedliche
Weise. Und damit kommen wir auch schon zum Kern: Die Menschheit in
der Bedeutungskrise? Wir wissen einfach nicht, was uns glücklich
macht. Deswegen sind alle materiellen Statussymbole der fossilen
Welt auch etwas, das wie ein toxischer Kreislauf anmutet: Es muss
immer noch mehr, noch teurer, noch beeindruckender werden. Und
damit hat der fossil basierte Kapitalismus ein Hamsterrad der
Abhängigkeiten geschaffen, die immer größer werden, während - um
pathetisch zu werden - die Seele immer leerer wird. Denn weder
macht Geld glücklich, noch die Dinge, die wir uns davon kaufen und
die außerhalb der grundsätzlichen Basisversorgung liegen. Maren
zitiert hier Bronnie Ware, die als Sterbebegleiterin protokolliert
hat, was Menschen sich auf dem Sterbebett wünschen. Und nein, da
wünscht sich niemand, ein noch größeres Auto gekauft oder mehr
gearbeitet zu haben. I wish I’d had the courage to live a life true
to myself, not the life others expected of me. I wish I hadn’t
worked so hard. I wish I’d had the courage to express my feelings.
I wish I had stayed in touch with my friends. I wish I had let
myself be happier. These are The Top Five Regrets of the Dying, and
you have the opportunity right now to embody the wisdom that many
realised far too late. You’re here because, deep down, you yearn
for something more. Something tugs on your heartstrings and urges
you to find courage, open your heart, connect, be happy and enjoy
this one precious life. Block 3 ist daher auch der Lösung gewidmet:
Raus aus dem statischen, rein ins dynamische Denken! Es war Maren
und mir wichtig, im letzten Drittel die Zeit zu nutzen, den Weg zu
beschreiben, der raus aus dem persönlich "Un-Glück", rein in das
persönliche Glück und damit eben auch in eine Gesellschaft führt,
die sich erlaubt, wirklich glücklich zu sein. Einer von Marens
PLOPP-Momenten war ein handgeschriebener Zettel, den sie auf einer
Wanderung las: "Augen auf und durch." stand dort. Genau! Eben nicht
die Augen verschließen, vor dem, was ist, sondern aktiv durch
Situationen gehen, die wir am liebsten umgehen möchten. Und dazu
gehört natürlich die notwendige gesellschaftliche Transformation -
und das Verändern unserer Abhängigkeit von Statussymbolen wie einem
sinnlos großen Auto.
"Raus aus der Dauerkrise") und weil sie als Hirnforscherin
spannende Hinweise gibt, wie wir endlich aus der Angststarre in das
positive Denken und dann auch Handeln kommen, war es ECHT schwer,
nicht gleich drei Stunden Podcast aufzunehmen. Wir haben uns grob
auf drei Blöcke beschränkt. Block 1: Konstruktiver Journalismus.
Maren entdeckte vor ein paar Jahren das Konzept und die
Notwendigkeit des Konstruktiven Journalismus, der nicht
ausschließlich Probleme aufzeigt, sondern auch Lösungsansätze
diskutiert. Dieser war jedoch im Vergleich zu anderen Ländern noch
kaum ausgeprägt. Was lag da näher, als perspective daily zu
gründen? 2016 ging sie diesen Schritt zusammen mit Han Langeslag,
das als erste werbefreie Online-Magazin für Konstruktiven
Journalismus zu etablieren, und war dort Geschäftsführerin und
Chefredakteurin bis März 2019. Als sie einen Ruf an die Hochschule
für Medien, Kommunikation und Wirtschaft erhielt, ließ sie dieses
Amt ruhen. Aktuell braucht perspective daily eure Hilfe. Es gibt
eine Rettungsaktion, die ihr hier findet.
https://perspective-daily.de/ Block 2: Warum haben wir verlernt,
glücklich zu sein, ohne überbordend zu konsumieren? Und dazu gehört
natürlich auch unser Hunger nach einem immer größeren Auto, nach
immer ferneren Reisen und nach einer Hypermobilität, die es vor dem
Auto so nicht in unserer Gesellschaft gab. Maren hat zwei Dinge,
die sie immer wiederholt, weil sie so wichtig sind: Die
Feststellung: Alles beginnt im Kopf! Die Frage: Worum geht es
wirklich? Mit diesem Blick schaut Maren auch auf den Begriff
"Krise", der aktuell omnipräsent ist. Corona, Klima, Überfall auf
die Ukraine, brennende Kontinente, Flüchtende... die Liste an Krise
ist unendlich. Aber sind das wirklich noch Momente - oder sind wir
vielmehr dauerhaft in diesem Zustand und sollten lernen, positiv
und konstruktiv mit diesem umzugehen? Auch Glück ist nach Maren
nicht von der Intensität des einzelnen Momentes am nachhaltigsten,
sondern wenn es sich wiederholt - am besten auf unterschiedliche
Weise. Und damit kommen wir auch schon zum Kern: Die Menschheit in
der Bedeutungskrise? Wir wissen einfach nicht, was uns glücklich
macht. Deswegen sind alle materiellen Statussymbole der fossilen
Welt auch etwas, das wie ein toxischer Kreislauf anmutet: Es muss
immer noch mehr, noch teurer, noch beeindruckender werden. Und
damit hat der fossil basierte Kapitalismus ein Hamsterrad der
Abhängigkeiten geschaffen, die immer größer werden, während - um
pathetisch zu werden - die Seele immer leerer wird. Denn weder
macht Geld glücklich, noch die Dinge, die wir uns davon kaufen und
die außerhalb der grundsätzlichen Basisversorgung liegen. Maren
zitiert hier Bronnie Ware, die als Sterbebegleiterin protokolliert
hat, was Menschen sich auf dem Sterbebett wünschen. Und nein, da
wünscht sich niemand, ein noch größeres Auto gekauft oder mehr
gearbeitet zu haben. I wish I’d had the courage to live a life true
to myself, not the life others expected of me. I wish I hadn’t
worked so hard. I wish I’d had the courage to express my feelings.
I wish I had stayed in touch with my friends. I wish I had let
myself be happier. These are The Top Five Regrets of the Dying, and
you have the opportunity right now to embody the wisdom that many
realised far too late. You’re here because, deep down, you yearn
for something more. Something tugs on your heartstrings and urges
you to find courage, open your heart, connect, be happy and enjoy
this one precious life. Block 3 ist daher auch der Lösung gewidmet:
Raus aus dem statischen, rein ins dynamische Denken! Es war Maren
und mir wichtig, im letzten Drittel die Zeit zu nutzen, den Weg zu
beschreiben, der raus aus dem persönlich "Un-Glück", rein in das
persönliche Glück und damit eben auch in eine Gesellschaft führt,
die sich erlaubt, wirklich glücklich zu sein. Einer von Marens
PLOPP-Momenten war ein handgeschriebener Zettel, den sie auf einer
Wanderung las: "Augen auf und durch." stand dort. Genau! Eben nicht
die Augen verschließen, vor dem, was ist, sondern aktiv durch
Situationen gehen, die wir am liebsten umgehen möchten. Und dazu
gehört natürlich die notwendige gesellschaftliche Transformation -
und das Verändern unserer Abhängigkeit von Statussymbolen wie einem
sinnlos großen Auto.
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