Ein Virus, das aus dem Dschungel kam
Viren waren wahrscheinlich die erste Form des Lebens auf der Erde
überhaupt, wir sind also deren Nachfahren. Seit Äonen begleiten sie
die Entwicklung der Pflanzen, Tiere und von uns Menschen. Sie sind
immer schon da: in uns und um uns herum.
43 Minuten
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Viren waren wahrscheinlich die erste Form des Lebens auf der Erde überhaupt, wir sind also deren Nachfahren. Seit Äonen begleiten sie die Entwicklung der Pflanzen, Tiere und von uns Menschen. Sie sind immer schon da: in uns und um uns herum.
Beschreibung
vor 3 Jahren
Der Ausbruch der Virus-Epidemie in mehreren Ländern Westafrikas hat
die Welt schockiert. Beginnend mit einer langen Inkubationszeit, in
der das Virus sich in Immunzellen und in der Leber der Opfer
versteckt hält und auch durch Tests nicht erkennbar ist, dann mit
Fieber und Erbrechen und zuletzt mit Auflösung der inneren Organe
und meist letalem Ausgang, gehört das Ebola zu den grässlichsten
bekannten Infektionen und schafft für die Staaten, in denen sie
ausbricht, Zustände ähnlich der Pest im Mittelalter. Das Virus
existierte seit Jahrtausenden in Afrika unabhängig von den
Menschen. Für die Wirtstiere, die es bewohnte, war es ungefährlich.
Vermutlich ist es durch Verzehr von Flughunden, die in Afrika als
delikates Buschfleisch gelten, auf die Menschen übergesprungen. Bei
früheren Ausbrüchen der Krankheit führten die körperliche Lähmung
der Erkrankten und der schnell eintretende Tod dazu, dass sich die
Infektionsherde nicht großräumig ausbreiteten. Das war bei dem
jüngsten Ausbruch, weil die Infektion rasch Ländergrenzen
überschritt, anders. Die Vernetzung der Welt durch Fluglinien und
globale Kontakte macht das Virus „flügge“ und zu einer Bedrohung
praktisch an jedem Ort der Welt. Das Virus ist an den menschlichen
Körper von seiner Natur her nicht angepasst. Es ist durch den
Übersprung auf die Menschen in eine fremde Welt geraten, hat sich
gewissermaßen „verirrt“. Daher die Aggressivität und der dominant
tödliche Ausgang, der für die Evolution des Virus an sich von
Nachteil ist. Auch wenn ein Impfstoff gefunden und tatsächlich an
die unmittelbar Erkrankten herangebracht werden kann, ist das
„Virus, das aus dem Dschungel kam“ längst nicht endgültig gezähmt.
Als archaisches RNA-Virus besitzt es eine extrem hohe Mutationsrate
und verändert sich ständig. 100.000 Generationen des Virus sind
eine Sache von wenigen Monaten. 100.000 Generationen des Menschen
würden eine Zeit von 2 Millionen Jahren brauchen. Das Virus, vor
allem in der verborgenen „schwelbrandähnlichen“ Form „läuft den
Gegenmaßnahmen der Gesundheitsbehörden davon“. Der Virologe Prof.
Dr. med. Alexander S. Kekulé ist Direktor des Instituts für
Medizinische Mikrobiologie an der Universität Halle-Wittenberg. Er
gehört zu den Virus-Experten, die in der Welt Geltung besitzen. Er
berichtet. Erstausstrahlung am 11.02.2015
die Welt schockiert. Beginnend mit einer langen Inkubationszeit, in
der das Virus sich in Immunzellen und in der Leber der Opfer
versteckt hält und auch durch Tests nicht erkennbar ist, dann mit
Fieber und Erbrechen und zuletzt mit Auflösung der inneren Organe
und meist letalem Ausgang, gehört das Ebola zu den grässlichsten
bekannten Infektionen und schafft für die Staaten, in denen sie
ausbricht, Zustände ähnlich der Pest im Mittelalter. Das Virus
existierte seit Jahrtausenden in Afrika unabhängig von den
Menschen. Für die Wirtstiere, die es bewohnte, war es ungefährlich.
Vermutlich ist es durch Verzehr von Flughunden, die in Afrika als
delikates Buschfleisch gelten, auf die Menschen übergesprungen. Bei
früheren Ausbrüchen der Krankheit führten die körperliche Lähmung
der Erkrankten und der schnell eintretende Tod dazu, dass sich die
Infektionsherde nicht großräumig ausbreiteten. Das war bei dem
jüngsten Ausbruch, weil die Infektion rasch Ländergrenzen
überschritt, anders. Die Vernetzung der Welt durch Fluglinien und
globale Kontakte macht das Virus „flügge“ und zu einer Bedrohung
praktisch an jedem Ort der Welt. Das Virus ist an den menschlichen
Körper von seiner Natur her nicht angepasst. Es ist durch den
Übersprung auf die Menschen in eine fremde Welt geraten, hat sich
gewissermaßen „verirrt“. Daher die Aggressivität und der dominant
tödliche Ausgang, der für die Evolution des Virus an sich von
Nachteil ist. Auch wenn ein Impfstoff gefunden und tatsächlich an
die unmittelbar Erkrankten herangebracht werden kann, ist das
„Virus, das aus dem Dschungel kam“ längst nicht endgültig gezähmt.
Als archaisches RNA-Virus besitzt es eine extrem hohe Mutationsrate
und verändert sich ständig. 100.000 Generationen des Virus sind
eine Sache von wenigen Monaten. 100.000 Generationen des Menschen
würden eine Zeit von 2 Millionen Jahren brauchen. Das Virus, vor
allem in der verborgenen „schwelbrandähnlichen“ Form „läuft den
Gegenmaßnahmen der Gesundheitsbehörden davon“. Der Virologe Prof.
Dr. med. Alexander S. Kekulé ist Direktor des Instituts für
Medizinische Mikrobiologie an der Universität Halle-Wittenberg. Er
gehört zu den Virus-Experten, die in der Welt Geltung besitzen. Er
berichtet. Erstausstrahlung am 11.02.2015
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