#53 Planlos glücklich - Warum ich aufgehört habe, Pläne zu machen

Eigentlich wollte ich heute die Folge zum Thema Männlichkeit bzw.
männliche Energie rausbringen, doch dann hat sich diese
dazwischengemogelt.

Vor einiger Zeit hat mich jemand gefragt, was denn jetzt mein
Plan sei und ich habe völlig spontan, ohne darüber nachzudenken
gesagt: "Ich hab keinen Plan". Und es stimmt.

Ich - die Queen der Listen und Pläne (kein Wunder als Jungfrau
mit Steinbockbetonung) - habe keinen Plan. Das ist nämlich eines
der Dinge, die ich in den letzten zwei, drei Jahren lernen
durfte: du kannst dir so viele Pläne machen, wie du willst - das
Leben interessiert sich nicht dafür. Das Leben schickt dir genau
das, was du brauchst, in jedem Moment.

Es war nie mein Plan, als Beamtin bei der Stadt zu arbeiten.
Genauso wie es nie mein Plan war, mein Beamtenverhältnis an den
Nagel zu hängen. Und trotzdem habe ich beides getan. Und bereue
nichts davon.

Es war nie mein Plan, mich selbstständig zu machen. Genauso wie
es nie mein Plan war, nebenbei im Service in der Gastro zu
arbeiten. Und trotzdem bin ich nun hier. Hätte ich mir mein Leben
vor zwanzig Jahren so ausgemalt? - Definitiv nicht. Ist es gut,
wie es ist? - Definitiv ja.

Ich bin glücklicher, gelassener und fühle mich wohler als jemals
zuvor. Ich habe mich vom Plänemachen verabschiedet und
beschlossen, mich aufs Leben einzulassen. Mit ganzem
Herzen.
Denn Fakt ist: ich kann das Leben nicht kontrollieren. Klar, kann
ich Ziele und Wünsche haben. Habe ich auch. Aber ich halte mich
nicht mehr zwanghaft daran fest. Da ist Raum für Überraschungen,
für Chancen und Möglichkeiten, die sich mein Verstand nicht
einmal in seinen kühnsten Träumen ausmalen könnte.

Bedeutet das, dass ich den ganzen Tag Herzchen in den Augen hab
und mir die Sonne aus dem Arsch scheint? - Nein.

Aber ich habe gelernt, dass - egal, was das Leben mir serviert,
ich es halten kann oder zumindest lernen kann, es zu halten. Ich
habe Vertrauen entwickelt - in mich und das Leben. Ich habe
gelernt, dass es eigentlich nur auf eine einzige Sache ankommt:
im richtigen Moment "ja" und im richtigen Moment "nein" zu
sagen.

Was genau ich damit meine, kannst du in der Podcastfolge
nachhören.

Alles Liebe,
Christina

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