Robert Schumann: Carnaval - gespielt von Ronald Fries
Herr Ronald Fries hat sich für unsere Fastnachtsa…
28 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Herr Ronald Fries hat sich für unsere Fastnachtsaktion zu einer
Aufnahme an unserem Flügel in der Weihehalle am Schillerplatz
eingefunden und für Sie seine Premiere aufzeichnen lassen, wenn er
von Robert Schumann den „Carnaval“ erklingen ließ. Vor und nach
dieser Aufnahme unterhielten sich Herr Fries und Pfarrer Schilling
über den Aufbau und die Passagen des Stückes. Folgendes davon
wollen wir Ihnen beim Hören mit auf die musikalische Reise geben:
Der „Carnaval“ besteht aus 21 Miniaturen darunter fallen vor allem
die Begriffe des Pierrot und des Arlequin auf, die zum einen auf
eine männliche Bühnenfigur, die der Pantomime Jean-Gaspard Deburau
in Paris seit 1816 unter anderem aus dem Pedroli-no bzw. dem
Pagliaccio der Commedia dell’arte und dem Gilles des Pariser
Jahr-marktstheaters entwickelt hat. Die weibliche Form des Pierrots
lautet Pierrette. Zum anderen handelt es sich beim Arlequin um den
für uns bekannten Harlekin, eine Bühnenfigur, die als
jahrhundertealtes und europaweites Phänomen zu betrachten ist. Sie
wird mit der Commedia dell’arte der Renaissance, der Commedia
Italiana und anderen Ausprägungen des „Comödien-Stils“ (nach Gerda
Baumbach) in Verbindung gebracht. Die exakte Rekonstruktion des
Ursprungs des Harlekins ist jedoch nicht möglich. Der Name der
Figur lässt sich möglicherweise über das italienische Wort
(h)ellechin(n)o für „kleiner Teufel“ erklären (in(n)o ist die
männliche Verkleine-rungsform). Eine andere mögliche Herleitung
bezieht sich auf das altenglische Herla Cyng, also "Heerkönig".
Sehr verallgemeinert sind als Charakteristika der vielschich-tigen
Figur eine Flickenkostümierung, exzentrische Körperbewegung, eine
schwarze Halbmaske und das Ausführen des Harlekinsprunges „Eccomi!“
zu nennen. Es beste-hen Parallelen zur mythologischen
Trickster-Figur. Weiter noch ist im „Carnaval“ eine Miniatur für
Frédéric François Chopin enthalten, den Schumann vergötterte. Sie
werden anhand der verschiedenen Abschnitte des ca. 30-minütigen
Stücks auf all diese Miniaturen gehörlich stoßen und sicher den
einen oder Walzer, ja auch Robert Schumanns künstlerischen Alter
Egos Eusebius und Florestan dabei begegnen. Der Carnaval hängt auch
mit der Gedankenwelt der Davidsbündler zusammen. Ein Stück trägt
den Titel Estrella (Davidsbündlername Ernestine von Frickens).
Chiarina ist der Davidsbündlername Clara Wiecks, Eusebius und
Florestan sind die Davids-bündlernamen Robert Schumanns, und der
den Zyklus abschließende Marsch der Davidsbündler gegen die
Philister entspricht in seinem Titel der künstlerischen
Ziel-richtung der Davidsbündler. Die Miniaturen mit den Titeln
Chopin und Paganini bilden die Ausnahmen in dem Duktus der
beschriebenen Notation.
Aufnahme an unserem Flügel in der Weihehalle am Schillerplatz
eingefunden und für Sie seine Premiere aufzeichnen lassen, wenn er
von Robert Schumann den „Carnaval“ erklingen ließ. Vor und nach
dieser Aufnahme unterhielten sich Herr Fries und Pfarrer Schilling
über den Aufbau und die Passagen des Stückes. Folgendes davon
wollen wir Ihnen beim Hören mit auf die musikalische Reise geben:
Der „Carnaval“ besteht aus 21 Miniaturen darunter fallen vor allem
die Begriffe des Pierrot und des Arlequin auf, die zum einen auf
eine männliche Bühnenfigur, die der Pantomime Jean-Gaspard Deburau
in Paris seit 1816 unter anderem aus dem Pedroli-no bzw. dem
Pagliaccio der Commedia dell’arte und dem Gilles des Pariser
Jahr-marktstheaters entwickelt hat. Die weibliche Form des Pierrots
lautet Pierrette. Zum anderen handelt es sich beim Arlequin um den
für uns bekannten Harlekin, eine Bühnenfigur, die als
jahrhundertealtes und europaweites Phänomen zu betrachten ist. Sie
wird mit der Commedia dell’arte der Renaissance, der Commedia
Italiana und anderen Ausprägungen des „Comödien-Stils“ (nach Gerda
Baumbach) in Verbindung gebracht. Die exakte Rekonstruktion des
Ursprungs des Harlekins ist jedoch nicht möglich. Der Name der
Figur lässt sich möglicherweise über das italienische Wort
(h)ellechin(n)o für „kleiner Teufel“ erklären (in(n)o ist die
männliche Verkleine-rungsform). Eine andere mögliche Herleitung
bezieht sich auf das altenglische Herla Cyng, also "Heerkönig".
Sehr verallgemeinert sind als Charakteristika der vielschich-tigen
Figur eine Flickenkostümierung, exzentrische Körperbewegung, eine
schwarze Halbmaske und das Ausführen des Harlekinsprunges „Eccomi!“
zu nennen. Es beste-hen Parallelen zur mythologischen
Trickster-Figur. Weiter noch ist im „Carnaval“ eine Miniatur für
Frédéric François Chopin enthalten, den Schumann vergötterte. Sie
werden anhand der verschiedenen Abschnitte des ca. 30-minütigen
Stücks auf all diese Miniaturen gehörlich stoßen und sicher den
einen oder Walzer, ja auch Robert Schumanns künstlerischen Alter
Egos Eusebius und Florestan dabei begegnen. Der Carnaval hängt auch
mit der Gedankenwelt der Davidsbündler zusammen. Ein Stück trägt
den Titel Estrella (Davidsbündlername Ernestine von Frickens).
Chiarina ist der Davidsbündlername Clara Wiecks, Eusebius und
Florestan sind die Davids-bündlernamen Robert Schumanns, und der
den Zyklus abschließende Marsch der Davidsbündler gegen die
Philister entspricht in seinem Titel der künstlerischen
Ziel-richtung der Davidsbündler. Die Miniaturen mit den Titeln
Chopin und Paganini bilden die Ausnahmen in dem Duktus der
beschriebenen Notation.
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