Der deutsche Osten – eine Welt im Rückbau

Der deutsche Osten – eine Welt im Rückbau

Die Wirtschaft stagniert. Die Jungen wandern ab. Die Rechte erstarkt. Der deutsche Schriftsteller Lukas Rietzschel erkundet in seinem zweiten Roman «Raumfahrer» die Befindlichkeit der Menschen in der ehemaligen DDR. Felix Münger trifft den jungen Auto ...
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Beschreibung

vor 3 Jahren
Die Wirtschaft stagniert. Die Jungen wandern ab. Die Rechte
erstarkt. Der deutsche Schriftsteller Lukas Rietzschel erkundet in
seinem zweiten Roman «Raumfahrer» die Befindlichkeit der Menschen
in der ehemaligen DDR. Felix Münger trifft den jungen Autor aus
Görlitz zum Gespräch. Lukas Rietschel schildert Figuren, die
orientierungslos in einer Zwischenwelt zwischen Vergangenheit und
Gegenwart schweben. Bereits in seinem Romandebüt «Mit der Faust in
die Welt schlagen» von 2018 zeichnete Lukas Rietzschel ein
beklemmendes Bild der Tristesse in Deutschlands Osten. In
«Raumfahrer» geht es zum einen um die Geschichte eines jungen
Mannes, der unter der Sprachlosigkeit in seiner Familie leidet: Die
Eltern verdrängen ihre leidvolle Erfahrung der DDR-Diktatur und der
chaotischen Wendezeit – und übertragen ihre Traumata auf den Sohn.
Zum anderen fiktionalisiert der Roman die wahre Geschichte des
Bruders des berühmten Malers Georg Baselitz, der im Unterschied zu
jenem nicht rechtzeitig vor dem Mauerbau 1961 in den Westen fliehen
konnte. Er musste in Sachsen bleiben und wurde zum Opfer des
Stasi-Staats. Mit kompositorischem Geschick führt Lukas Rietzschel
diese beiden Handlungsstränge zusammen - und macht sichtbar, wie
sehr die Erblast der Vergangenheit die Menschen im Osten
Deutschlands bis heute prägt. Buchhinwweis: Lukas Rietzschel.
Raumfahrer, dtv 2021

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