Die Comediènne, die Männern mit ihrer Brust Angst einjagt
Lea Whitcher macht feministisches Comedy-Kabarett. Im Podcast
«Dialogplatz» spricht sie unter anderem über die Gefahr, vom
Publikum missverstanden zu werden.
52 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 1 Jahr
Lea Whitcher ist Schauspielerin und Kabarettistin. Eigentlich ist
das, was sie macht, aber schwer in eine Schublade zu stecken. Sie
parodiert im Duo «9voltnelly» gemeinsam mit Jane Mumford die
erfundenen Whiskey-Sisters aus Texas, nimmt in «Mama love» ihr
eigenes Mutterbild auf die Schippe und zwischendurch spielt sie
eine Beamtin in einem Schweizer Film.
Im Podcast «Dialogplatz» spricht die 35-jährige Frau über ihre
Jugend in Winterthur. Sie sei kein Klassenclown gewesen, eher
eine Art «Hippi-Freak» mit Kleidern vom Afro-Markt, die nicht
wirklich neben die Ärztetöchter an der Kantonschule Rychenberg
passen wollte. Mittlerweile lebt Whitcher in Zürich, wo sie sogar
im Elternsein einen grossen Leistungsdruck wahrnimmt. «Und ich
ging teilweise im Pijama auf den Spielplatz.» Das sei in
Winterthur wahrscheinlich entspannter, sagt Whitcher.
Provokation und Meta-Ebene
Whitcher provoziert gern auf der Comedy-Bühne. Bei einem ihrer
Lieblingsthemen, der Gleichstellung, stösst sie so manchen Mann
vor den Kopf. Auf ihrem Plakat strömt Milch aus einem
herzförmigen Nippel ihrer nackten Brust. «Das macht den Leuten
Angst», so Whitcher.
Trotzdem hat sie selbst gesetzte Grenzen. Kulturwitze versuche
sie so wenig wie möglich zu machen. Wegen dem Credo, nicht nach
unten zu treten. Ihre Parodie der Whiskey-Sisters aus Texas sei
ein Grenzfall, bei dem sie ihr Prinzip etwas dehne. Dort sei es
jedoch mehr das klischierte Bild, das man von den «Rednecks»
habe, über das sie sich lustig mache. Das Risiko, das jemand im
Publikum diese Meta-Ebene nicht verstehe, müsse sie
eingehen.
Im Podcast «Dialogplatz» spricht Lea Whitcher auch über
Selbstzweifel, die sie als Mutter entwickelte und warum sie diese
zum Stück «Mama Love» inspirierten. Whitcher glaubt, das Gerücht,
Frauen seien nicht witzig, komme daher, dass es Teil der
Komik sei, sich auf der Bühne als «Looser» darzustellen. «Wenn
eine Frau aber eine gesellschaftliche Verliererin ist, dann ist
potenziell ein Kind bedroht.»
Feminismus, Fürsorge und Gleichstellung sind Lea Whitcher auch
abseits des Comedy ein Anliegen. Deshalb lancierte sie die «Care
City», unter dessen Namen Projekte gestartet werden sollen, die
Pflegetätigkeiten einen grösseren gesellschaftlichen Stellenwert
einräumen. «Ich bin ganz klar eine Idealistin», sagt Whitcher.
Welches Thema wann besprochen wird:
01:07 Ein Witz von Lea Whitcher (nicht ihr Lieblingswitz)
11: 22 Über was macht sie keine Witze (oder eben doch)
15:15 Lea Whitchers Schulzeit im Rychenberg
19:25 Mundart oder Englisch, welche Sprache ist lustiger?
23:15 Perfektionistische Eltern in Zürich
26:15 Drei Tage ohne Essen und Zelt im Wald
30:28 Vorstellung und die Realität der Mutterschaft
37:19 Warum heisst es, Frauen seien nicht lustig?
42:55 Was bedeutet feministische Mutterschaft?
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