Der Spitzengastronom, der am liebsten «Ghackets mit Hörnli» isst
Alex Bindig führt das höchstdekorierte Restaurant der Stadt
Winterthur. Im Podcast «Dialogplatz» spricht er über
Arbeitsbelastung, Vatersein und Kindheitstraumas. Und verrät, was
man seiner Ehefrau ja nicht sagen soll.
52 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 2 Jahren
Er hat sich 15 Gault Millau Punkte erkocht und isst zu Hause am
liebsten «Ghackets mit Hörnli». Der Winterthurer Alex Bindig
führt seit drei Jahren das Restaurant Trübli am Neumarkt. Dort
gibt es nur ein Menu Surprise, die Gäste bekommen also keine
Speisekarte, sondern essen, was auf den Tisch kommt. «Damit
wollen wir unsere Gäste in die richtige Richtung stossen und
ihren kulinarischen Horizont erweitern», erklärt Bindig im
Podcast «Dialogplatz».
Als Kind erweiterte Bindig bereits den kulinarischen Horizont
seiner Mutter. «Ich musste zu Hause die kulinarische Reissleine
ziehen», verrät er. Seine Mutter habe eine Vorliebe für
Kartoffelgratin und Dörrbohnen gehabt, dies sei ihm auf Dauer
etwas zu eintönig gewesen. Seit kurzem ist Bindig selber Vater.
Einen Vaterschaftsurlaub hat er zwar nicht, aber er plante
zusammen mit dem Team die Betriebsferien für die Zeit um die
Geburt. Die Ferien will er nutzen, um seine Tochter kennen zu
lernen. «Es nützt ihr nichts, wenn sie mich in Hochglanzmagazinen
sieht und sagt: ‹Ah da ist der Papi, der nie Zeit hat›», sagt der
Punktekoch.
Die Entwicklung der Winterthurer Gastronomie
Bindig hat mit seinem absoluten Fokus auf das Menu Surprise in
Winterthur eine neue Idee etabliert. Ähnliches gibt es nur noch
im Rosa Pulver, das ebenfalls mit Punkten ausgezeichnet wurde und
von Bindig explizit gelobt wird. «Sie machen das sensationell»,
so Bindig.
Der Gastroszene Winterthur gehe es aktuell aber gut, glaubt er.
Wobei nach der Pandemie mit dem Krieg in der Ukraine und den
steigenden Energiepreisen bereits die nächsten Herausforderungen
warten. Für die klassische Gastronomie malt Bindig aber eine
düstere Zukunft, er glaubt, dass man den Gästen mehr bieten
müsse, das habe sich durch die Pandemie nochmals verstärkt. Die
neuen Gastrotrends sieht er beim bewussten Geniessen,
insbesondere was den Fleischkonsum angeht. Daniel Humm hat
letzthin als erster Koch überhaupt drei Michelin-Sterne bekommen
für ein veganes Restaurant. «Wenn man das vor 15 Jahren jemandem
erzählt hätte, wäre man ausgelacht worden», meint Bindig.
Was man seiner Frau nicht verraten soll, hören Sie im
Landbote-Podcast «Dialogplatz» ab Minute 33.
Welches Thema wann besprochen wird
4:50 Warum er wegen seiner Mutter Koch wurde
05:50 Seine Rolle im Trübli
10:42 Das Menu Surprise
14:12Wie wichtig sind die Punkte
21:12 Wie es der Winterthurer Gastroszene geht
27:31 Trend in der Gastro
33:33 Inspiration für die Menus
38:25 Was er zu Hause isst
43:10 Weshalb es im Trübli keine Insekten zu essen gibt
45:15 Die Ferienpläne
46:25 Seine Visionen
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