Die Parteipräsidentin mit Wut im Bauch und Hoffnung im Herzen

Die Parteipräsidentin mit Wut im Bauch und Hoffnung im Herzen

Die SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer erzählt im Podcast «Dialogplatz», wie das Jobsharing mit Cédric Wermuth funktioniert und wie sie die jüngsten Wahlverluste deutet. 
49 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Es sind die Ungerechtigkeiten in der Welt, die die 34-jährige
SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer antreiben: «Ich kann es sehr
schlecht aushalten, wenn Menschen, die Macht haben, diese
gegenüber den Menschen ausspielen, die das alles nicht haben.»


Im Podcast «Dialogplatz» erzählt Meyer, was ihr Energie gibt,
sich täglich politisch einzusetzen. Aber auch, weshalb sie ihre
Emotionen zeigt und ihre Tränen nicht zurückhält. «Ich bin keine
Kunstfigur oder spiele ein Theater im Nationalratssaal, sondern
das bin ich», sagt sie. Trotzdem bleibe sie zuversichtlich: «Ich
habe Wut im Bauch und Hoffnung im Herzen.»


Meyer ist Mutter von zwei Kindern und lebt mit ihrem Partner in
Winterthur. Im Primarschulalter ist sie mit ihrer Familie von
Baselland nach Winterthur gezogen. Sie studierte an der
Universität Zürich Human- und Wirtschaftsgeografie. Schon früh
ist sie in die SP eingestiegen und bekleidete viele Ämter. Zum
Beispiel war sie Vizepräsidentin der Juso Schweiz und
politisierte im Winterthurer Stadt- und später im
Kantonsparlament. Seit 2015 ist sie Nationalrätin und seit Herbst
2020 Co-Parteipräsidentin, zusammen mit Cédric Wermuth.


Derzeit beschäftigten sie der Krieg in der Ukraine und das
Schicksal der Geflüchteten. Die Vorstellung, ihre fünfjährige
Tochter müsste ihrem Vater Tschüss sagen und wüsste nicht, ob sie
ihn wiedersehen würde – das bewege sie extrem. Ihre Emotionen hat
Meyer auch an der Mahnwache für die Ukraine kurz nach
Kriegsbeginn auf dem Winterthurer Neumarkt gezeigt, die sie mit
einem Freund organisiert hatte. «Das war ein grosses Zeichen für
den Frieden.» In der Stadt werde sie hin und wieder auf ihre
Politik angesprochen, zum Beispiel auf dem Markt. Das seien
eigentlich die schönen Begegnungen, sagt sie. «Und wenn es nicht
gerade auf dem Kinderspielplatz ist und ich auf die Kinder
aufpassen muss, rede ich sehr gern über Politik.»


In letzter Zeit machte die SP vor allem Schlagzeilen, weil sie in
Parlamentswahlen einige Sitzverluste hinnehmen musste. Das sei
schmerzhaft, sagt Meyer. Allerdings sei die SP in den Regierungen
gut gewählt worden und habe noch nie so viele Abstimmungen
gewonnen wie in den letzten eineinhalb Jahren. 


Von den Grünen wolle man sich nicht abgrenzen. «Bei der
Klimafondsinitiative zum Beispiel handelt es sich um eine
gemeinschaftliche Aufgabe. Weshalb sollten wir uns also nicht mit
den Grünen zusammentun?» In der Politik gehe es schliesslich um
die Sache und nicht um Parteigeplänkel. Dass die SP auch in
Winterthur drei Sitze im Parlament verloren habe, tue ihr
leid. Die Wahlen im Februar habe sie mitverfolgt – und sei
entsprechend nervös gewesen.


Wann welches Thema besprochen wird: 


5:50 Was Mattea Meyer politisiert hat


7:55 Was sie in ihrer politischen Arbeit antreibt 


16:30 Weshalb sie Emotionen nicht zurückhält


18:35 Aufnahme von Geflüchteten in Privathaushalten


20:50 Ihre Motivation an die SP-Spitze zu gehen und was es dafür
braucht


27:45 Verluste der SP und Meyers Einordnung 


44:10 Wahlen in Winterthur und Meyers Juso-Vergangenheit

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