Aufforsten im globalen Süden? "Lösung, die existierende Probleme verschärft"
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vor 3 Jahren
Es ist eine der beliebtesten Lösung im Kampf gegen den
Klimawandel: Aufforstung. Staaten und Unternehmen planen riesige
Projekte, um eine positive Bilanz in ihrem CO2-Haushalt zu
erreichen. Aber die die wenigsten Projekte finden vor der eigenen
Haustür statt. Die allermeisten Bäume sollen im globalen Süden
gepflanzt werden, "wo die Leute angeblich den Platz nicht
brauchen", wie Biologe Pierre Ibisch von der Hochschule für
nachhaltige Entwicklgung Eberswalde sarkastisch im "Klima-Labor"
von ntv erzählt. "Bei uns ist es eng, wenn wir irgendwo eine
Hecke pflanzen sollen. Aber in Madagaskar oder Bolivien warten
sie nur darauf, dass sie für uns Bäume pflanzen können."
Er stellt sich damit hinter eine neue Studie der
Entwicklungsorganisationen Oxfam, in der Wissenschaftler davor
warnen, dass die Lebensmittelpreise in Teilen der Welt durch die
vielen Aufforstprojekt deutlich steigen könnten - erst recht,
wenn die Weltbevölkerung weiter wächst. "Wir müssen aufhören, uns
in die Tasche zu lügen und Lösungen anzubieten, die keine sind
oder die existierende Probleme verschärfen", sagt Biologe Ibisch.
Sein Vorschlag? Wir müssen an die Landwirtschaft, unsere
Ernährung und unseren Lebensstil ran.
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