LIT #2001 – Uwe Timm – Lesung und Gespräch mit Martin Lüdke

LIT #2001 – Uwe Timm – Lesung und Gespräch mit Martin Lüdke

55 Minuten
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Beschreibung

vor 3 Jahren

Uwe Timm





Uwe Timm, geboren 1940 in Hamburg, lebt heute in München und
Berlin. Er zählt zu den wichtigsten Vertretern der
68er-Generation, verfasste neben Romanen und Erzählungen auch
Kinder- und Jugendbücher sowie Drehbücher. Neben zahlreichen
Preisen wurde ihm auch das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Zuletzt erschienen u. a. „Vogelweide“ (2013), „Ikarien“ (2017)
und „Der Verrückte in den Dünen. Über Utopie und Literatur“
(2020). Der Autor war insgesamt sechs Mal beim Erlanger
Poetenfest zu Gast, erstmals 1981 und zuletzt 2013.





Auszug aus dem Programmhefttext von 2001:





Uwe Timm, mit „Rennschwein Rudi Rüssel“ in jeder besseren
Kinderstube vertreten, präsentiert mit diesem Projekt zweifellos
sein opus magnum. Der Roman „Rot“, zwar nicht minder leichthändig
und locker erzählt als, zum Beispiel, „Die Entdeckung der
Currywurst“, ist dennoch ein ambitioniertes Unternehmen. Timm
erzählt auf mehreren Ebenen. Sein Held, der Beerdigungsredner
Thomas Linde versucht, dem Leben eines seiner ehemaligen
Genossen, eines Kämpen aus der Zeit von 1968, der später, wie
viele seiner Generation ausgestiegen ist, und sich schließlich
als alternativer Stadtführer durchgeschlagen hat, in seiner
Trauerrede einen Sinn zu geben. Kein einfaches Unterfangen. Klar,
dass da die Erinnerungen an jene Jahre hereinspielen. So gesehen
ist „Rot“ auch ein Roman über ’68. Auf der anderen Seite wird die
eigene Lebensgeschichte des Jazzkritikers Linde entfaltet, von
seiner Jugend in der frühen Bundesrepublik erzählt, von seinen
Frauen, von seinem großen theoretischen Projekt, einer
Untersuchung über die Farbe Rot, von seinen Ideen und ihrem
zunehmenden Zerfall. In diesem Sinne wird auch Bilanz gezogen.
Uwe Timm, der bereits 1974 mit „Heißer Sommer" den ersten großen
Roman über die deutsche Studentenbewegung vorgelegt hatte, und
immer ein politisch reflektierter Autor geblieben ist, ohne
jemals seine Neigung zum Fabulieren zu verleugnen, versucht in
dem neuen Roman, in diesem großen inneren Monolog des sterbenden
Beerdigungsredners Thomas Linde, gleichsam die Summe seines
Werkes zu ziehen: den Roman seiner Generation zu schreiben.
(Martin Lüdke)





Foto Isolde Ohlbaum

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