AP #2012 – Autorenporträt A. L. Kennedy – Moderation: Sigrid Löffler

AP #2012 – Autorenporträt A. L. Kennedy – Moderation: Sigrid Löffler

1 Stunde 29 Minuten
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Beschreibung

vor 3 Jahren

A. L. Kennedy


 


A. L. Kennedy, 1965 im schottischen Dundee geboren, lebt heute in
London. Sie zählt zu den wichtigsten zeitgenössischen britischen
Schriftstellerinnen und wurde mit zahlreichen Preisen
ausgezeichnet u. a. mit dem Heinrich-Heine-Preis. Auf Deutsch
erschienen zuletzt „Der letzte Schrei“ (2015), „Leises
Schlängeln“ und „Schreiben“ (2016) sowie „Süßer Ernst“ (2018).


 


Auszug aus dem Programmhefttext von 2012:


 


Die schottische Erzählerin Alison Louise Kennedy ist eine
furchtlose Autorin, eine Spezialistin für riskante
Liebesgeschichten. 1965 in Dundee geboren, gilt sie heute schon
als eine der wichtigsten literarischen Stimmen Großbritanniens.
Sie ist eine Meisterin im Erschaffen klaustrophobischer und
obsessiver Welten. Stets geht es in ihren Romanen um Passionen,
Verworfenheiten, Erlösungssehnsucht, Todesnähe. Sie spürt den
unerklärlichen Dunkelheiten, den Seelenfinsternissen ihrer
Figuren nach. Kennedys Plots sind immer hypnotisch, verdreht,
schwierig, auf dunkle Art komisch – also tragikomisch – und sehr
seltsam. Sie, die in Großbritannien auch als Standup-Comedian und
Performerin bekannt geworden ist, reißt den Leser mit durch die
Kühnheit und Kraft ihrer Bilder, durch die helle Schärfe ihrer
Sprache, voll Selbstironie und grimmigem Witz, voll sarkastischer
Komik und schwarzem Humor. Es gibt in Kennedys Romanen und
Erzählungen keine Helden und keine Schurken, denn letztlich liebt
sie ihre Romanfiguren, wie abgründig, neurotisch und verstört sie
auch immer sein mögen.


Insofern ist „Das blaue Buch“ ein typischer Kennedy-Roman –
zugleich obsessive Liebesgeschichte und soziale Tragikomödie,
Exkursion in eine schäbige Schattenwelt der Täuschungen falscher
Heilsbringer, doch immer grundiert vom spöttischen Mitleid der
Autorin mit den existenziellen Nöten einer trost- und
hilfsbedürftigen Menschheit. In ihrem sechsten Roman taucht A. L.
Kennedy tief ein in die betrügerische Welt von dubiosen Magiern
und Mentalisten, Scharlatanen und falschen Seelentröstern. Ihren
Romanstoff, der zum Zynismus geradezu einlädt, behandelt A. L.
Kennedy illusionslos präzise, aber mitfühlend. Sie betrachtet die
Menschen in all ihrer Jämmerlichkeit doch immer als Mitmenschen.
(Sigrid Löffler)


 


Foto Susanne Schleyer

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