AP #2003 – Autorenporträt Walter Kempowski – Moderation: Maike Albath
1 Stunde 32 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Walter Kempowski
Walter Kempowski, geboren 1929 in Rostock und 2007 in Rotenburg
an der Wümme gestorben, gehört zu den bedeutendsten deutschen
Autoren der Nachkriegszeit. Sein letztes von ihm verfasstes
Manuskript, der Gedichtzyklus „Langmut“ (2009), erschien zu
seinem 80. Geburtstag, so hatte es der Autor vor seinem Tod
verfügt. 1986 war er erstmals beim Erlanger Poetenfest zu Gast.
Auszug aus dem Programmhefttext von 2003:
Der Schriftsteller Walter Kempowski ist der Archivar deutscher
Zeitgeschichte. Schon als Kind hatte Kempowski kleine Erzählungen
verfasst, Szenen aus dem Familienleben und die Geschichte eines
unangepassten Hitlerjungen.
Eine untergegangene Welt festzuhalten und literarisch zu
verdichten, war der Impuls zu Kempowskis neunbändiger „Deutscher
Chronik“. Dafür sammelte der Autor Befragungen von Zeitzeugen,
Tonbänder, Briefe, Fotografien und Tagebücher. Es ergibt sich ein
facettenreiches Bild der Zeit zwischen Kaiserreich und
Wirtschaftswunder, eine Chronik des Bürgertums. Walter Kempowski
inszeniert ein großes Tableau deutscher Zeit- und
Sozialgeschichte von 1885 bis 1960 als Geschichte der eigenen
Familie – ein beispielloses Unternehmen in der deutschen
Nachkriegsliteratur.
Nach seinem Debüt „Im Block“ (1969) über die Haftzeit in Bautzen
gelang Kempowski 1971 mit „Tadellöser & Wolff“ der Durchbruch
als Schriftsteller. Es folgten die Bände „Uns geht’s ja noch
gold“ (1972) und „Aus großer Zeit“ (1978). Mit „Herzlich
Willkommen“ schloss er die „Deutsche Chronik“ 1984 ab. Seine
Montagetechnik perfektionierte Kempowski im „Echolot“, einem
kollektiven Kriegstagebuch, das die Jahre 1941, 1942 und 1945
behandelt – Collagen aus Briefen von Soldaten, Aufzeichnungen von
Zivilisten und Beobachtungen von Künstlern. Walter Kempowski
arbeitet unermüdlich weiter. Seine Sammlung deutscher
Zeitdokumente ist auf über 6300 unveröffentlichte Tagebücher und
300000 Privatfotos angewachsen.
In seinem 75. Lebensjahr legt Walter Kempowski mit „Letzte Grüße“
einen neuen Roman vor, seinen zehnten.
Foto Isolde Ohlbaum
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