AP #1998 – Autorenporträt Hilde Domin – Moderation: Liane Dirks

AP #1998 – Autorenporträt Hilde Domin – Moderation: Liane Dirks

1 Stunde 29 Minuten
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Beschreibung

vor 3 Jahren

Hilde Domin


 


Hilde Domin, geboren 1909 in Köln, verbrachte die NS-Zeit im Exil
und lebte bis zu ihrem Tod 2006 in Heidelberg. Als eine der
bedeutendsten Lyrikerinnen der Nachkriegszeit erhielt sie
zahlreiche Literaturpreise und Auszeichnungen. 1999 und 2000
erschienen die letzten beiden Gedichtbände „Der Baum blüht
trotzdem“ und „Wer es könnte. Gedichte und Aquarelle“.


 


Auszug aus dem Programmhefttext von 1998:


 


Am 27. Juli ist sie sechsundachtzig Jahre alt geworden. Hilde
Domin, eine der bedeutendsten Lyrikerinnen in unserem
Jahrhundert. Wie kaum eine andere wird sie wegen ihrer vitalen
Auftritte, ihrer Offenheit im Gespräch über ihr Leben und ihre
Arbeit vom Publikum geliebt. Ihre Texte sind lyrische
Wegbegleiter sensibler Zeitgenossen. Zart von Gestalt, kräftig in
der Stimme ist sie nicht nur eine Meisterin poetischer
Sprechweisen, sie mischt sich auch, zum Beispiel in den
Diskussionen um eine fortgesetzte Fremdenfeindlichkeit in
Deutschland, energisch ein: eine sprachbewusste und streitbare
Aufklärerin unserer Zeit.


Hilde Domin sucht den Dialog mit ihren Lesern, sie will
verstanden werden, denn es geht ihr mit ihrer literarischen
Arbeit um einen Anspruch, der in unseren rasenden literarischen
Zeiten verschütt zu gehen droht: Vernunft.


1959 erschien mit „Nur eine Rose als Stütze“ ihr erster
Gedichtband in Deutschland, noch heute einer ihrer bekanntesten.
Innerhalb von nur drei Jahren wurde sie zu einer der wichtigsten
deutschen Lyrikerinnen. Heute sind ihre Werke in 16 Sprachen
übersetzt.


Hilde Domin mischt sich immer ein, nicht nur in die Politik,
sondern wiederholt auch in poetologische Auseinandersetzungen um
das Gedicht. Ihre Streitschrift „Wozu Lyrik heute“, 1968, wurde
in eine Reihe mit Gottfried Benns und Bert Brechts poetologischen
Aussagen gestellt. Aus der großen Reihe ihrer Veröffentlichungen
seien hier besonders ihre Gedichtbände „Rückkehr der Schiffe“,
1962, und „Abel steht auf“, 1979, genannt, sowie ihr
faszinierendes autobiografisches Buch: „Aber die Hoffnung“, 1982.
(Hajo Steinert)

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