Ein Gespräch, das unter die Haut geht mit Dermatologe Prof. Klaus Eisendle im Südtirols Digitalisierer Podcast
27 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Der renommierte Dermatologe und Präsident der Claudiana,
Professor Klaus Eisendle, war kürzlich zu Gast im Südtirols
Digitalisierer Podcast. Mit einer beeindruckenden Karriere, die
zahlreiche akademische Titel und über 100 wissenschaftliche
Publikationen umfasst, bot Eisendle dem Publikum einen
einzigartigen Einblick in sein Fachgebiet und seine Gedanken zur
Digitalisierung in der Medizin.
Professor Eisendle ist ein Facharzt für Dermatologie und
Venerologie und arbeitet sowohl im Krankenhaus Bozen als auch an
der Medizinischen Universität Innsbruck. Er hat in Mikrobiologie,
Molekularbiologie und Immunologie promoviert und hat eine
vielfältige Berufserfahrung, die mit der Teilnahme an der Chemie
Olympiade und dem Wunsch zur Arbeit in chemischen Laboratorien
begonnen hat und bis in der Mikrobiologie reicht.
Im Podcast schildert Eisendle seinen typischen Arbeitsalltag, der
eine Vielzahl von Aufgaben umfasst, von Operationen und
Patientenbetreuung bis zur Leitung von Ambulanzen und Stationen
und der Arbeit an der Claudiana. Der kommende Vortrag über
Infektionen im Kindesalter wurde ebenso diskutiert wie seine
ambivalenten Gefühle zur Digitalisierung in der Medizin.
Eisendle betonte, dass die Digitalisierung, wenn sie richtig
gemacht wird, Vorteile wie verbesserte Zugänglichkeit und
effizientere Speicherung von Patienteninformationen mit sich
bringt. Er kritisierte jedoch auch, dass sie zu mehr
administrativem Aufwand und weniger Zeit für die
Patientenversorgung führen kann. Darüber hinaus merkte er an,
dass Bürokratie, übermäßige Datenschutz- und
Sicherheitsprotokolle die digitale Interaktion verlangsamen und
nicht nur zum Vorteil des Patienten sind.
In Bezug auf künstliche Intelligenz (KI) in der Medizin sieht
Eisendle Chancen, wie die Nutzung von Tools wie AlphaFold zur
Vorhersage von Proteinstrukturen, aber auch Risiken in Bezug auf
Genauigkeit und Verantwortung. Er äußerte sich auch besorgt über
den Datenschutz, insbesondere im Kontext von privaten
Unternehmen, die KI-Systeme betreiben, und der Sammlung von
persönlichen Gesundheitsinformationen durch Smart Devices.
Eine lebendige Diskussion folgte über den Datenschutz im
Gesundheitssystem und die Möglichkeit, Daten für Forschungszwecke
zu verwenden. Es wurde diskutiert, ob ein höherer Grad an
Datenschutz in Krankenhäusern hilfreich oder eher hinderlich für
den wissenschaftlichen Fortschritt ist.
Darüber hinaus wurde die Möglichkeit diskutiert, dass Patienten
Zugang zu ihren eigenen medizinischen Unterlagen haben, um ihre
Gesundheit besser überwachen und verstehen zu können. Dies könnte
auch dazu beitragen, das Gesundheitssystem zu entlasten und eine
personalisierte Medizin zu fördern.
Ebenso wurde die Rolle großer Unternehmen wie Google in der
Medizin und die Kosten des Gesundheitssystems, insbesondere in
den USA, diskutiert. Dabei wurde betont, dass ein teures
Gesundheitssystem nicht unbedingt ein gutes sein muss und dass es
wichtig ist, die Lebensqualität im Auge zu behalten, wenn man
über die Verlängerung des gesunden Lebens nachdenkt.
Regelrecht aufblühen konnte Prof. Eisendle beim Thema Behandlung
von Melanomen. Eisendle erklärte, dass sich die Überlebensrate
von Patienten mit metastasierendem Melanom in den letzten 15
Jahren erheblich verbessert hat, was auf die Entwicklung neuer
Behandlungsmethoden zurückzuführen ist. Er geht auch auf die
neuen experimentellen Impfstoffe gegen Krebs, die einen Mix aus
personalisierten und allgemeinen Komponenten verwenden und von
Unternehmen wie Moderna und BioNTech entwickelt werden. Die
Verwendung von mRNA-Technologie, wie sie von diesen Unternehmen
für COVID-19-Impfstoffe verwendet wurde, könnte bald auch bei der
Behandlung von Melanomen eingesetzt werden.
Dieser Einblick in das spannende Feld der Dermatologie und die
Gedanken eines Experten zur Digitalisierung in der Medizin machen
den Podcast zu einem Muss für alle, die sich für
Gesundheitswissenschaften und moderne Medizin interessieren.
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