Ruth Gattiker – Pionierin der Anästhesie
Ruth Gattiker wurde 1923 in Zürich-Oerlikon geboren. Der Vater
arbeitete als Ingenieur in der Maschinenindustrie, die Mutter
kümmerte sich, so wie es sich in der damaligen Zeit für eine
klassische Mittelstandsfamilie gehörte, um den Haushalt und die b
...
57 Minuten
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Beschreibung
vor 7 Jahren
Ruth Gattiker wurde 1923 in Zürich-Oerlikon geboren. Der Vater
arbeitete als Ingenieur in der Maschinenindustrie, die Mutter
kümmerte sich, so wie es sich in der damaligen Zeit für eine
klassische Mittelstandsfamilie gehörte, um den Haushalt und die
beiden Töchter. Diese, so befand der Vater, sollten später einmal
Sekretärinnen werden und dann heiraten. Doch da hatte der Vater
Ruth Gattikers die Rechnung ohne den Wirt, beziehungsweise ohne
seine Erstgeborene, gemacht. Sie wollte frei und unabhängig sein
Diese stellte sich nämlich als ausserordentlich wissensdurstig,
begabt und vor allem sehr hartnäckig heraus. Und von einer Heirat –
das war ihr schon als 16-Jährige klar – wollte sie ohnehin nichts
wissen. Sie wollte einmal ein freies und unabhängiges Leben führen
und später einen interessanten Beruf ausüben. Punkt. Da gab es
nichts zu rütteln. So machte sie nach der Handelsmatura und fünf
Semestern Mathematik an der ETH klammheimlich die eidgenössische
Matur und damit ganz eigenständig und selbstbewusst den Weg frei
fürs Medizinstudium. Denn für die Medizin brannte sie. Und wie!
Ausserordentliche Karriere Kein Wunder legte sie in diesem Fach
dann auch eine Karriere hin, wie sie zu jener Zeit nur ganz wenige
Frauen schafften. So wurde sie eine der ersten zwei
Medizinprofessorinnen in der Schweiz. 1969, am Zürcher
Kantonsspital, assistierte sie als Anästhesistin dem weltberühmten
Herzchirurgen Ake Sening bei dessen erster Herztransplantation am
Zürcher Kantonsspital. Für Sening war sie übrigens die Weltbeste
ihres Fachs. Auch nach der Pensionierung vor mittlerweile 30 Jahren
wollte es die Wissensdurstige und vielseitig Begabte nochmals
wissen. Sie ging wieder an die Universität und begann Philosophie
und Musikwissenschaften zu studieren. Selbstverständlich und
typischerweise ganz seriös und engagiert, nur gerade den
Lizentiats-Abschluss schenkte sich die angejahrte Studentin. Im
Unruhestand Und heute? Auch heute noch wird nicht geruht: Die fast
94-Jährige reist mindestens einmal pro Woche von Davos, wo sie seit
fünf Jahren lebt, nach Zürich. Dort gehts ins Konzert oder in die
Oper, ins Museum, zum Lunch mit dem Klavierlehrer und immer auch
ins Fitnesstudio. Und ja, daneben wandert Ruth Gattiker auch gerne,
lernt Alt-Griechisch und macht täglich ihre Pilates-Übungen.
arbeitete als Ingenieur in der Maschinenindustrie, die Mutter
kümmerte sich, so wie es sich in der damaligen Zeit für eine
klassische Mittelstandsfamilie gehörte, um den Haushalt und die
beiden Töchter. Diese, so befand der Vater, sollten später einmal
Sekretärinnen werden und dann heiraten. Doch da hatte der Vater
Ruth Gattikers die Rechnung ohne den Wirt, beziehungsweise ohne
seine Erstgeborene, gemacht. Sie wollte frei und unabhängig sein
Diese stellte sich nämlich als ausserordentlich wissensdurstig,
begabt und vor allem sehr hartnäckig heraus. Und von einer Heirat –
das war ihr schon als 16-Jährige klar – wollte sie ohnehin nichts
wissen. Sie wollte einmal ein freies und unabhängiges Leben führen
und später einen interessanten Beruf ausüben. Punkt. Da gab es
nichts zu rütteln. So machte sie nach der Handelsmatura und fünf
Semestern Mathematik an der ETH klammheimlich die eidgenössische
Matur und damit ganz eigenständig und selbstbewusst den Weg frei
fürs Medizinstudium. Denn für die Medizin brannte sie. Und wie!
Ausserordentliche Karriere Kein Wunder legte sie in diesem Fach
dann auch eine Karriere hin, wie sie zu jener Zeit nur ganz wenige
Frauen schafften. So wurde sie eine der ersten zwei
Medizinprofessorinnen in der Schweiz. 1969, am Zürcher
Kantonsspital, assistierte sie als Anästhesistin dem weltberühmten
Herzchirurgen Ake Sening bei dessen erster Herztransplantation am
Zürcher Kantonsspital. Für Sening war sie übrigens die Weltbeste
ihres Fachs. Auch nach der Pensionierung vor mittlerweile 30 Jahren
wollte es die Wissensdurstige und vielseitig Begabte nochmals
wissen. Sie ging wieder an die Universität und begann Philosophie
und Musikwissenschaften zu studieren. Selbstverständlich und
typischerweise ganz seriös und engagiert, nur gerade den
Lizentiats-Abschluss schenkte sich die angejahrte Studentin. Im
Unruhestand Und heute? Auch heute noch wird nicht geruht: Die fast
94-Jährige reist mindestens einmal pro Woche von Davos, wo sie seit
fünf Jahren lebt, nach Zürich. Dort gehts ins Konzert oder in die
Oper, ins Museum, zum Lunch mit dem Klavierlehrer und immer auch
ins Fitnesstudio. Und ja, daneben wandert Ruth Gattiker auch gerne,
lernt Alt-Griechisch und macht täglich ihre Pilates-Übungen.
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