Stachel in der Normalität

Stachel in der Normalität

Historische Hausbesetzungen in Wien
50 Minuten

Beschreibung

vor 11 Monaten
Bei Hausbesetzungen geht es um die Aneignung von leerstehenden
Räumen, um sie als Wohn- und/oder Kulturfläche zu nutzen, ganz nach
dem Motto, die Häuser denen, die drin wohnen! Der rapide Zerfall
innerstädtischer Wohn- und Arbeitsplatzstruktur der Wiener
Innenbezirke während der 1960er und 70er Jahre ließ tausende
Wohnungen trotz enormem Wohnungsbedarf leer stehen. Diese
Entwicklung bildete die politische Grundlage der aufkeimenden
HausbesetzerInnenszene. Unser Studiogast, Robert Foltin, gilt als
"Chronist der Bewegung" und setzt diese Entwicklung in einen
Zusammenhang mit dem Aufbrechen von Disziplinargesellschaft und
Fordismus. Hausbesetzungen hatten unterschiedliche Gründe und
Ziele, waren aber besonders dann umstritten, wenn sie "als ein
Stachel in der Normalität" fungierten. So entstand zeitweise ein
"neuer Typus sozialer Organisation" zwischen dem "Privaten" und
"Öffentlichen" als ein Versuch der Selbstverwaltung. In diesem
Podcast wollen wir der Geschichte von Hausbesetzungen in Wien
nachgehen, die Szene mit der anderer Städte vergleichen und einen
Überblick über die Entwicklung und den theoretischen Hintergrund
dieser politischen Aktionsform über die Jahrzehnte geben.

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