Nur ein Wunder kann AlpenStrand noch retten

Es war ein Schock für Lieferanten, aber auch Händlerkollegen (und
Kunden sowieso): Wegen Personalmangel wird das Outdoor-Unternehmen
AlpenStrand sein Geschäft wohl zum Jahresende schließen müssen. Im
Podcast spricht Geschäftsführerin Katja Mendel über das drohende
Aus, die Work-Life-Balance im Einzelhandel und anstandslose Kunden.
Es ist nicht nur der Fakt an sich, was das voraussichtliche Aus von
AlpenStrand aus Landshut so bitter macht, sondern auch mehrere
Begleitumstände. Im nächsten Jahr hätte das traditionreiche
Outdoor-Handelsunternehmen 40. Geburtstag gefeiert. Und zudem wird
auch das Lebenswerk von Geschäftsführerin Katja Mendel abrupt
beendet. Im Laufe des Jahres hätte sie das Geschäft vom Gründer Dr.
Armin Dantl übernommen, der sich in den Ruhestand verabschiedet.
Doch noch viel tragischer als diese beiden Dinge ist der Grund für
das Aus von AlpenStrand. Es liegt keine dramatische finanzielle
Schieflage vor, der Mietvertrag wurde nicht gekündigt, die
Nachfolge war bis auf Weiteres geregelt. Ein Unternehmen, das sich
mit Sport, Natur, Freizeit und spannenden emotionalen Produkten
beschäftigt, findet einfach kein neues Personal und konnte das
bestehende kaum halten. Das ist auch ein Schlag für die gesamte
Sportbranche. Es ist Katja Mendel verständlicherweise nicht
leichtgefallen, so offen und öffentlich wie im Podcast mit SAZsport
über das schmerzhafte Aus zu sprechen. Vielleicht kann diese Folge
aber auch etwas bewegen, in Gang setzen. Zum einen, was die Zukunft
von AlpenStrand selbst betrifft – obwohl die Rettung einem Wunder
gleich käme. Zum anderen aber auch, dass sich die Branche mal
zusammensetzt und gemeinsam überlegt, wie diese eklatante
Personal-Problematik auf Sicht gelöst werden könnte (idealerweise
im Zusammenspiel mit der Politik).