Die Macht um Acht (103) „ARD indoktriniert Zuschauer“

Die Macht um Acht (103) „ARD indoktriniert Zuschauer“

15 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Vom Gleichschritt zur Gleichschaltung


Zumindest zum Ukrainekrieg kennen die deutschen Medien nur eine
Meinung. An der Spitze des medialen Gleichschritts steht fraglos
die Tagesschau mit ihrer hohen Einschaltquoten. Was eigentlich
Nachricht sein sollte, wird zum Gleichschaltungs-Instrument,
wird, weit über die Ukraine-Kriegsberichterstattung hinaus, zur
Militarisierung der Nachrichten.


Mehr Soldaten nach Mali


Mit der Überschrift „Kabinett entscheidet heute - Mehr
Soldaten für UN-Mission in Mali", transportiert die Tagesschau
eine Regierungsmeinung: Die Franzosen reduzieren ihr Militär und
die Deutschen sollen deshalb die Lücke füllen. Wie schon beim
ersten deutschen Maieinsatz: Keine Frage nach dem Warum, kein
journalistischer Blick auf den Hintergrund. Dass es um alte
französische Kolonialstrukturen geht, auch um Gold und Uran,
davon in der Tagesschau kein Ton. Die Redaktion marschiert mit,
bis alles in Scherben fällt.


Leichtfertig im Gleichschritt


Wenn die ARD über die Schulung ukrainischer Militärs auf
deutschem Boden berichtet - der Anteil von Nazis dürfte
nicht zu knapp sein - , freut sich die Tagesschau darüber, dass
„Treffer auf große Entfernung möglich" sind. Und lässt
tatsächlich die Kriegsministerin ohne Gegenposition zu Wort
kommen: "Meine juristische Bewertung ist, dass wir damit nicht
zur Kriegspartei werden." So leichtfertig stellt man
Gleichschritt her, eine eigenständige, gar oppositionelle Rolle
der ARD? Das war einmal.


Zuschauer könnten ja aus dem Tritt kommen


Mit dieser Überschritt „Hohe Energiepreise - Hilft eine Steuer
auf "Kriegsgewinne" bringt die Tagesschau die Kriegsgewinnler aus
dem Energie-Sektor in das Sende-Schema. Über die Gewinne der
Waffenindustrie schweigt die Redaktion. Dazu muss der Zuschauer
ins Manager Magazin schauen: „Deutsche Waffenschmieden machen
mehr Gewinn. - Rheinmetall und Heckler & Koch steigern zum
Jahresauftakt ihren Gewinn. - Die Rüstungsfirmen rechnen wegen
des Ukraine-Kriegs mit steigender Nachfrage." Krieg und Profit?
Für die Tagesschau kein Thema. Der Zuschauer könnte ja aus dem
Tritt der Indoktrination geraten.


Notorische Frau Stöber


Wenn die notorische Silvia Stöber von der Tagesschau über
Russland erzählt, dann weiß der geübte Zuschauer schon: Der Russe
ist böse. Diesmal holt sie sich als „Experten" den Herrn Roderich
Kiesewetter. Der löst Probleme gern mit Waffen und noch mehr
Waffen. Denn Kiesewetter ist Oberst a. D. der Bundeswehr. Der war
in der NATO und aktiv im Afghanistankrieg. Da kann sich der
Zuschauer schon denken, wie sein Expertenrat ausfällt. Aber
solche nützlichen Informationen will Frau Stöber nicht liefern.
Denn es geht um Gleichschaltung, da stören echte Informationen
nur.


Zuschauer machen mit!


Auch diese Ausgabe der MACHT-UM-ACHT stützt sich auf eine
Vielzahl von Zuschauer-Zuschriften, die an diese Adresse gesandt
wurden: DIE-MACHT-UM-ACHT@apolut.net. Dafür bedankt sich die
Redaktion ganz herzlich.


Der Journalist und Filmemacher Uli Gellermann beschäftigt sich
seit Jahren mit der Dauermanipulation der Tagesschau. Gemeinsam
mit den Co-Autoren, Volker Bräutigam und Friedhelm Klinkhammer,
schrieb er das Buch „Die Macht um Acht: der Faktor Tagesschau“.
Eine herausragende Lektüre über die tägliche Nachrichtensendung
der ARD. Bei apolut nimmt er mit dem gleichnamigen Format die
subtile Gehirnwäsche der Tagesschau alle zwei Wochen unter die
Lupe.


+++


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