#6 NS-Spurensuche in Köln
35 Minuten
Podcast
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Ein Podcast zu nationalsozialistischen Kontinuitäten im Recht und in der juristischen Ausbildung
Beschreibung
vor 2 Jahren
Wusstet ihr, dass es Hakenkreuze am Kölner Dom gibt? Seid ihr
euch bewusst, dass ihr bei einem Besuch in der Messe Deutz auf
Boden eines ehemaligen Konzentrationsaußenlagers steht?
In der 6. Folge von Mal nach den Rechten schauen
nehmen euch Klara & Livia mit auf einen Stadtspaziergang
durch Köln. Wir sind insgesamt nicht mehr als zwei Kilometer
durch die Kölner Innenstadt spaziert. Dabei sind wir einer 1990
verlegten Spur von Künstler Gunter Demnig, dem Erfinder der
Stolpersteine, gefolgt, haben Hakenkreuze am Kölner Dom entdeckt
und das ehemalige Konzentrationsaußenlager Messe-Deutz besucht.
Außerdem waren wir beim ersten verlegten Stolperstein am Kölner
Rathaus.
Am Beispiel dieser Orte werfen wir juristische Fragen auf, die
sich im Kontext ‚Erinnern an die NS-Zeit‘ stellen. Wie sollte das
Denkmalschutzrecht mit Relikten aus der NS Zeit umgehen? Ist eine
Informationspflicht hierüber sinnvoll? Können antisemitische
Darstellungen eine Beleidigung nach dem StGB darstellen? Die
strafrechtliche Aufarbeitung der NS-Zeit spielte in unserer
Ausbildung keine Rolle. Die strafrechtliche Aufarbeitung und
Entschädigung von Opfern von Orten wie der Kölner Messe ist
jedoch noch immer unvollständig und somit aktuell relevant.
Wir sprechen unter anderem dazu hoch oben auf den Türmen (Fialen)
des Kölner Doms mit Matthias Deml, Kunsthistoriker und
Pressesprecher der Kölner Dombauhütte und mit Dr. Karola Fings,
ehemalige stellvertretende Leiterin des NS-Dokumentationszentrums
in Köln (ein Besuch lohnt sich!) und Forscherin an der
Forschungsstelle Antiziganismus an der Uni Heidelberg. Sie war
Teil der Projektgruppe Messelager, die die Geschichte des
Messelagers erforschte und nahm die Recherchen vor, die zur
Verlegung der von uns gefolgten „Spur“ führten. Das LVR-Amt für
Denkmalpflege beantwortete uns einige rechtliche Fragen
schriftlich. Vielen Dank an alle Beteiligten.
Was habt ihr auf euren Spaziergängen herausgefunden? Was
denkt ihr zu den aufgeworfenen Fragen des Denkmalschutzrechts?
Verlinkt uns & wir diskutieren gerne mit euch darüber.
#MalnachdenRechtenSchauen
Redaktion/Moderation
Livia Giuliani
Klara Miran Ipek
Korrekturen
Die Spur von Gunter Demnig wurde 1990 verlegt, nicht 1980,
wie erwähnt.
Im Lagerkomplex der Kölner Messe befand sich neben dem KZ
Außenlager Buchenwald auch ein Kriegsgefangenenlager,
ein Polizeihilfsgefängnis der Gestapo sowie
Lager für zivile Zwangsarbeiter:innen. Die von uns im
Podcast genannten Spekulationen der Zahlen zu KZ-Häftlingen
beziehen sich auf alle Lager gemeinsam. Die Zahl der
Häftlinge, die im KZ-Außenlager waren, ist bekannt und
beläuft sich auf rund 6000 (Fings 1996, S. 56). Insbesondere
die Zahl der Häftlinge im Gestapolager am Tanzbrunnen ist
jedoch schwer zu bestimmen.
Shownotes
https://www.malnachdenrechtenschauen.de/podcast/6-ns-spurensuche-in-koeln/
"Hohenzollernbrücke, Cologne", by glasseyes view, CC-BY-SA 2.0
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