Entwicklung des Multipolarismus | Von Jochen Mitschka
21 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.
Es ist schwer zu beschreiben, was ich angesichts des Massakers in
Gaza empfinde. Vielleicht ist es eine Mischung aus Ekel, Abscheu
und Verachtung gegenüber Politikern und Medien, welche versuchen,
diese Vertreibung und Ermordungen zu beschönigen, ja zu
rechtfertigen und die Schuld auf die Opfer selbst zu lenken. Ich
hätte nicht gedacht, dass ich im Alter noch mal den Drang
entwickle, als Einsiedler zu leben. Ich möchte daher lieber über
andere Themen berichten, zum Beispiel die Frage beleuchten, was
nach 20 Jahren Bombardierung und Drogenhandel-Blüte in
Afghanistan passiert und wie sich die Region nach Abzug der
westlichen Besatzer entwickelt.
Der Afghanistan-Krieg
Wir erinnern uns: Die USA, auch mit der Hilfe Deutschlands, haben
20 Jahre lang Afghanistan bombardiert, eine Marionettenregierung
in der Hauptstadt unterstützt, Drogenbaronen weitgehend freie
Hand gegeben, sie sogar als bezahlte Verbündete genutzt, bis der
Krieg gegen das Land als verloren anerkannt wurde. Etwas, das
Kritiker, die dadurch ihre Existenz verloren, schon vor 20 Jahren
vorausgesagt hatten.
Wir erinnern uns, dass die Bewaffnung einer ganzen Armee
hinterlassen wurde, als sich die USA endlich einsichtig zeigten,
und das Land überstürzt verließen, um sich auf den Konflikt mit
Russland konzentrieren zu können. Allerdings nicht ohne noch
nachzutreten, und Teile des Staatsvermögens Afghanistans an
eigene Bürger bzw. Geschädigte durch den Vorfall am 11. September
2001, bei dem ca. 3000 Menschen starben, zu verteilen.
Der Wirtschaftskrieg gegen Afghanistan geht weiter, und durch den
US-Regime-Change in Pakistan wird weiter auch militärischer Druck
gegenüber dem Land verstärkt. Und natürlich spielt auch teile und
herrsche mit dem Ziel, gleich zwei feindliche Akteure in der
Region zu schwächen, eine Rolle in der US-Politik. Und so war man
eifrig bemüht, die Entstehung eines Krieges zwischen Afghanistan
und dem Iran zu befördern.
Der Wasser-Streit
Aber die Länder haben aus der Geschichte der letzten Jahrzehnte
gelernt. Und der Iran entwickelt zunehmend diplomatische
Fähigkeiten, nicht zuletzt durch Unterstützung aus Russland und
China. Und so konnte das größte Risiko für einen Krieg, der
Streit um Wasser, beigelegt werden. Ähnlich wie in Afrikas
Staudammprojekten, hatte es auch zwischen Afghanistan und dem
Iran einen heftigen Zwist gegeben.
Hilfreich bei der Beilegung des Streits war in diesem Fall die
Shanghaier Organisatio für Zusammenarbeit (SOZ), in der der Iran
inzwischen ein Vollmitglied ist, während Afghanistan einen
Beobachterstatus hat. Wer meine Artikel und PodCasts verfolgt,
wird sich erinnern, wie oft ich in den letzten Jahren über die
Rolle der SOZ und von BRICS berichtete, und wie wichtig es war,
dass der Iran als Mitglied aufgenommen wurde.
Wasser bedeutet für Teile des Irans überleben und so war
schon 1973 ein Vertrag mit Afghanistan über die gemeinsame
Nutzung des Helmand River geschlossen worden. Der iranische
Präsident Raisi hatte dann vor einigen Monaten öffentlich die
Vermutung geäußert, dass Afghanistan gegen den Vertrag verstößt
und eine Überprüfung durch iranische Ingenieure gefordert. Das
wiederum war mit einem Video beantwortet worden, in welchem sich
ein Beamter Afghanistans über den iranischen Präsidenten lustig
machte...
... hier weiterlesen:
https://apolut.net/entwicklung-des-multipolarismus-von-jochen-mitschka
+++
Bildquelle: Aritra Deb / shutterstock
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