Ein Land zum Davonlaufen | Von Roland Rottenfußer

Ein Land zum Davonlaufen | Von Roland Rottenfußer

28 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

In seinem Buch „Meine Vertreibung“ beschreibt Boris Reitschuster,
wie der Staat und ein regierungsfrommes Medienestablishment
kritischen Journalisten die Hölle heiß machen.


Ein Standpunkt von Roland Rottenfußer.


Darf man in Deutschland die Regierungspolitik kritisieren? Ja,
solange man nicht erwartet, dann noch unbehelligt leben und
arbeiten zu können. Zumindest gilt dies für Journalisten, die als
Oppositionelle einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt haben. In
diesem Fall kommt es zu einem Kesseltreiben, an dem sich
Behörden, eingebettete Medienvertreter, Banken, Polizei,
Internetplattformen und noch viele andere Richtigdenker
dienstbeflissen beteiligen. Wer aufmuckt, an dem wird ein Exempel
statuiert. Sonst könnte ja jeder kommen, und aus einem glimmenden
Widerstandsfeuer entstünde ein Flächenbrand. Boris Reitschusters
partielle Autobiografie umfasst die Zeitspanne zwischen seiner
Rückkehr aus Moskau aufs deutsche Parkett 2015 und seiner
erzwungenen Umsiedelung nach Montenegro 2021. Reitschuster ist
nicht der einzige „Corona-Skeptiker“ und kritische Geist, der es
in Deutschland nicht mehr ausgehalten hat, der quasi rausgemobbt
wurde. Die Perle des freien Westens ist zum Auswanderungsland
geworden, jedenfalls für jene, die sich nicht damit abfinden
wollen, dass die Parole hier mittlerweile lautet: „Mund halten
und zurück ins Glied!“ Ja, Reitschuster ist auch als Kritiker von
Putins Staatsapparat hervorgetreten. Sein neues Buch zeigt
jedoch: Wer das Deutschland von heute kennengelernt hat, den kann
Putins Russland nicht mehr schrecken.


„Ich habe den Eindruck, bei den Deutschen sind die demokratischen
Sicherungen durchgebrannt“, sagte die Frau. Sie ist Russin und
Ukrainerin mit jüdischen Wurzeln, war lange Zeit wohnhaft in
Deutschland. „Ich kann mir richtig vorstellen, wie das in der
Vergangenheit gewesen sein muss. Da wird Angst geschürt, ganz
massiv, dann präsentiert sich jemand als Retter, und eine
Mehrheit schaltet das Gehirn aus und läuft dem vermeintlichen
Retter blind hinterher.“ Schon ihre russische Großmutter, deren
Mann im Krieg gegen Hitler gekämpft hatte, hatte sie immer vor
Deutschland gewarnt. Sie aber hat sich in das Land verliebt und
die Bedenken in den Wind geschlagen. Bis Corona kam … Jetzt ist
sie ausgewandert, nach Montenegro. Mit ihrem Mann, der vielen ein
Begriff sein wird: Boris Reitschuster.


Der Wohnortwechsel glich eher einer Flucht als einem freiwilligen
Umzug an einen Sehnsuchtsort. Die Reitschusters fühlten sich in
Deutschland schon längere Zeit als verfolgte Dissidenten, nicht
mit dem Tod bedroht vielleicht, aber von Schikanen, die
unerträglich geworden waren. Das eben erinnert Frau Reitschuster,
deren Vorname vielleicht von Ehemann Boris bewusst und zum Schutz
verschwiegen wird, an ein anderes, ihr wohlbekanntes Land. „Ich
glaube, es ist so, wie es in Russland damals war in der
Revolution. Eine kleine Gruppe, die glaubt, Wahrheit und Moral
gepachtet zu haben, reißt ein ganzes Land ins Elend.“ Sie sagt:


„Inzwischen beschleicht mich das Gefühl, aus dem Regen in die
Traufe zu kommen. Ich habe den Zusammenbruch der UdSSR 1990
erlebt, ich habe ein Gespür für solche Zusammenbrüche, und bei
mir schrillen aktuell alle Alarmglocken in Deutschland. Ich
erkenne hier die Unsitten aus der Sowjetunion auf Schritt und
Tritt, nur gut getarnt.“...


... hier weiterlesen:
https://apolut.net/ein-land-zum-davonlaufen-von-roland-rottenfusser


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Dieser Beitrag erschien zuerst am 08. November 2023 bei
manova.news


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Bildquelle: BublikHaus / shutterstock


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