BRICS: Nachschau und das Powerdreieck Russland-Indien-China | Von Jochen Mitschka

BRICS: Nachschau und das Powerdreieck Russland-Indien-China | Von Jochen Mitschka

22 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.


Ich will nun mit etwas Abstand vom letzten BRICS-Gipfel über
Nachbeben berichten, aber auch über die immer stärker werdenden
Versuche, durch westliche Analysten und Medien, Streit zwischen
Russland, Indien und China herbeizuschreiben. Wäre ein solcher
Streit erfolgreich, könnte das BRICS+ Abenteuer noch holpriger
weiter gehen wie man es gerade verfolgen kann.


Eine der wichtigsten Nachwehen des letzten BRICS-Gipfeltreffens
dürfte die Aussicht sein, dass die G20-Gipfeltreffen demnächst an
Wichtigkeit verlieren oder ganz beendet werden. M.K. Bhadrakumar
schreibt dazu sinngemäß in seinem Blog, dass G20 „der letzte
Walzer einer zerrissenen Welt“ sei(1).


Der indische Ex-Diplomat erklärt, dass einige Inder negativ
darauf reagiert hatten, dass der russische Präsident Putin nicht
persönlich am G20-Gipfel teilnehmen wird, weil dadurch eine Show
der Unabhängigkeit für Indien „gestohlen“ werde. Bhadrakumar
schreibt jedoch, dass die Modi-Regierung keineswegs verblüfft
über die Abwesenheit des russischen Präsidenten gewesen sei. Auch
nicht über den Verzicht des chinesischen Präsidenten Xi Jinping
am 8. und 9. September beim Gipfeltreffen der G20 in Indien dabei
zu sein.


Indiens hochkarätige Diplomaten hätten schon vor einiger Zeit
geahnt, dass ein Ereignis, das in der Welt von gestern, bevor der
neue Kalte Krieg hereinbrach, konzipiert worden war, heute nicht
mehr die gleiche Tragweite und Bedeutung hat. Dennoch fühlte sich
Delhi enttäuscht, denn die Zwänge von Putin oder Xi Jinping
hätten nichts mit den Beziehungen ihrer Länder zu Indien zu tun.
Die indische Regierung habe eine neutrale bürokratische Erklärung
abgegeben:


"Die Teilnahme an globalen Gipfeltreffen variiert von Jahr zu
Jahr. In der heutigen Welt mit so vielen Anforderungen an die
Zeit der Staats- und Regierungschefs ist es nicht immer möglich,
dass jeder Staats- und Regierungschef an jedem Gipfel teilnimmt."


Nichtsdestotrotz verschönere die Verwaltung von Delhi die Stadt,
entferne die Slums aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit, bringe
neue, verlockende Werbetafeln an, um die Aufmerksamkeit der
ausländischen Würdenträger auf sich zu ziehen, und stelle sogar
Blumentöpfe entlang der Straßen auf, an denen ihre Autokolonnen
vorbeifahren, liest man in dem Artikel.


Man müsse kein Raketenwissenschaftler sein, um herauszufinden,
dass die Entscheidungen in Moskau und Peking darauf hinauslaufen,
dass ihre Führungen nicht im Geringsten an einer Interaktion mit
dem US-Präsidenten Joe Biden interessiert sind, der vier Tage
lang in Delhi sein werde und alle Zeit für einige strukturierte
Treffen haben wird, zumindest aber für einige
"Ablenkungsmanöver", wie der Autor sie nennt, die von der Kamera
aufgezeichnet werden könnten...


... hier weiterlesen:
https://apolut.net/brics-nachschau-und-das-powerdreieck-russland-indien-china-von-jochen-mitschka


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Bildquelle: Fly Of Swallow Studio / shutterstock


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