Ohne Tourismus funktioniert die globalisierte Welt nicht | Von Peter Haisenko

Ohne Tourismus funktioniert die globalisierte Welt nicht | Von Peter Haisenko

9 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Ein Standpunkt von Peter Haisenko. (Betreiber des
Portals anderweltonline.com)


Ginge es nach den Klimasekten, würde der Tourismus verboten. Es
entsteht zu viel CO2 bei den zugehörigen Reisetätigkeiten. Wie
üblich, ist das nicht ansatzweise durchdacht.


Nicht nur in Europa gibt es Länder, die praktisch
deindustrialisiert sind. Sie produzieren zu wenig bis nichts, was
sie an Industrieprodukten exportieren könnten, um ihre
unerlässlichen Importe bezahlen zu können. Einzig der Agrarsektor
kann dieses Problem ein wenig abfedern. Das ist eine Folge der
Globalisierung. Nehmen wir als Beispiel Griechenland.
Griechenland hat keine Autoindustrie, braucht aber Autos. Damit
nicht zu viele Autos importiert werden, gab es in Griechenland
eine Importsteuer für Autos in Höhe von 100 Prozent. Ja,
einhundert Prozent, auch auf „gebrauchte“. Zu dieser Zeit hatte
Griechenland noch eine leistungsfähige Textilindustrie, die
Exporteinnahmen brachte. Dann kam die EU.


Griechenland durfte fortan nicht mehr die Importsteuern erheben,
die eine ausgeglichene Handelsbilanz ermöglichten. Importe wurden
jetzt kreditfinanziert und das Land wurde in die Schuldenfalle
getrieben. Mit der Verlagerung der Textilindustrien nach Fernost
im Rahmen der Globalisierung verlor Griechenland seinen letzten
Exportsektor. Anmerkung: Was glauben Sie, warum wir in
Deutschland so viele Änderungsschneidereien haben, die von
Griechen betrieben werden? Die Folge war die Staatspleite und das
unwürdige Spiel der Weltbank. Die Frage ist nun, wie dieses Land
überhaupt noch existieren kann. Die Antwort ist einfach:
Hauptsächlich der Tourismus bringt jetzt das Geld ins Land, das
vorab die Industrieproduktion leistete. Dazu ein paar Zahlen. Bis
2004 waren etwa 25 Prozent der Arbeitskräfte im griechischen
Produktivsektor beschäftigt. Heute sind es nur noch etwa zehn
Prozent. Der Dienstleistungssektor hat sich aber während
derselben Zeit auf etwa 80 Prozent ausgeweitet.


Industrie oder Tourismus


Man muss nicht studiert haben um zu erkennen, dass ein
Produktivsektor nahe zehn Prozent kein Land funktionsfähig halten
kann. Griechenland befindet sich da zwar in prominenter
Gesellschaft, kann das aber nicht mit Gelddrucken kompensieren.
Es sind die USA und Großbritannien, die ebenfalls nur noch zehn
Prozent der Arbeitskraft im Produktivsektor haben. Diese zwei
Staaten sind aber die einzigen, die nach Belieben Geld drucken,
aus dem Nichts kreieren können. So können diese Piratenstaaten
ihre Importe mit Mickymaus-Geld bezahlen und der Schuldenstand
der USA übersteigt mittlerweile 30.000 Milliarden Dollar. Diese
Schulden werden niemals beglichen werden. Es ist einfach
unmöglich. Griechenland und alle anderen Länder auf Erden können,
dürfen das nicht. Griechenland ist also darauf angewiesen, seinen
Dienstleistungssektor zu beschäftigen, um so Geld in die Kasse zu
bringen.


... hier weiterlesen:
https://apolut.net/multipolarismus-im-jahr-2023-von-jochen-mitschka


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Bildquelle: Oleg Elkov / shutterstock


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