Multipolarismus im Jahr 2023 | Von Jochen Mitschka

Multipolarismus im Jahr 2023 | Von Jochen Mitschka

23 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.


Die USA hatten zuletzt eine erfolgreiche RegimeChange-Operation
in Pakistan durchgeführt, als der mit großer Zustimmung der
Bevölkerung agierende gewählte Präsident eine zu große Nähe zu
Russland zeigte, und dort, ähnlich wie Indien, billiges Öl für
die Entwicklung der pakistanischen Industrialisierung bestellen
wollte. Nach dem Putsch, der stattfand, indem einige Abgeordnete
das Lager wechselten, wurde Imran Khan außerdem mit zahllosen
Anklagen überhäuft, um zu verhindern, dass er, wie die Umfragen
ergaben, mit einem Erdrutschsieg die nächsten Wahlen gewinnen
würde. Nächste logische Folge: Die USA erpressen Pakistan, auch
auf billiges Gas aus dem Iran zu verzichten, indem Pakistan einen
bestehenden Vertrag brechen muss und vermutlich Milliarden
Schadenersatz zahlen muss, um nicht unter die zerstörerischen
Sanktionen der USA zu geraten. Durch diese Maßnahmen bleibt
Pakistan unterentwickelt und ein Vasall der USA für längere Zeit,
fällt für die multipolare Welt zunächst aus. Wie es außerhalb
Pakistans aussieht, soll dieser PodCast beleuchten.


Offensichtlich hatten Viele, mich eingeschlossen, die Fähigkeiten
der USA, erfolgreiche RegimeChange-Projekte durchzuführen,
unterschätzt. Das nächste Projekt scheint nun Kirgistan zu
betreffen. Andrew Korybko beschreibt in einem Artikel(1), dass
der Vorsitzende des Ausschusses für auswärtige Beziehungen des
US-Senats, Bob Menendez, die Absichten seines Landes
übermittelte, die kirgisische Regierung zu stürzen. Dies habe er
in einem Brief, den er letzte Woche an Präsident Sadyr Japarov
schickte, erklärt.


Kirgistan und Kasachstan


Dieser Brief sei dem zunächst vereitelten Putschversuch in
Kirgisistan Anfang Juni gefolgt, über den die Washington Post
(WaPo) berichtet hatte. Gleich zu Beginn habe der US-Politiker in
dem Brief erklärt:


"Ich schreibe Ihnen mit großer Besorgnis über die Behauptungen,
die Regierung der Kirgisischen Republik unterstütze die Russische
Föderation oder ihre Stellvertreter bei der Umgehung
internationaler Sanktionen, die im Zusammenhang mit Russlands
unrechtmäßigem Einmarsch in die Ukraine verhängt wurden. Darüber
hinaus befürchte ich, dass Kirgisistans Versäumnis, die
internationalen Sanktionen gegen Russland aufrechtzuerhalten,
lediglich ein Symptom für seinen anhaltenden demokratischen
Rückschritt und die weit verbreiteten Menschenrechtsverletzungen
ist. Ihre Regierung hat die Institutionen geschwächt, wiederholt
die Rechte von Journalisten und unabhängigen Medien verletzt,
Menschenrechtsaktivisten schikaniert und zivilgesellschaftlichen
Akteuren Einschränkungen auferlegt. Die Kirgisische Republik,
einst ein leuchtendes Beispiel für Demokratie in Zentralasien,
befindet sich auf einem gefährlichen Weg in Richtung Autokratie.
Ich fordere Sie dringend auf, alle Beschränkungen für unabhängige
Medien und Journalisten aufzuheben, inhaftierte
Menschenrechtsverteidiger freizulassen und Maßnahmen aufzuheben,
die Grundfreiheiten wie die Vereinigungsfreiheit
einschränken."(1)


Dies sei de facto eine Erklärung des Hybriden Krieges, meint
Korybko. Was Menendez fordere, sei nichts Geringeres als ein
sanfter Staatsstreich, der dadurch herbeigeführt wird, dass
Kirgisistan die jüngsten Erfolge im Bereich der "demokratischen
Sicherheit" freiwillig rückgängig macht und sich dem
Damoklesschwert der "sicherheitspolitischen und wirtschaftlichen"
Konsequenzen aussetzt, wenn es sich zu weigern wagt. Der
vorstehende Begriff beziehe sich auf das breite Spektrum an
Taktiken und Strategien zur Bekämpfung der hybriden
Kriegsführung, die Präsident Japarow eingesetzt hat, um das
nationale Demokratiemodell seines Landes vor den damit
verbundenen Bedrohungen zu schützen...


... hier weiterlesen:
https://apolut.net/multipolarismus-im-jahr-2023-von-jochen-mitschka


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