EGL030 Soylent Green: Eine düstere Vision der Zukunft und die Kritik an Ressourcenknappheit und sozialer Ungerechtigkeit

EGL030 Soylent Green: Eine düstere Vision der Zukunft und die Kritik an Ressourcenknappheit und sozialer Ungerechtigkeit

Soylent Green isst Menschenfleisch
59 Minuten
Podcast
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Reden beim Laufen und laufend Reden - über Film, Technik und Psychotherapie

Beschreibung

vor 1 Jahr
Wir starten unsere Episode im ruhigeren Teil des Treptower-Parks.
Flo bringt wieder einen Film als Thema mit: Wir sprechen über den
Filmklassiker "Soylent Green", der eine dystopische Zukunftsvision
von Überbevölkerung, Umweltzerstörung und Ressourcenknappheit
zeigt. Der Film erschien ein Jahr nach dem Bericht "Die Grenzen des
Wachstums" des Club of Rome und gehört somit zu den ersten
Ökodystopien. Der Regisseur Richard Fleischer inszenierte den Film
im Jahre 1973. Fleischer hat sich in Hollywood eher als B-Picture
Regisseur etabliert. Auch, weil er sich nicht von den Studiobossen
in seine Filme reinreden ließ. Er hat in unterschiedlichen Genres
Filme geschaffen, mit einer eigenen starken Ästhetik und mit vielen
namenhaften Schauspielern wie Charlton Heston, Kirk Douglas oder
Arnold Schwarzenegger zusammengearbeitet. Flo erzählt im ersten
Teil der Episode die Geschichte des Films nach und Micz kann noch
einige Szenen aus seiner Erinnerung beisteuern. Der Film hat starke
Bilder geschaffen, die sich lange ins Gedächtnis einschreiben: ein
von schlafenden Menschen übersäumtes Treppenhaus oder Radlader, die
die Demonstranten willkürlich in Containern wegbaggern und
natürlich das monströse Ende des Films: "Soylent Green is people",
noch treffender im Deutschen: "Soylent Green ist Menschenfleisch".
Uns treibt die Frage, wie unwissender Kannibalismus in einer
desolaten Gesellschaft geduldet werden kann. Uns treibt auch in der
Diskussion die Zukunftsvision des Filmes - was ist nach über 50
Jahren eingetroffen und was nicht: Überbevölkerung, mächtige
Megacorps, Klimaerwärmung, die massive Kluft zwischen Arm und
Reich. Mitten in unserem Gespräch werden wir auf offener Wiese
angegriffen: wilde Junikäfer wirbeln in der Abenddämmerung um
unsere Köpfe und Mikros, so dass wir Reißaus nehmen müssen. Der
Angriff trifft nicht nur uns, sondern sämtliche Parkbesucher. Wie
sich später in einem Zeitungsartikel herausstellt, suchen die
Junikäfer am Abend den Schutz von Bäumen, um sich zu paaren. Für
die Junikäfer waren wir also nichts weiter als laufende und
sprechende Bäume. Tsss…

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