Russlands Rolle in der neuen Weltordnung | Von Jochen Mitschka

Russlands Rolle in der neuen Weltordnung | Von Jochen Mitschka

23 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.


Es zeichnet sich immer mehr ab, dass Russland auf Grund seiner
erfolgreichen Anti-Terror-Einsätzen in Syrien, in der
Zentralafrikanischen Republik (CAR) und zuletzt auch zunehmend in
Mali die lange Machtprojektion westlicher neokolonialer Länder in
Afrika beenden könnte. Der Grund liegt in den westlich geprägten
Jahrzehnten erfolgloser militärischer Einsätze gegen den Terror
in Afrika, mit denen der Westen eigentlich weniger den
Terrorismus bekämpfte, als vielmehr seine Bedeutung als
militärische Kraft projizierte. Nun kommt da eine private
Söldnerorganisation und kommen russische Waffen und innerhalb
weniger Jahre wird erledigt, was jahrzehntelang vor sich hin
terrorisierte. Während so Russland die Rolle des militärischen
Unterstützers in Afrika übernimmt, kommt China die Rolle des
wirtschaftlichen Entwicklers auf Basis des chinesischen
Erfolgsmodells zu. Infrastruktur und Industrialisierung werden
nun durch China vorangetrieben, was über Jahrzehnte von den
ehemaligen Kolonialländern versprochen, aber nie realisiert
wurde, weil man nur an der Extraktion von billigen Rohstoffen und
Arbeitskräften interessiert war. Aber dieser PodCast soll auch
andere Aspekte der neuen Rolle Russlands in der zukünftigen
Weltpolitik beleuchten, welche einem deutschen Medienkonsumenten
sonst kaum so von den Qualitätsmedien vermittelt wird.


Zunächst noch einmal kurz eine Erklärung zu der entstehenden
neuen Weltordnung. Sie wird aus drei Blöcken bestehen. Hier die
Unterstützer eines schwindenden Hegemons, den USA, welche sich
teilweise wie Opferanoden verhalten, um das schwankende Imperium
zu halten. Dann steht dem eine multipolare Weltordnung gegenüber,
die geprägt ist von win-win-Beziehungen selbständiger, souveräner
Staaten. Was multipolar bedeutet, habe ich schon oft genug
erklärt. Als dritte Gruppe wird sich noch eine gewisse Zeit die
Gruppe der blockfreien Staaten halten. Diese ist nicht zu
vergleichen mit dem früheren Verbund blockfreier Staaten, sondern
besteht aus solchen Ländern, welche nun versuchen, zu beiden
Blöcken gute Beziehungen zu unterhalten.


Allerdings tut das Imperium alles, um den letzten der drei Blöcke
in den Verbund des Multipolarismus zu treiben, zuletzt durch die
Androhung von Sekundärsanktionen, sollten sie weiter nicht
gehorsam Sanktionen gegen Russland verhängen.


Russland in Afrika


Zweifelsohne sind für die Entwicklung dieser Dreiteilung Russland
und China, zunehmend auch der Iran, die treibenden Kräfte. Zurück
zur Rolle Russlands in Afrika kommend, hat der
russlandfreundliche Analyst Andrew Korybko eine interessante
Bestandsaufnahme(1) veröffentlicht.


Er berichtet, dass Somalias oberste Priorität die vollständige
Wiederherstellung seiner Souveränität sei, die das Land durch den
Sieg über Al Shabaab erreichen will. Dadurch würde der Abzug der
internationalen Streitkräfte gewährleistet, die derzeit unter dem
Vorwand der Bekämpfung von Al Shabaab im Land stationiert seien,
und schließlich die Lösung der Somaliland-Frage. Alles, was dazu
beitragen könne, wie z. B. russische Waffen und die mögliche
Ausbildung durch Wagner, würde begrüßt werden.


Dann führt er aus, dass der russische Außenminister Sergej Lawrow
in Somalia den Medien gegenüber bekräftigt habe, den Bedarf der
somalischen nationalen Armee mit Ausrüstung, die sie zum Kampf
gegen den Terrorismus benötigen, zu befriedigen. Diese Bemerkung,
so Korybko, sei viel wichtiger, als es auf den ersten Blick
scheinen mag.


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