Die Flache Welt | Von Felix Feistel

Die Flache Welt | Von Felix Feistel

24 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Ein Standpunkt von Felix Feistel.


Woran denken Sie bei diesem Titel? Vielleicht: „Oh nein, schon
wieder einer dieser Irren, die mir erklären wollen, die Erde sei
eine Scheibe.“? Keine Sorge, darum soll es hier nicht gehen. Denn
erstens ist das eine Theorie, die sich sehr leicht widerlegen
lässt, und zweitens ist die Frage, ob die Erde nun flach oder
eine Kugel ist, im Grunde auch wenig relevant für die auf ihr
lebenden Menschen. Denn wo ist die Bedeutung für den Alltag, für
Machtstrukturen, Herrschaftsformen? Also nein, um diese Frage
soll es nicht gehen.


Doch, dass eine solche Assoziation aufkommen kann bringt uns
gleich ins eigentliche Thema. Denn allein das Lesen der
Wortkombination „Welt“ und „flach“ löst eine ganze
Assoziationskette aus, an deren Ende das Urteil steht: „Wieder
einer dieser Spinner“, ohne, dass diese Frage hier überhaupt nur
thematisiert werden sollte. Es ist bereits ein Beispiel für das,
was heutzutage allgegenwärtig ist: Das flache, unreflektierte
Denken, das einzig auf eigenen Erwartungen und Vorurteilen
basiert. Denn mit flacher Welt ist eben das gemeint: Geistige,
intellektuelle Flachheit. Wir leben in einer Gesellschaft, die in
einfachen Kategorien denkt, wenn man überhaupt noch von Denken
sprechen kann. Flache Assoziationsketten und Gedankenpfützen ohne
Tiefgang bestimmen jede gesellschaftlich relevante Diskussion.


So ist es eben ein gefährliches Virus, das uns bedroht, und dann
tragen wir eben Maske und lassen und spritzen. Dann liefern wir
eben Waffen an die Ukraine, wenn der böse Putin dort einfach
völkerrechtswidrig und ohne jeden Anlass einmarschiert, und
stürzen uns selbst in den Krieg, denn er ist ja für die gute
Sache, und überhaupt sind wir ja für Frieden, und demonstrieren
das, indem wir Waffen liefern. Dann bauen wir eben überall
Windräder hin, bezahlen CO2-Steuern, kaufen uns ein Elektroauto,
um bloß alle Kohlenstoffdioxidemissionen zu verhindern, damit der
Klimawandel abgewendet werden kann. Wenn es denn nützt.


Das Problem dabei ist nicht einmal, dass all dies tatsächlich
überhaupt nichts nützt. Weder haben Masken und Genspritzen irgend
einen Nutzen gegen eine Krankheit gehabt, die ohnehin nie ein
Problem darstellte, noch werden westliche Waffen in der Ukraine
irgend eine Wende bringen, und auch Windräder und Elektroautos
verhindern kein einziges Gramm CO2 Emissionen, und werden daher
auch keinen Klimawandel abwenden. Das Problem ist vielmehr, dass
über die grundsätzlichen Narrative überhaupt nicht nachgedacht
wird. Grassiert denn ein todbringendes Virus? Warum könnte Putin
denn eventuell auf die Idee gekommen sein, in die Ukraine
einzumarschieren? Und gibt es diesen Klimawandel überhaupt, und
wenn es ihn gibt, ist er dann auf die Kohlenstoffdioxidemissionen
zurückzuführen?


Doch schon diese Fragen zu stellen, freilich ohne eine Antwort
aufdrängen zu wollen, löst bei den Flachdenkern bereits eine neue
Assoziationskette aus, die letztendlich darauf hinaus läuft, dass
es sich bei dem solchermaßen Fragenden wohl nur um einen
Verschwörungstheoretiker, einen Reichsbürger, einen Nazi handeln
kann. Damit ist das Thema abgehakt, die Fragen müssen nicht mehr
mit Intellekt bedacht und über eine Antwort nicht weiter
nachgedacht werden, das Thema ist erledigt. Hoch die Hände,
Wochenende. Die eigenen Vorurteile, die medial in die Köpfe
gepflanzt worden sind, verhindern eine tiefer gehende
Auseinandersetzung. Eine Gesellschaft, in der jeder, der
kritische Fragen stellt, abgestempelt, wüst beschimpft oder aus
der Gesellschaft ausgeschlossen wird, ist eine Gesellschaft, in
welcher Dummheit regiert.


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