Der Angriff des Extremismus | Von Felix Feistel
23 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Ein Standpunkt von Felix Feistel.
Wenn es um Extremismus geht, dann sind damit in der Regel rechte
und linke politische Strömungen gemeint. Diese, so heißt es,
stellen in ihren Extremen eine Gefahr für die Demokratie und die
Menschen im Allgemeinen dar. Denn sie seien gewaltbereit, zielten
darauf ab, die staatliche Ordnung zu stürzen um eine Diktatur zu
etablieren, und verfolgten Andersdenkende. Um die Ablehnung
gegenüber beiden Extremismen, sowohl links, als auch rechts, zu
verdeutlichen, wird oft auf eine sogenannte „Äquidistanz“
verwiesen, welche die politische Mitte zu beiden Seiten einnehmen
solle. Demnach müsse gleichermaßen Abstand zu beiden Seiten
gewahrt werden, da nur diese Mitte Demokratie und
Rechtsstaatlichkeit bedeute.
Zu diesem Zweck wurde schon vor circa 90 Jahren das sogenannte
Hufeisenmodell(1) entwickelt. Dieses besagt, dass sich die
beiden Extreme in ihren Überzeugungen und Vorgehensweise wieder
einander annäherten, wohingegen nur in der Mitte Demokratie und
Rechtsstaatlichkeit verwirklicht werden. Strukturelle Ähnlichkeit
zwischen links und rechts führt daher zu einer Nähe der beiden
diametral entgegengesetzt scheinenden Pole. Der deutsche
Politologe Eckhart Jesse schreibt dazu:
„Kennzeichnend für Extremismen ist u.a. die Einschränkung oder
Ablehnung tragender Elemente des demokratischen
Verfassungsstaates wie Pluralismus, die Bejahung eines
Freund-Feind-Denkens, die Akzeptanz eines hohen Maßes an
ideologischem Dogmatismus und an gesellschaftlicher Homogenität,
die Ausrichtung an Verschwörungstheorien und der Glaube an
geschichtliche Gesetze.“
Das Hufeisenmodell wurde schon vielfach als falsch
zurückgewiesen. So kritisiert der Politologe Robert Feustel es
als „noch nie zeitgemäß“ mit der Begründung, dass linke Gewalt
sich hauptsächlich gegen Sachen richte, wohingegen rechte Gewalt
immer gegen Menschen gerichtet sei. Daher könne man die beiden
Seiten nicht gleichsetzen. Das ist ein häufig verwendetes
Argument, um linke Gewalt gegenüber rechter als harmloser oder
weniger problematisch darzustellen. Das Problem ist: Es stimmt
einfach nicht. Auch linke Gewalt richtet sich gut und gerne gegen
Menschen, wenn sie dem vermeintlichen politischen Gegner trifft.
Ein anschauliches Beispiel dafür ereignete sich im April 2022 in
Erfurt(2). Damals haben mehrere vermummte Gestalten einen
Thor-Steinar Laden überfallen, die Angestellte mit
Teleskopstöcken traktiert und ihr schließlich Pfefferspray ins
Gesicht gesprüht.
Dies, so schreibt es zumindest Boris Reitschuster, sei keine
Ausnahme. Immer wieder gäbe es Überfälle auf die Läden des
Modelabels. Der Grund: Dieses Label ist in der rechtsextremen
Szene beliebt und wird gerne als Erkennungszeichen getragen. Es
ist daher naheliegend, dass es sich bei den Vermummten um
pseudolinke Antifaaktivisten handelt. Der Inhaber des Ladens
weist jede rechtsextreme Gesinnung von sich. Doch selbst wenn
dies nicht der Wahrheit entspricht legitimiert eine rechtsextreme
Gesinnung nicht zu gewalttätigen Angriffen auf die Person. Auch
Besucher diverser Querdenken Demos haben teilweise Erfahrungen
mit linker Gewalt gemacht.
...weiterlesen hier:
https://apolut.net/der-angriff-des-extremismus-von-felix-feistel
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