Der Krieg gegen China | Von Jochen Mitschka

Der Krieg gegen China | Von Jochen Mitschka

22 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Ein Standpunkt von Jochen Mitschka. 


Derzeit passiert so viel Dramatisches, was aus dem Globalen Süden
mit viel Aufmerksamkeit beobachtet wird, dass es schwerfällt,
sich auf ein Thema zu fokussieren. Da ist die Verurteilung von
Lula der russischen Intervention in der Ukraine, der Antrag
Mexikos auf BRICS-Beitritt. Die Vermittlung zwischen den Feinden
Saudi-Arabien und Iran durch China und deren möglicher
BRICS-Beitritt, die vermutlich wichtigste Nachricht der Woche.
Oder der Besuch von Macron in afrikanischen Staaten mit dem er
das angebliche Ende einer Kolonialepoche verkündete. Oder die
Rechercheergebnisse von deutschen Journalisten, welche die Nord
Stream-Attentäter in Kreisen von Unterstützern der
Ukraine auf einem Segelboot sehen. Aber neben diesen und
vielen anderen Hinweisen auf drastische Veränderungen der
Weltpolitik sticht ein Thema heraus, das aber von unseren
Qualitätsmedien kaum beachtet wird: China hat jede diplomatische
Zurückhaltung aufgegeben und den Fehdehandschuh aufgegriffen, den
die USA immer wieder in den Ring warfen. Nach dem
Wirtschaftskrieg ist nun der heiße Krieg gegen China in
greifbarer Nähe.


Wie es begann


Im Jahr 2012 hatte Mearsheimer schon seit Jahren darauf
hingewiesen, dass ein Krieg zwischen den USA und China
unvermeidbar sei. In meiner großen Naivität hatte ich damals noch
geglaubt, dass es doch jemanden mit politischer Macht geben
müsste, der im Westen den USA in den Arm fällt. Und ich glaubte,
dass die Thesen Mearsheimer durch eine aktive Friedenspolitik
widerlegt werden könnten(1).


Im Jahr 2015 warnten noch einmal mehrere Wissenschaftler neben
Mearsheimer vor dem drohenden Krieg, auch vor Abgeordneten des
EU-Parlaments. Aber auch das verhallte, weitgehend ungehört und
ohne mediale Aufmerksamkeit(2). Alles was damals gesagt wurde,
wovor gewarnt worden war, trat ein.


Als dann die Dämonisierung Russlands und Chinas(7) nach dem
Drehbuch „Wie begründe ich einen Krieg“ immer stärker wurde, der
Krieg durch Sanktionen längst begonnen hatte, spätestens dann
hätte jedem politisch Interessierten klar werden müssen, wohin
sich die imperiale Politik entwickelt.


Der Countdown


Nachdem bereits ein hoher US-General seinen Truppen sagte, die
Soldaten sollten ihre Angelegenheiten in Ordnung bringen, weil er
für 2025 einen Krieg gegen China erwarte(6), wurde der
chinesische Militärhaushalt dieses Jahr noch einmal um 7,2%
erhöht. Er entspricht immer noch nur ca. einem Viertel des
US-Kriegs-Budgets. Aber während die USA überall auf der Welt
Gegner in Schach halten müssen, geht es China nur um die
Sicherung seiner Grenzen, und teilweise seiner Investitionen in
Afrika, sowie um die Verhinderung der Abspaltung Taiwans nach dem
Muster des Kosovos.


Und da sind wir beim Thema. Während des Kosovo-Krieges hatte die
NATO Serbien bombardiert(13), um das Land zu zwingen, nicht
weiter gegen eine Unabhängigkeit des Kosovo vorzugehen, welches
anschließend zum größten NATO-Stützpunkt in der Nähe Russlands
ausgebaut wurde.


In der Ukraine wiederum taten die USA das Gegenteil. Sie
unterstützen die Zentralregierung in Kiew, welche 8 Jahre lang
östliche Provinzen bombardierte. Sie bombardierte diese Regionen,
welche eine Autonomie verlangten, die ihnen im Rahmen eines
Vertrages zugebilligt worden war, der vom Sicherheitsrat der UN
zu einem Völkerrechtsvertrag erhoben worden war. Wie Merkel,
Hollande und Poroschenko jedoch zugaben, war nie geplant gewesen,
den Vertrag zu erfüllen. Was nicht weniger als ein
Völkerrechtsbruch ist. Also hier stehen die USA auf der Seite,
welche das Gegenteil ihrer Politik im Fall von Kosovo
darstellt...


... hier weiterlesen:
https://apolut.net/der-krieg-gegen-china-von-jochen-mitschka


+++


Bildquelle: William Potter / shutterstock


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