Beschreibung

vor 1 Jahr

Die politischen Eliten Polens ernennen sich zum Nabel Europas.
Und das hat Konsequenzen.


Ein Standpunkt von Peter Frey.


Die polnische Rhetorik hat seit dem Eintritt Russlands in den
Ukraine-Konflikt deutlich an Fahrt aufgenommen, aber keineswegs
nur gegenüber Russland. Das hat Anmaßungen zur Folge. Ob die
Aktivisten dieses „neuen, polnischen Selbstbewusstseins“
überhaupt eine Ahnung davon haben, dass sie zum Kampfhund
Washingtons und Londons hochgezüchtet werden, um weitere Keile in
das kontinentale Europa hineinzutreiben?


Die Ambitionen auf eine europäische Großmacht sind kein neues
Phänomen polnischer Eliten. Deren Illusionen wurden früher wie
heute von außerhalb genährt und so ließ sich Polen in das
schmutzige Londoner Spiel vor Beginn des Zweiten Weltkrieges
hineinziehen. Im Ergebnis wurde das Land zum Protektorat des
faschistischen Deutschlands. Überzogener Nationalismus ist kein
langlebiger Anker für die Bewahrung der Souveränität eines
Staates.


In Bezug auf das Anheizen des Ukraine-Konflikts ist Polen der
europäische Scharfmacher schlechthin und glaubt, nicht ohne
Grund, sich das auch leisten zu können. Genießt es doch das
uneingeschränkte Lob Washingtons und wird von dort aus beständig
ermutigt, sich stärker in den Krieg jenseits der östlichen
Landesgrenzen einzumischen.


Polen hat nicht nur massenweise schwere Kampftechnik an die
Ukraine geliefert, sondern ist auch mit etwa 10.000 Söldnern plus
etwa 2.000 Militärberatern im östlichen Nachbarland im Einsatz (1
bis 3).


Drei Tage nach Beginn der Intervention russischer Streitkräfte in
der Ukraine, ordnete der ukrainische Präsident die Aufstellung
einer Fremdenlegion an. Beim Studium derer Webseite erhält der
halbwegs aufmerksame Leser zwei wichtige Informationen. Die erste
zeigt auf jene Mächte, welche Selenskji den entsprechenden Floh
ins Ohr gesetzt hatten und die zweite eine aktuelle wie
übersichtliche Auswahl von Staaten, die sich mit Söldnern in
dieser Truppe „engagieren“. Einer dieser acht Staaten ist Polen
(4).


Wieviele polnische Söldner, ja wieviele überhaupt seit dem
Februar 2022 in der Ukraine starben, wird nicht bekannt gegeben.
Aber die Zahl dürfte vier- bis fünstellig sein (5 bis 8).


An dieser Stelle sei ein kleiner Einschub gestattet. Heutzutage
möchte man ja jeden Vergleich mit den Praktiken der deutschen,
nationsozialistischen Diktatur gern als Verharmlosung dieses
Systems abqualifizieren. Was Quatsch ist, denn Vergleichen ist
nicht gleich dem Gleichsetzen. Und Parallelen können zum
deutschen Faschismus allemal gezogen werden, zum Beispiel bei den
Propaganda-Praktiken (Bild: b1).


Bilder, Illustrationen und Plakate dieser Art waren typisch für
die Propaganda des Dritten Reiches — und ganz offensichtlich sind
sie auch typisch für das System, das sich in
Kiew etabliert hat. Wie gesagt, ist die „Internationale
Legion zur Verteidigung der Ukraine“ — von deren Webseite entnahm
ich die Illustration — auf Anweisung des ukrainischen Präsidenten
gegründet worden. Es handelt sich also um Regierungspropaganda.


Nicht wenige polnische Intellektuelle, Politiker und Militärs
stehen dem ausufernden Nationalismus in der Ukraine arg nahe. Nur
dass es halt polnischer Nationalismus ist:


„An jedem einzelnen Tag kann man spüren, wie das
Gravitationszentrum aus Deutschland, wo es historisch durch den
Kalten Krieg lag, nach Polen wandert, nach Warschau“ (9),


so der polnische Generalstabschef Rajmund Andrzejczak. Wo kommt
wohl dieses ausgeprägte „Selbstbewusstsein“ her? Dieses
„Selbstbewusstsein“ ist außerordentlich gut geeignet, benutzt zu
werden....weiterlesen hier:
https://apolut.net/groessenwahn-von-peter-frey/





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