„Post-Vac”: Es braucht endlich mehr Forschung!
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Beschreibung
vor 1 Jahr
In 20 Jahren wirst Du die Dinge, die du nicht getan hast, mehr
bedauern als deine Taten. (Mark Twain)
Ein Standpunkt von Uwe G. Kranz.
Stolz ließ sich der bayerische Gesundheitsminister Klaus
Holotschek (CSU) in der Lokalpresse (Passauer Neue Presse vom 27.
Januar) dafür feiern, dass der Freistaat „weitere fünf Millionen
Euro in die Versorgungsforschung zu Corona-Langzeitfolgen“
steckt. Die politische Botschaft: Man kümmere sich also um die so
genannten „Long-Covid-Patienten“ und biete mit dieser
Förderinitiative zugleich „interessante Perspektiven für Akteure
im ländlichen Raum“. Abschlussbericht und finale Ergebnisse
würden für Mitte des Jahres erwartet.
Long-Covid - Finale Ergebnisse - Abschlussbericht?
Die kleine Pressemeldung hat mich zutiefst irritiert und sogar
geärgert. Das klingt ja ganz wie eine abschließende
Kurzuntersuchung an einer kleinen Kohorte kranker Menschen! Dabei
wird doch Long-Covid schon seit Mitte 2020 vom US-CDC (Centers
for Disease Control and Prevention) und dem deutschen
Robert-Koch-Institut (RKI) definiert als eine langfristige
Krankheitsfolge nach einer COVID-19-Infektion. Long-Covid ist
auch unter dem Namen „Post-COVID“, „chronic COVID“, „posturales
orthostatisches Tachykardiesyndrom (POTS)" oder den eher
wissenschaftlich-technischen Begriffen „post-COVID conditons“
(PCC) oder Post-Acute Sequelae of SARS-CoV-2 infection (PASC)
bekannt, und alle müssen gemäß Patientenleitlinien (S 1) länger
als mindestens vier Wochen oder mehr dauern, in manchen Fällen
sogar mit schweren oder sogar lebensbedrohlichen Folgen
mindestens 12 Monate oder Jahre nach der Infektion. Wochen – dann
heißt das Syndrom aber „Post-Covid“. Sehr verwirrend. Absicht?
Besonders problematisch ist, dass der Zeitpunkt der Infektion von
vielen Menschen gar nicht genau bestimmt werden kann (z.B.
asymptomatisch Erkrankte), die also ihre aktuellen
Krankheitsphänomene gar nicht in Verbindung zu einer
COVID-Infektion bringen können. Und bis heute gibt es keinen
Test, mit dem festgestellt werden könnte, ob die angeschlagene
gesundheitliche Kondition des Patienten oder die festgestellten
konkreten Symptome der höchst unterschiedlichen Krankheiten
definitiv von COVID-19 herrühren oder nicht. Selbst ein früherer
positiver COVID-Test ist kein alleiniges Bestimmungsmerkmal. Es
bedarf tatsächlich ausführlicher medizinischer Anamnese und
wissenschaftlicher Erforschung des Long-Covid-Phänomens.
Forschung ist essenziell, um die wissenschaftliche Beweislage zu
schaffen, auf deren Basis Long-Covid verhindert oder erkrankte
COVID-Patienten eventuell erfolgreich behandelt werden können,
die volksgesundheitlichen und -wirtschaftlichen Kosten zu
ermessen, wirksame Behandlungsmethoden und Medikamente zu
identifizieren, Informationen/Leitlinien für die Ärzteschaft zu
erarbeiten, u.v.a.m. Insoweit ist das bayerische Vorhaben,
Long-COVID noch besser als bisher zu erforschen, grundsätzlich
löblich, denn die vom Bildungs- und Forschungsministerium (BMBF)
bislang veranlassten Maßnahmen zur „Förderung von
Forschungsmaßnahmen zu Spätsymptomen von Covid-19 (Long-Covid)“
durch inzwischen 10 Forschungsverbünde unter Einsatz von
schäbigen knapp 6,5 Millionen Euro waren allenfalls
suboptimal...weiterlesen hier:
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Dieser Beitrag erschien zuerst am 03.02.2023 bei ansage.org.
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