Der blinde Fleck des Christentums
Tiere kommen in unserer Spiritualität nicht vor.
10 Minuten
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Das Lagerfeuer für Nomaden-Christ:innen
Beschreibung
vor 2 Jahren
Zugegeben, dieser Titel ist etwas reisserisch. Aber es geht um ein
Thema, welches das Christentum grösstenteils ausblendet: Unser
Verhältnis zu Tieren. Tiere kommen in unserer Spiritualität nicht
vor. Auch im Alltag begegnen Tiere vielen von uns v. a. noch in
lustigen Instagram-Reels von süssen Ziegen, die auf der Weide
rumspringen, oder Kakadus, die zu hipper Musik tanzen. Wir treffen
Kühe auf dem Sonntagsspaziergang und haben sie später auf dem
Teller. Ich glaube, dass wir damit etwas Wichtiges ausblenden –
auch theologisch. Kürzlich in einem Gottesdienst wurde die
Bibelstelle Jesaja 11 vorgelesen: Es ist ein Sinnbild für den
Himmel, und das wird in dem Text so dargestellt, dass Tiere und
Menschen friedlich zusammenleben. Wer sich als spiritueller Mensch
und/oder als Christ:in versteht, kommt m. E. nicht um dieses Thema
herum. Als Menschen sind wir Teil der Schöpfung und Tiere gehören
zu unseren Gegenübern. Wie wir sind viele von ihnen fähig, Freude
und Trauer zu empfinden, Beziehungen zu knüpfen, und wer Haustiere
hat, weiss, dass Tiere einen individuellen Charakter haben. Tiere
sind mehr als schützenswerte Ökovielfalt oder Nahrungslieferanten
für uns Menschen. Ich sage nicht, dass alle vegan leben müssen. Wer
den Tod eines Tieres mit seinem Gewissen vereinbaren kann, kann
durchaus hin und wieder ein Stück Fleisch essen, wenn das Tier
zuvor ein gutes Leben hatte. Doch von der Viertelmillion Tieren,
die täglich in der Schweiz geschlachtet werden, ist das vermutlich
bei den wenigsten wirklich der Fall. Wie wir uns heute ernähren und
Tiere «nutzen», ist Welten von dem friedlichen Zusammenleben
entfernt, das in der Bibel als «Himmel auf Erden» geschildert wird.
Wir haben so viele Probleme auf der Welt. So viel Kriege, so viel
Ungerechtigkeit. Und ich fühle mich so oft hilflos dem gegenüber.
Doch gerade das Zusammenleben von Menschen und Tieren ist ein
Aspekt des «Himmels auf Erden», bei dem man tatsächlich etwas tun
kann, um weniger Leid und Elend auf die Welt zu bringen. Und das
ist doch etwas Schönes und Hoffnungsvolles. Wie denkst du darüber?
Schreib mir gerne eine E-Mail an contact@reflab.ch oder direkt auf
Instagram. Eine der wenigen theologischen Bewegungen dazu:
https://arbeitskreis-kirche-und-tiere.ch/
Thema, welches das Christentum grösstenteils ausblendet: Unser
Verhältnis zu Tieren. Tiere kommen in unserer Spiritualität nicht
vor. Auch im Alltag begegnen Tiere vielen von uns v. a. noch in
lustigen Instagram-Reels von süssen Ziegen, die auf der Weide
rumspringen, oder Kakadus, die zu hipper Musik tanzen. Wir treffen
Kühe auf dem Sonntagsspaziergang und haben sie später auf dem
Teller. Ich glaube, dass wir damit etwas Wichtiges ausblenden –
auch theologisch. Kürzlich in einem Gottesdienst wurde die
Bibelstelle Jesaja 11 vorgelesen: Es ist ein Sinnbild für den
Himmel, und das wird in dem Text so dargestellt, dass Tiere und
Menschen friedlich zusammenleben. Wer sich als spiritueller Mensch
und/oder als Christ:in versteht, kommt m. E. nicht um dieses Thema
herum. Als Menschen sind wir Teil der Schöpfung und Tiere gehören
zu unseren Gegenübern. Wie wir sind viele von ihnen fähig, Freude
und Trauer zu empfinden, Beziehungen zu knüpfen, und wer Haustiere
hat, weiss, dass Tiere einen individuellen Charakter haben. Tiere
sind mehr als schützenswerte Ökovielfalt oder Nahrungslieferanten
für uns Menschen. Ich sage nicht, dass alle vegan leben müssen. Wer
den Tod eines Tieres mit seinem Gewissen vereinbaren kann, kann
durchaus hin und wieder ein Stück Fleisch essen, wenn das Tier
zuvor ein gutes Leben hatte. Doch von der Viertelmillion Tieren,
die täglich in der Schweiz geschlachtet werden, ist das vermutlich
bei den wenigsten wirklich der Fall. Wie wir uns heute ernähren und
Tiere «nutzen», ist Welten von dem friedlichen Zusammenleben
entfernt, das in der Bibel als «Himmel auf Erden» geschildert wird.
Wir haben so viele Probleme auf der Welt. So viel Kriege, so viel
Ungerechtigkeit. Und ich fühle mich so oft hilflos dem gegenüber.
Doch gerade das Zusammenleben von Menschen und Tieren ist ein
Aspekt des «Himmels auf Erden», bei dem man tatsächlich etwas tun
kann, um weniger Leid und Elend auf die Welt zu bringen. Und das
ist doch etwas Schönes und Hoffnungsvolles. Wie denkst du darüber?
Schreib mir gerne eine E-Mail an contact@reflab.ch oder direkt auf
Instagram. Eine der wenigen theologischen Bewegungen dazu:
https://arbeitskreis-kirche-und-tiere.ch/
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