Irlands größter Schriftsteller der Gegenwart Colm Tóibín & „The Magician“ Thomas Mann in Amerika
59 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Jahren
Deutschlands „königliche Familie“ nannte Literaturpapst Marcel
Reich-Ranicki die Manns einmal. Zu den „Windsors der Deutschen“
erhob der „Spiegel“ den Nobelpreisträger-Clan um den
aristokratisch anmutenden Patriarchen Thomas, der tagtäglich,
egal was die bewegte Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts so
vorhatte, an seinem Schreibtisch saß und seine international bald
millionenfach verkauften Bücher schrieb. Tony und Hanno
Buddenbrook, Gustav von Aschenbach, Hans Castorp, Zeitblom und
Leverkühn oder Felix Krull verdanken wir einem Leben im
Arbeitszimmer, das weder für anteilige Kindererziehung noch für
ernstliche außereheliche Interessen an betörenden jungen Männern
viel Platz ließ. Dennoch ist die Geschichte von Thomas Mann eine,
die uns aus der Kaiserzeit bis in die Nachkriegsrepublik führt –
und eine äußerst transatlantische noch dazu. Um den neben
Einstein berühmtesten Flüchtling vor den Nazis, der in seiner
heute von der Bundesregierung in eine Stiftung umgewandelten
modernistischen Villa hoch über Los Angeles dem Sturz Hitlers
entgegensehnte, und seine einmalig exzentrische Familie geht es
im Gespräch mit einem ebenfalls weltberühmten Autor: Colm Tóibín
gewann für Bücher wie The Master, Brooklyn, The Testament of Mary
oder Nora Webster bereits den International Dublin Literary
Award, den Preis für die Los Angeles Times Novel of the Year, den
Lambda Literary Award, den Holbrooke Award des Dayton Literary
Peace Prize oder den Bob Hughes Lifetime Achievement Award.
Toíbín stand dreimal auf der Shortlist für den Booker Prize und
gilt selbst als Finalist für den Literaturnobelpreis. Er ist
Sidney B. Silverman Professor of the Humanities an der New
Yorker Columbia University. Sein druckfrischer Roman The
Magician (Der Zauberer) erzählt das unglaubliche Leben des
verschlossenen Lübeckers Thomas Mann, der in den USA der 1940er
Jahre zum Superstar avancierte und dem Berliner Terrorregime sein
„Wo ich bin, ist Deutschland“ entgegenschleuderte. Mit Bettina
Schulte, der führenden Literaturkritikerin der Badischen Zeitung,
spüren wir dann dem nach, was die Deutschen selbst heute über die
Manns denken.
Shownotes:
"Der Zauberer" von Colm Tóibín
Moderation & Redaktion: René Freudenthal
Produktion & Mitarbeit: Hanna Langreder
Original-Logo zum Podcast: Simon Krause
Original-Musik zum Podcast: Edward Fernbach
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