War Edward Bernays revolutionär? | Von Jochen Mitschka

War Edward Bernays revolutionär? | Von Jochen Mitschka

18 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

War das Formen des menschlichen Willens neu?


Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.


Während ich mich mit Geschichte beschäftigte, und damit meine ich
nicht nur die Geschichte der letzten hundert Jahre, war ich des
Öfteren an einen Punkt gekommen, an dem ich mich fragte, warum
die Menschen sich so verhielten, wie sie es taten. Neuere
Erklärungsversuche beziehen sich in der Regel auf die Zeit ab
Beginn des 20. Jahrhunderts und immer taucht Edward Bernays als
der Vater der Theorie der modernen Propaganda auf. Genau
betrachtet war er aber nur ein Modernisierer viel älterer
Methoden. Im Zeitalter von Corona sollte man nun endgültig
erkennen, dass sich im Laufe der Jahrtausende nur Methoden und
ihre Anwender, nicht aber Wirkungen verändert haben. Ich will
versuchen, das in einer Sprache zu erklären, wie sie uns von den
Massenmedien her bekannt sein sollte.


Die Einteilung in Herrscher und Beherrschte war natürlich am
Anfang der menschlichen Entwicklung dominiert von Stärke und
Einfallsreichtum. Aber schon bald teilte sich der beste Jäger die
Macht mit dem besten Kräutersammler. Und der Rest der Gruppe sah
schnell ein, dass es sinnvoll war, den Anweisungen der beiden zu
folgen.


Als die Menschen dann begannen sesshaft zu werden, zeigte sich,
dass manche nicht nur stärker waren als andere, sondern auch
besser mit Pflanzen und Tieren umgehen konnten, was ihre Stellung
in einer Gruppe stärkte. Gleichzeitig aber begannen Andere zu
bemerken, dass man durch Gewalt wesentlich einfacher materielle
Bedürfnisse befriedigen konnte als mühsame und langwierige
Feldarbeit und überwältigten die nun ansässig gewordenen Menschen
und stahlen den Lohn ihrer Arbeit.


Raubritter und "Regime Change"


Daraus entstand das Bedürfnis nach Sicherheit. Einige dieser
frühen Banditen erkannten, dass es sinnvoller war, Menschen mit
Schutzgelderpressung für sich arbeiten zu lassen, als sie zu
überfallen. Das System hat sich bis heute in immer wieder
veränderter Form gehalten und Altliberale nennen es "Steuer".
Natürlich erfolgt jetzt ein Aufschrei. Aber man sollte abwarten,
wie sich die Dinge denn entwickelten.


Also überfielen diese Schutzgelderpresser nicht mehr die Dörfer,
sondern kassierten Teile des erarbeiteten Vermögens, ohne selbst
anders zu arbeiten, als Gewalt anzudrohen und auszuüben. Denn in
anderen Dörfern, welche sich nicht unterwarfen, wurde ebenso
gebrandschatzt.


Dieses Raubrittertum hat sich bis heute in unterschiedlichen
Formen erhalten. Und damit meine ich nicht nur die Aktionen von
Finanzmagnaten, welche ganze Länder ins Chaos stürzen können. Die
Vermögen, die seinerzeit "erwirtschaftet" wurden, sind in der
Mehrheit der westlichen Länder niemals als illegal eingestuft
worden. Ähnlich wie die Vermögen der Oligarchen, welche sich bei
der Auflösung der Sowjetunion schamlos und kriminell bereicherten
und heute teilweise im Westen als "Freiheitskämpfer" gefeiert
werden. ... hier weiterlesen:
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