Covid-19-Impfstoffe und -Behandlungen: Wir brauchen jetzt die Rohdaten | Von Peter Doshi, Fiona Godlee und Kamran Abbasi

Covid-19-Impfstoffe und -Behandlungen: Wir brauchen jetzt die Rohdaten | Von Peter Doshi, Fiona Godlee und Kamran Abbasi

12 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Ein Standpunkt von Peter Doshi, Fiona Godlee und Kamran Abbasi -
aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt von Bastian Barucker.


Anmerkung Bastian Barucker: Am 19. Januar verfassten zwei
aktuelle Chefredakteure und die ehemalige Chefredakteurin des
British Medical Journal, einer der renommiertesten
Medizinfachzeitschriften der Welt, ein Editorial zu den
Covid-19-Impfstoffen. Dr. Peter Doshi, einer der Verfasser, hatte
bereits am 2. November 2021 eine sehr aufschlussreiche
Präsentation zur Covid-19-Impfung auf Einladung eines US-Senators
gehalten. In dieser hatte er bereits zu mehr “kritischem Denken”
aufgefordert und die Wirksamkeit der Impfung stark in Frage
gestellt. Im aktuellen Aufruf fordern die 3 Redakteure die
sofortige Herausgabe der Rohdaten zu allen Covid-19-Impfstoffen
und erinnern vehement daran, dass die Regulierungsbehörden nicht
die Pharmaindustrie, die aktuell Milliardengewinne macht, zu
schützen hat, sondern die öffentliche Gesundheit. Außerdem wird
in ihrem Schreiben deutlich wie intransparent die
Zulassungsverfahren ablaufen und wie stark die Hersteller die
Hauptverfasser der Zulassungsstudien sind. Ein sehr lesenswerter
Brief.


Die Daten sollten vollständig und unmittelbar für die
Öffentlichkeit zugänglich sein.


Vor zehn Jahren, mitten in einer anderen Pandemie, wurde in der
Zeitschrift "The BMJ" (British Medical Journal) bekannt, dass
Regierungen in aller Welt Milliarden für die Beschaffung von
antiviralen Grippemitteln ausgegeben hatten, die nachweislich das
Risiko von Komplikationen, Krankenhauseinweisungen oder
Todesfällen nicht verringern. Die meisten Studien, die die
Zulassung und die staatliche Beschaffung von Oseltamivir
(Tamiflu) untermauerten, wurden vom Hersteller gesponsert; die
meisten waren unveröffentlicht, die veröffentlichten wurden von
Autoren verfasst, die vom Hersteller bezahlt wurden, die als
Hauptautoren aufgeführten Personen hatten keinen Zugang zu den
Rohdaten, und Wissenschaftlern, die für eine unabhängige Analyse
Zugang zu den Daten beantragten, wurde der Zugang verweigert (1,
2, 3, 4).


Die Tamiflu-Saga läutete ein Jahrzehnt ein, in dem die Bedeutung
der gemeinsamen Nutzung von Daten aus klinischen Studien in nie
dagewesenem Ausmaß betont wurde (5, 6). Öffentliche Kämpfe um
Daten von Arzneimittelherstellern (7, 8), Transparenzkampagnen
mit Tausenden von Unterschriften (9, 10), verschärfte
Anforderungen an die gemeinsame Nutzung von Daten in
Fachzeitschriften (11, 12), ausdrückliche Zusagen von Unternehmen
zur gemeinsamen Nutzung von Daten (13), neue Internetportale für
den Datenzugang (8) und wegweisende Transparenzrichtlinien von
Arzneimittelbehörden (14, 15) – all dies versprach eine neue Ära
der Datentransparenz.


Es wurden zwar Fortschritte erzielt, aber eindeutig nicht genug.
Die Fehler der letzten Pandemie werden nun wiederholt. Das
Gedächtnis ist kurz. Trotz der weltweiten Einführung von
Covid-19-Impfstoffen und -Behandlungen sind die anonymisierten
Teilnehmerdaten, die den Studien für diese neuen Produkte
zugrunde liegen, Ärzten, Forschern und der Öffentlichkeit nach
wie vor nicht zugänglich – und das wird wahrscheinlich auch noch
jahrelang so bleiben (16). Dies ist bei allen Studien moralisch
nicht vertretbar, besonders aber bei solchen, bei denen es um
wichtige Eingriffe in die öffentliche Gesundheit geht. ...hier
weiterlesen: https://apolut.net/covid-19-impfstoffe-und-behandlungen-wir-brauchen-jetzt-die-rohdaten-von-peter-doshi-fiona-godlee-und-kamran-abbasi/





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