Das Schweigen der Krankenhäuser | Von Flo Osrainik
15 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Jahren
Die Freiheit der Bürger wird eingeschränkt, um das
Gesundheitssystem nicht zu überlasten — die Situation der
Krankenhäuser bleibt unklar.
Ein Standpunkt von Flo Osrainik.
„Leider“ heißt das Wort, dem man am häufigsten begegnet — nicht
nur in Absagebriefen auf Bewerbungen, sondern auch, wenn man
versucht, als Journalist Auskunft über die tatsächliche Lage auf
Intensivstationen zu bekommen.
„Leider kamen wir bisher nicht dazu, Ihre Anfrage zu
beantworten.“
Hat dieser Wahnsinn etwa Methode? Ist es im Nebel unklarer Zahlen
etwa viel leichter, irgendetwas zu behaupten, um dann im zweiten
Schritt aus diesen Behauptungen neue Restriktionen für die
Menschen abzuleiten? Stets wählen die Verantwortlichen diejenige
Argumentationsstrategie, die am ehesten geeignet scheint, um
härtere Maßnahmen zu begründen. Reichen die Inzidenzzahlen nicht
aus, verweist man auf die Situation auf den Intensivstationen;
tritt auf letzteren Entspannung ein, kehrt man zurück zu den
steil ansteigenden, jedoch wenig aussagekräftigen Zahlen. Steile
Kurven aber können herbeigetestet werden, der Notstand auf den
Intensivstationen herbeigespart — indem man ausgerechnet in
diesem angeblich historisch schlimmen Gesundheitsnotstand Betten
abbaut. Flo Osrainik, Autor des Spiegel-Bestsellers „Das
Corona-Dossier“, versuchte mutig, das Dickicht aus Schweigen und
Verschleierungstaktiken zu durchdringen.
Die radikalen Restriktionen halten an. Zumindest in Europa, in
Deutschland, in Bayern und in München. Weil? Na, weil da doch —
vorerst nur noch — die Sache mit der Krankenhausauslastung ist.
Oder, vergesse ich etwas? Ach richtig, die neueste
Was-wäre-wenn-Mutante.
Von wegen Bettennotstand
Nach dem DIVI-Intensivregister-Tagesreport vom 27. Dezember 2021
— in Zusammenarbeit mit der biomedizinischen
Leitforschungseinrichtung der deutschen Bundesregierung, dem RKI
— sind um haargenau „12:15 Uhr mit 1.269 meldenden
Krankenhaus-Standorten“ 18.854 ITS-Betten belegt und 3.081 frei,
wobei noch eine Notfallreserve von 8.292 Betten hinzukommt. Und
rund 22,3 Prozent oder eben 4.201 intensivmedizinische Betten
sind an genau diesem Stichtag mit Patienten belegt, die als
COVID-19-Patienten gezählt werden. (1)
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