Das schöpferische Subjektiversum | Von Rüdiger Lenz
24 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Ein Standpunkt von Rüdiger Lenz.
Für PR.
Als ich 1962 geboren wurde, war Konrad Adenauer der erste
Bundeskanzler und Regierungschef der Bundesrepublik Deutschland.
Bis heute folgten ihm weitere sechs Regierungschefs und eine
Regierungschefin nach. Mein politisches Bewusstsein erwachte in
den 1970er Jahren mit Willy Brandt, dem vierten Kanzler. Ich ging
mit meinem Vater zum alten Rathaus in Gütersloh, wo er eine Rede
hielt. Willy Brandt euphorisierte die Deutschen und war sehr
beliebt. Vor ihm war Kurt Georg Kiesinger Bundeskanzler, ein
Altnazi, der von Beate Klarsfeld, einer eine
deutsch-französischen Journalistin, wegen seiner
Nazi-Vergangenheit eine Ohrfeige erhielt.
Angie! Angie!
In meinen jungen Jahren (die 1980er Jahre) wählte ich die SPD,
dann die Grünen. Das vorletzte Mal als ich zur Wahl ging, wählte
ich Gerhard Schröder und Joschka Fischer, besser, ich wählte Kohl
ab, was 1998 sehr viele Wähler taten. Als unter Rot-Grün der
erste völkerrechtswidrige Krieg einer deutschen Regierung nach
Hitler vom Zaun gebrochen wurde, war ich zutiefst erschüttert,
weil gerade diese beiden Parteien damals noch für einen
unerschütterlichen Willen zur Friedens- und Konfliktforschung und
für eine Bürgerdemokratie standen. Das längst realpolitische
Kräfte die Oberhand hielten, nahm ich damals nicht wahr. Ein
großer Irrtum, wie sich noch herausstellen sollte. Der damalige
Jugoslawien-Krieg war mein 9/11. Ich erwachte aus einem deutschen
Traum, einer Wandlung vom Nie wieder! zum Schon wieder! und war
Monate darüber entsetzt. Ich wurde Nichtwähler. Dann riefen 2005
sehr viele aus der jungen Union Angie!, Angie! Und ich dachte
nur, wenn die Kanzlerin wird, dann hat Honecker gewonnen.
Und so wurde es dann auch. Deutschland wurde entnationalisiert,
entdemokratisiert, sozialisiert und die Bevölkerung gegeneinander
gespalten, wie ich es noch nie erlebt hatte. Wer sich heute
umsieht, der kann in diesem Land vernehmen, dass Stalin wohl gar
nicht so ein Schlimmer war. Angela Merkel hat dieses Land auf
eine Weise ruiniert, wie ich es mir nie hätte vorstellen können.
Alle Parteien des heutigen Bundestages haben sich vor Merkel
gebeugt, auch die AfD, wie man das am Deutlichsten in der
Pandemiezeit bis heute sehen kann. Genauso wie sie gegen die
Flüchtlingskrise vorging, hätte die AfD gegen die Pandemie-Lüge
vorgehen können. Das aber tat sie erst, als Wahlkampf anstand.
Die Parteien laufen den Stimmungen nach, nicht mehr irgendwelcher
Ideen oder Ideale, die sie selbst erarbeitet haben. Die
Friedenspolitik, aus der Brandt-Ära herausgekommen, ist durch
Angela Merkel vollkommen zerstört worden. Zuvor aber wurde sie
von Gerhard Schröder, und vor allem von Joschka Fischers
Auschwitzvergleichslüge, durch einen völkerrechtswidrigen Krieg
gegen Jugoslawien enthauptet.
Warum wollen Menschen regiert werden?
Am 26. September habe ich dieBasis gewählt und dachte, dass dies
sicher zwei bis drei Millionen Menschen tun würden. Fehlanzeige.
Nicht einmal eine halbe Million Menschen wählten diese Partei,
was dazu führte, dass ich diesen Kommentar schreiben muss.
DieBasis wählte ich, der ich mich seit dem Jugoslawien-Krieg als
Nichtwähler outete, weil ich in ihr die Möglichkeit zur Abwehr
einer kommenden Diktatur sehe und sich dort Leute engagieren, von
denen ich viel halte. Zum Beispiel Ernst Wolff, Hermann Ploppa,
Viviane Fischer und Dr. Reiner Fuellmich, um nur einige zu
nennen.
Jetzt könnte ein anderer Autor weiterschreiben und alle Fehler
den jeweiligen Regierungen anlasten, doch bilden sie nur eine
Seite einer Medaille ab, auf deren andere Seite die vielen
Menschen stehen, die im Glauben darüber sind, dass Politiker
unsere Geschicke lenken müssen und sollen. Politiker leben von
diesem Glauben, der die Religionen längst abgelöst hat. Ein
Nichtverantwortlichsein durch ein individuelles nicht Erwachsen
werden Wollen ist wie eine Pandemie in den westlichen Kulturen
angewachsen und jeder, der sein Gegenteil lebt, wird als
Schädling angesehen. Ein Wahn scheint alles zu legitimieren,
wonach Politiker gerne handeln. Früher, als die Kirche regierte
und es noch keine Staaten gab, nur Fürsten, Bischöfe, Könige und
Kaiser, da fand man unter den Völkern dieselben unerwachsenen und
verantwortungsscheuen Haltungen in den Menschen kultiviert, wie
heute.
Nur sehr wenige stellen sich überhaupt die Frage, ob es denn
überhaupt von Vorteil ist, regiert zu werden, oder ob Völker und
Gemeinschaften sich nicht regieren lassen sollten. Mein Lebensweg
führte mich dazu, nicht mehr davon infiziert zu sein, regiert
werden zu wollen. Seit meinem 25ten Lebensjahr bin ich
selbstständig, so nennt man das, was ich ziemlich behämmert
finde. Mit sechzehn Jahren begann ich eine Lehre. Bis zu meinem
24ten Lebensjahr arbeitet ich als abhängig Beschäftigter – was
für eine seltsame Beschreibung. Ab da fragte ich nie wieder
andere, was ich tun soll, damit ich mein Leben finanzieren kann.
Ich tat wonach mir war, was ich konnte und wie ich mich
entwickelte, besser, wohin es mich trieb, bis heute.
Fremdbetreutes Leben wählt den Schlachtermeister erneut
Unselbstständigkeit und Abhängigkeit tragen sich seit der
Pandemie so zur Schau, dass es mich gruselt, wie aus frei
Geborenen, unmündige und sich nach Fremdbetreuung sehnende
Menschen werden können. Diese Bundestagswahl hat selbst in einem
sehr dramatisch gebeutelten Teil dieses Landes, dem Ahrtal,
gezeigt, wie eine festgezurrte Konditionierung zur Unfreiheit
nicht mehr gefühlt und erkannt wird. Die Flutkatastrophe und das
schäbige Wirken der deutschen Regierung unter Angela Merkel vor
Ort, hat die Menschen dort nicht geläutert. Dort wurden die alten
Schlachtermeister zu den neuen Schlachtermeister gewählt. Diese
Verblendung speist sich nicht allein aus Unselbstständigkeit,
sondern aus dem, was der Psychologe Franz Ruppert eine
transgenerative Traumagesellschaft nennt. An Transformation ist
nur Wenigen gelegen. Selbst dann, wenn das eigene Leben davon
abhängt. Ich würde einen Thanatos-Trieb bei solchen nicht
unbedingt ausschließen. Denn wer sein Leben nicht achtet, der
wird vom Tod gezogen.
Was die Merkel-Regierung bis heute tat, hat in der gesamten
Bevölkerung zu fast keiner Regung geführt. Die Aufgeklärten
hierzulande könnte man als Nanobestandteile der Gesamtbevölkerung
zusammenfassen. Das ist eine bittere Erkenntnis für mich, der nun
schon seit fast zwanzig Jahren aufklärt. Wir sind zu wenige und
unsere Wirkung ist marginal. Das Leben als Aufklärer ist manchmal
auch unangenehm, jedoch pausenlos spannend. Seitdem ich durch die
Friedensbewegung als einer der Hauptredner in die Öffentlichkeit
getreten bin (ab 2013), wurde es immer steiniger. Ich dachte
damals, dass man mir ganz sicher nichts Übles zusprechen werde,
immerhin habe ich ja das Nichtkampf-Prinzip geschrieben. So naiv
dachte ich damals. Ich war nicht darauf vorbereitet, dass man es
nicht liest und das die Gegner ihre Schlachthöfe in den eigenen
Reihen aufbauen. Der Gegner war links-grün. Heute weiß ich, dass
beiden Parteien eine Demokratie nicht behagt und das beide
totalitäre Grundstrukturen bevorzugen.
Deutschland ist sehr geprägt von einem ganz speziellen
politischen Tunnelblick. Dieser ist vornehmlich sozial und
sozialistisch geprägt. Einen echten Kapitalismus hat es in diesem
Land nicht gegeben, auch wenn die Linken das stets einwerfen.
Auch verwechseln die Leute hier im großen Umfang den Begriff des
Kapitalismus mit dem des Korporatismus, was Aufklärung gerade
darin schwerer macht. Fast der gesamte Markt wird subventioniert,
sobald Glatteis erscheint. Der Staat greift mit einer Riesenhand
ständig ins Geschehen ein und lenkt auf diese Weise nicht nur die
Marktinteressen. Er lenkt damit auch das Mindset seiner
Bevölkerung und damit das Mindset jedes Einzelnen.
Ich war schon immer anders…weiterlesen hier:
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