Der fortwährende Übergriff | Von Bastian Barucker

Der fortwährende Übergriff | Von Bastian Barucker

23 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Die Corona-Maßnahmen sind der größte gesundheitspolitische Fehler
der Geschichte — trotzdem haben sich viele an die Beschneidung
ihrer Rechte gewöhnt.


Ein Standpunkt von Bastian Barucker.


Hinweis zum Beitrag: Der vorliegende Text erschien zuerst im
„Rubikon – Magazin für die kritische Masse“, in dessen Beirat
unter anderem Daniele Ganser und Hans-Joachim Maaz aktiv sind. Da
die Veröffentlichung unter freier Lizenz (Creative Commons)
erfolgte, übernimmt KenFM diesen Text in der Zweitverwertung und
weist explizit darauf hin, dass auch der Rubikon auf Spenden
angewiesen ist und Unterstützung braucht. Wir brauchen viele
alternative Medien!


Warum fühlen sich die meisten Menschen durch die staatliche
Bevormundung nicht in ihrem Stolz gekränkt? Vielleicht, weil sie
keinen haben. Die Art und Weise, wie Menschen das
Corona-Geschehen wahrnehmen, ist grundverschieden. Kleinliche
Regeln und Verbote machen die einen wütend, während sich die
anderen dadurch geschützt fühlen. Der autoritäre Geist, der
„oben“ wie „unten“ seit Beginn der Krise spürbar ist, wurde schon
im Vorfeld trainiert. Da der Abschied von Freiheit und
Selbstbestimmung in kleinen Schritten erfolgte, ging er den
Menschen nach und nach in Fleisch und Blut über. Übergriffe der
Staatsorgane werden gar nicht mehr als solche wahrgenommen. Man
hat sich daran gewöhnt, dass die Obrigkeit fast alles darf — und
man selbst fast nichts. Vielfach hilft es dabei auch, die
individuelle Entwicklungsgeschichte der Gehorsamen zu
durchleuchten.


Seit mehr als einem Jahr leben Millionen von Menschen auf diesem
Planeten in einer Art Ausnahmezustand. Vielen von ihnen wurden
Freiheiten weggenommen, die sie vorher alltäglich auslebten und
deshalb vielleicht nicht mehr als wertvoll oder wichtig
wahrnahmen. Seit mehr als einem Jahr Corona ist die Faktenlage
klar genug, um zu verstehen, dass eine Aufklärung mittels
medizinischer Fakten nicht ausreicht. Die Evidenz verdichtet sich
immer weiter, sodass mittlerweile klar ist, dass fast alle
Maßnahmen und insbesondere die nicht-pharmazeutischen
Interventionen laut Harvard-Professor für Medizin, Biostatistik
und Epidemiologie Martin Kulldorff der größte Fehler in der
Gesundheitspolitik aller Zeiten sind. Jedoch werde ich jetzt
nicht den nächsten Text verfassen, der faktenbasiert darlegt,
dass es keine Evidenz für einen neuartigen Killervirus gibt und
schon gar nicht für eine epidemische Lage nationaler Tragweite.
Auch werde ich nicht erörtern, dass die Corona-Maßnahmen keinen
signifikanten Einfluss auf das Infektionsgeschehen hatten und
mehr Schaden anrichteten als Nutzen. Die Lockdowns gingen
zulasten der Armen, Schwachen und Kinder und zugunsten der
Laptop-Klasse und Superreichen, die im Homeoffice von Solidarität
schrieben.


„Wie immer klafft eine enorme Lücke zwischen den Menschen, die
elitäre Medien und politische Plattformen nutzen, um Lockdowns zu
fordern, und den Menschen und Familien, die tatsächlich die Last
dieser Maßnahmen tragen. Darum ist das Werben für Lockdowns für
die Eliten so billig und einfach" (1).


Diesbezüglich ist alles gesagt. Viel spannender scheint doch die
Frage, warum manche Menschen die Eingriffe in ihre Grundrechte
als so einschneidend wahrnehmen, dass sie vehement nach einer
faktischen Begründung verlangen und das Fehlen derer lautstark
kritisieren und manche Menschen eben nicht.


Es könnte daran liegen, dass ein anscheinend eher kleiner Teil
der Bevölkerung die Grundrechtseinschränkungen als so übergriffig
wahrnimmt, dass sie sich dagegen schützen will. Ein scheinbar
größerer Teil nimmt die Einschränkungen entweder nicht als
Übergriff wahr, da sie an das Narrativ der Regierung glauben und
deshalb annehmen der Lockdown wäre verhältnismäßig. Und ein
anderer, meines Empfindens viel größerer Teil weiß um die
Unverhältnismäßigkeit der Maßnahmen, empfindet diese aber nicht
als übergriffig genug, um sich dagegen in irgendeiner Form zu
wehren. Das Maß ist noch nicht voll und das Fass noch nicht am
Überlaufen.


Aus einer Untersuchung der Universität Erfurt im Zuge des
Covid-19 Snapshot Monitoring (COSMO) geht Folgendes hervor: Nur
32 Prozent der Befragten vertrauen dem Corona-Krisenmanagement
der Bundesregierung, während 50 Prozent kein Vertrauen haben.


Nur 54 Prozent der Befragten halten die aktuellen Maßnahmen für
angemessen.


Es ist also deutlich zu sehen, dass Millionen von Menschen die
Maßnahmen als unverhältnismäßig ansehen und kein Vertrauen in das
Krisenmanagement der Autoritäten haben. Ich kenne in meinem
zugegebenermaßen nicht repräsentativen Umfeld niemanden, egal ob
geimpft, Maske tragend oder ungeimpft, der mit wirklicher
Überzeugung hinter allen Corona-Maßnahmen steht.


Scheinbar ist ein Großteil der Bevölkerung geduldig oder
empfindet die aktuellen Einschränkungen nicht als signifikanten
Eingriff in ihr Leben. Sie harren weiter aus und dulden Dinge,
die von historischen Ausmaß sind und bei der kleineren Gruppe der
Widerständler starke Empörung hervorrufen.


Sind Willkür und Übergriff der gesellschaftliche Modus
Operandi?…weiterlesen hier:
https://apolut.net/der-fortwaehrende-uebergriff-von-bastian-barucker





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