Lankavatarasutra Vorwort

Lankavatarasutra Vorwort

4 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren

Man muß die unübersetzten Sanskrit-Ausdrücke und Eigennamen nicht
verstehen, da würde man nur den "Philosophen" gleichen, gegen die
sich diese Streitschrift beständig wendet. Das Lankavatara-Sutra
ist in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung entstanden.
Bodhidharma, der als der Begründer des Zen gilt, so wie wir es
kennen, hat es von Indien nach China gebracht. Man nannte die
ersten Zen-Praktizierenden auch "Lankavataras". Diese Lehrschrift
in dichterischer Form ist in der Nachfolge des großen
Zen-Philosophen Nagarjuna aus dem zweiten Jahrhundert, der mit
seinem japanischen Namen Ryuju einer der Patriarchen des Zen ist.
Nagarjuna ist der "Philosoph der Leere", derjenige, der diesen
Begriff geprägt und definiert hat wie kein anderer. Wesentliches
Merkmal ist der Dreischritt von "utpada" (Auftauchen), "stithi"
(Verweilen) und "nirodha" (Verschwinden) aller Erscheinungen und
somit deren Nicht-Vorhandensein in einer beständigen Existenz.
Das Lankavatara-Sutra wendet sich gegen alle, vor allem
nihilistischen Philosophien, die sich darum herumspinnen und
verweist auf die unmittelbare Erkenntnis – auf genau das, was die
chinesischen Zen-Meister in der Folge auf einen Schrei, auf einen
Stoß, auf das Umstossen aller gewohnten Denkformen komprimierten.


Die hier verwendete Übersetzung aus dem Sanskrit stammt von
Karl-Heinz Golzio, O.W. Barth Verlag 1995


Das Lankavatarasutra hat 10 Kapitel, die sich in der deutschen
Ausgabe auf 361 Seiten summieren. Ich habe sie in Teilen
aufgenommen, um die Hör-Zeit in leicht konsumierbare Abschnitte
zu teilen. Man sollte sie natürlich in der richtigen Reihenfolge
hören und auf sich wirken lassen.


Obwohl ich meine, dass sich der Inhalt auch so erschließt, hier
ein paar wichtige Begriffe:


Arhat - ein Mensch, der sich religiös verwirklicht ohne sich auch
um andere Menschen zu kümmern


Bodhisattva - ein Mensch, der seine Erleuchtung auch mit anderen
zu teilen gewillt ist


Citta - Geist


Dharma - die absolute Wahrheit und gleichzeitig alle
Erscheinungsformen


Mahasattva - ehrender Beiname eines Bodhisattvas


Manas - denkendes Ich-Bewußtsein


Manovijnana - die durch das Denken hervorgerufenen Vorstellungen


Maya - Trug, Illusion


Prajna - Weisheit, Wissen der absoluten Wahrheit


Pratyekabuddha - ein Buddha, der ähnlich wie Arhats seine
Erkenntnis für sich behält und nicht teilt


Sravaka - Synonym für Nicht-Mahayana-Anhänger, für Theravadins


Tathagata - der "So-Gegangene" ohne Kommen und Gehen, Buddha


Vijnana - auf die sichtbare Welt bezogenes Wissen


Alayavijnana - zeitloses Speicherbewußtsein aus dem Vijnanas
kommen und das von diesen genährt wird


Mein bürgerlicher Name ist Paul, mein Dharmaname ist Ho-Gen. Er
wurde mit von meinem Zen-Lehrer Eido Roshi verliehen und hat eine
besondere Bedeutung für mich. Aber das ist eine andere Geschichte
...

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