Ruhrpodcast – Folge 105 "Ein Punk geht in Rente"

Ruhrpodcast – Folge 105 "Ein Punk geht in Rente"

Im Gespräch mit Frank Herbst, Punk der ersten Stunde und Überlebender aus Oberhausen.
1 Stunde 20 Minuten
Podcast
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Menschen, Märkte und Motive
Benutzerfoto Zepp
Duisburg

Beschreibung

vor 2 Jahren
Frank Herbst war schon einmal im Ruhrpodcast. Da ging es allerdings
um Fußball. Darum geht es heuer nicht. Frank wird im September 60
und hat entschieden mit diesem Datum seine aktiven Tätigkeiten als
Punk ruhen zu lassen. Ein Freund der etwas härteren Musik Frank
Herbst wurde 1978 zum Punk bekehrt, nachdem er Udo getroffen hat,
der ihm die erste Platte der Sex Pistols vorspielte. Das
Erweckungserlebnis für Frank. Die Sex Pistols trafen auf offene
Ohren, weil der Oberhausener Jungpunk bereits auf Slade, Sweet und
AC/DC stand. Von Glamrock zu Punkrock, sozusagen. DIY – Do it
yourself
Durch den Punk lernte Frank eine Form von
Eigenständigkeit, die weg vom bloßen Konsum hin zum Selbermachen
führte. So bekam er Anfang der 80-ziger Jahre erste Fanzines bei
Konzerten in die Hände gedrückt und begann fortan eigene Fanzines
zu gestalten. Die Titel waren „Krawall“ und „Die letzte Hoffnung“.
Zu der Zeit wurde noch der Prittstift bemüht und das berühmte
„Scherenlayout“ gepflegt. Nach den Fanzines kam das Label Mit YOUR
CHANCE RECORDS bringt er lokale und regionale Bands heraus, so zum
Beispiel die erste Single der Richies aus Duisburg. Ein Fakt, der
ihm in einer besseren Welt den Oskar für innovative Labeltätigkeit
hätte einbringen müssen. Mit der YOUR CHANCE TAPESHOW brachte er
eine moderierte Cassette über 90 bzw. 60 Minuten, in der neue
Schallplatten, Cassetten etc. vorgestellt wurden, unter das
interessierte Volk. Diese Tapeshow brachte er rund 15 Jahre heraus,
bei einem Erscheinungsintervall von vier bis sechs Wochen. Frank
macht Radio Von 1993 bis 2000 ist Frank eine entscheidende Figur
beim PLASTIC BOMB, das schnell zu einem der auflagenstärksten
Fanzines in der Republik wird. Es folgt die PLASTIC BOMB RADIO
Sendung auf RADIOWELLE STURMFLUT, wo Frank zahlreiche
Radiosendungen für den Bürgerfunk produziert. 2000 verließ er das
Plastic Bomb und ab dann produzierte er das CRAZY UNITED, womit er
einer der ersten Online-Fanziner war. Im September ist Schluss Nach
20 Jahren geht nicht nur das Crazy United in Rente. Frank wird im
September 2022 60, hat dann knapp 45 Jahre Punkrock auf dem Buckel
und legt seine aktiven Tätigkeiten im Namen des Punk zur Ruhe. Die
Murmel wird er sich weiter jeden Tag rasieren, Platten kauft er
auch weiterhin, ausgewählte Konzerte wird er nach wie vor besuchen
und schließlich wird er zahlreiche gute Erinnerungen behalten „bis
ich inne Urne lieg“. Anekdoten von einem, der dabei war. Ein
Gespräch über Punks, Skinheads, das Eschhaus, das Old Daddy, Fans,
Bands, Gangs. Weitere Info: www.crazyunited.de www.ruhrpodcast.de

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