tl;dr #29: Maria Mies: «Patriarchat und Kapital» mit Christa Wichterich
Zu Gast bei Alex Demirović ist Christa Wichterich
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Maria Mies war eine feministische Aktivistin gegen die
kapitalistische Globalisierung, gegen die Kolonialisierung, gegen
die Schuldenabhängigkeit der Länder des globalen Südens. Sie
gründete gemeinsam mit anderen 1976 das erste autonome Frauenhaus
in Köln. Das Buch «Patriachat und Kapital», dass 1985 zuerst auf
Englisch, dann 1988 auf Deutsch erschienen ist, vermittelt einen
Eindruck von ihrer erdumspannenden Perspektive und ihrer
politischen Arbeit. Entschieden vertritt sie in Wissenschaft und
Politik einen feministischen Standpunkt. Das Patriarchat geht dem
Kapitalismus voraus, dieser setzt auf höherem Niveau patriarchale
Herrschaftsverhältnisse fort. Die ökonomische, sexuelle Ausbeutung
und Unterdrückung der Frauen durch die Männer ist die Grundlage der
Kapitalakkumulation. Ein Erfolg kapitalistischer Herrschaft ist es,
die Frauen im globalen Norden zu «hausfrauisieren» und ihrer
Freiheit zu berauben, während die Frauen im Süden in die Sklaverei
gezwungen werden. Die Arbeiter, selbst unterworfen und ausgebeutet,
werden auf diese Weise an die Seite des Kapitals gezogen. Für Maria
Mies kommt historisch im Kapitalismus alles zusammen: Eine Ganzheit
von Herrschaftspraktiken der herrschenden Männer verwandeln die
Frauen, die Natur, die Regionen des Südens in Kolonien. Die Kämpfe
gegen diese historische Form von Gewalt bilden eine innere Einheit.
Für Maria Mies geht es darum, dass die Frauen die Selbstbestimmung
über ihren Körper, über ihre Sexualität, über ihre
Reproduktionsrechte erobern. Auf diesem Weg würden zentrale Pfeiler
auch der kapitalistischen Reproduktion in die Krise geraten. So ist
nicht verwunderlich, wenn auch heute und immer wieder herrschende
Kräfte sich so erbittert dieser Emanzipation entgegenstellen. Alex
Demirović ist im Gespräch mit Christa Wichterich, sie ist Mitglied
des Wissenschaftlichen Beirats der Rosa-Luxemburg-Stiftung,
Wissens-Aktivistin und feministische Soziologin, die viele Jahre
ihres Berufslebens in Indien und Ostafrika gearbeitet hat. Zuletzt
arbeitete sie an Universitäten in Deutschland, Österreich und der
Schweiz als Gastprofessorin für Geschlechterpolitik. Alle
Podcast-Folgen findet ihr hier:
https://www.rosalux.de/theoriepodcast Lob und Kritik gerne an
theoriepodcast@rosalux.org
kapitalistische Globalisierung, gegen die Kolonialisierung, gegen
die Schuldenabhängigkeit der Länder des globalen Südens. Sie
gründete gemeinsam mit anderen 1976 das erste autonome Frauenhaus
in Köln. Das Buch «Patriachat und Kapital», dass 1985 zuerst auf
Englisch, dann 1988 auf Deutsch erschienen ist, vermittelt einen
Eindruck von ihrer erdumspannenden Perspektive und ihrer
politischen Arbeit. Entschieden vertritt sie in Wissenschaft und
Politik einen feministischen Standpunkt. Das Patriarchat geht dem
Kapitalismus voraus, dieser setzt auf höherem Niveau patriarchale
Herrschaftsverhältnisse fort. Die ökonomische, sexuelle Ausbeutung
und Unterdrückung der Frauen durch die Männer ist die Grundlage der
Kapitalakkumulation. Ein Erfolg kapitalistischer Herrschaft ist es,
die Frauen im globalen Norden zu «hausfrauisieren» und ihrer
Freiheit zu berauben, während die Frauen im Süden in die Sklaverei
gezwungen werden. Die Arbeiter, selbst unterworfen und ausgebeutet,
werden auf diese Weise an die Seite des Kapitals gezogen. Für Maria
Mies kommt historisch im Kapitalismus alles zusammen: Eine Ganzheit
von Herrschaftspraktiken der herrschenden Männer verwandeln die
Frauen, die Natur, die Regionen des Südens in Kolonien. Die Kämpfe
gegen diese historische Form von Gewalt bilden eine innere Einheit.
Für Maria Mies geht es darum, dass die Frauen die Selbstbestimmung
über ihren Körper, über ihre Sexualität, über ihre
Reproduktionsrechte erobern. Auf diesem Weg würden zentrale Pfeiler
auch der kapitalistischen Reproduktion in die Krise geraten. So ist
nicht verwunderlich, wenn auch heute und immer wieder herrschende
Kräfte sich so erbittert dieser Emanzipation entgegenstellen. Alex
Demirović ist im Gespräch mit Christa Wichterich, sie ist Mitglied
des Wissenschaftlichen Beirats der Rosa-Luxemburg-Stiftung,
Wissens-Aktivistin und feministische Soziologin, die viele Jahre
ihres Berufslebens in Indien und Ostafrika gearbeitet hat. Zuletzt
arbeitete sie an Universitäten in Deutschland, Österreich und der
Schweiz als Gastprofessorin für Geschlechterpolitik. Alle
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