tl;dr #23: Gayatri Chakravorty Spivak: «Can the Subaltern speak?» mit Encarnación Gutiérrez Rodríguez
Alex Demirovic im Gespräch mit Encarnación Gutiérrez Rodríguez
1 Stunde 2 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Spivak gilt als Mitbegründerin der postkolonialen Theorie. Mit
ihrem Text will Spivak in die symbolische Ordnung der globalen
kapitalistischen Herrschaft intervenieren. Der klassische
territoriale und der neuere postkoloniale Imperialismus schaffen
eine internationale Arbeitsteilung. Es entstehen Zonen der
Subalternität, in denen Menschen von jeder Mobilitätslinie
abgeschnitten sind: analphabetisch, obdachlos, überausgebeutet.
Bekommen solche Menschen eine Stimme? Sind sie präsent oder werden
sie repräsentiert in den globalen Herrschaftsverhältnissen? Spivak
kritisiert Foucault und Deleuze dafür, dass sie nur an Frankreich,
nur an Gruppen wie Gefängnisinsassen, Schüler*innen oder Soldaten
denken, und dass sie suggerieren, die Macht sei nicht so mächtig,
den Subalternen die Stimme zu nehmen. Subalterne können sprechen,
so die Überzeugung von Spivak, aber ihre Stimme wird zum Verstummen
gebracht oder sie werden nicht gehört. Sie demonstriert diesen
Zusammenhang, indem sie den Suizid einer indischen
Freiheitskämpferin der 1920er Jahre wie einen Text dechiffriert.
Vor dem Hintergrund Bildungsarbeit mit Illiteraten und ihren
politischen Erfahrungen als Wahlbeobachterin in afrikanischen
Ländern argumentiert Spivak, dass Repräsentation notwendig ist.
Dies ist eine Aufgabe, die diasporische Intellektuelle wie sie
selbst eine ist, wahrnehmen sollten. Sie arbeiten in den Zentren
des Kapitalismus und sollen sich dafür einsetzen, die Verhältnisse
in den Gesellschaften, aus denen sie kommen, zu verändern. Zu Gast
ist Encarnación Gutiérrez Rodríguez, Professorin für Soziologie an
der Goethe-Universität Frankfurt/Main. Sie forscht in einer
dekolonialen und antirassistischen Perspektive und gab 2003
gemeinsam mit Hito Steyerl das Buch „Spricht die Subalterne
deutsch? Migration und postkoloniale Kritik“ heraus.
ihrem Text will Spivak in die symbolische Ordnung der globalen
kapitalistischen Herrschaft intervenieren. Der klassische
territoriale und der neuere postkoloniale Imperialismus schaffen
eine internationale Arbeitsteilung. Es entstehen Zonen der
Subalternität, in denen Menschen von jeder Mobilitätslinie
abgeschnitten sind: analphabetisch, obdachlos, überausgebeutet.
Bekommen solche Menschen eine Stimme? Sind sie präsent oder werden
sie repräsentiert in den globalen Herrschaftsverhältnissen? Spivak
kritisiert Foucault und Deleuze dafür, dass sie nur an Frankreich,
nur an Gruppen wie Gefängnisinsassen, Schüler*innen oder Soldaten
denken, und dass sie suggerieren, die Macht sei nicht so mächtig,
den Subalternen die Stimme zu nehmen. Subalterne können sprechen,
so die Überzeugung von Spivak, aber ihre Stimme wird zum Verstummen
gebracht oder sie werden nicht gehört. Sie demonstriert diesen
Zusammenhang, indem sie den Suizid einer indischen
Freiheitskämpferin der 1920er Jahre wie einen Text dechiffriert.
Vor dem Hintergrund Bildungsarbeit mit Illiteraten und ihren
politischen Erfahrungen als Wahlbeobachterin in afrikanischen
Ländern argumentiert Spivak, dass Repräsentation notwendig ist.
Dies ist eine Aufgabe, die diasporische Intellektuelle wie sie
selbst eine ist, wahrnehmen sollten. Sie arbeiten in den Zentren
des Kapitalismus und sollen sich dafür einsetzen, die Verhältnisse
in den Gesellschaften, aus denen sie kommen, zu verändern. Zu Gast
ist Encarnación Gutiérrez Rodríguez, Professorin für Soziologie an
der Goethe-Universität Frankfurt/Main. Sie forscht in einer
dekolonialen und antirassistischen Perspektive und gab 2003
gemeinsam mit Hito Steyerl das Buch „Spricht die Subalterne
deutsch? Migration und postkoloniale Kritik“ heraus.
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