tl;dr #21: Dipesh Chakrabarty: «Das Klima der Geschichte im planetarischen Zeitalter» mit Markus Wissen
Alex Demirović im Gespräch mit dem Politikwissenschaftler Markus
Wissen
51 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Das Zeitalter des Anthropozäns zeichnet sich dadurch aus, dass der
Mensch zu einem bedeutenden Einflussfaktor auf biologische und
geologische Entwicklungen der Weltgeschichte geworden ist.
Tiefgreifend haben die Menschen in die natürlichen Kreisläufe
eingegriffen. Immer mehr begreifen wir, wie umfassend diese
Eingriffe sind und wie sehr sie den Planeten verändern. Die
Bewohnbarkeit der Erde steht in Frage: nicht nur für Menschen,
sondern auch für alle anderen Spezies: Tiere, Pflanzen, Bakterien,
Viren. Für die kommenden Jahrtausende haben die Menschen das Klima
und die Meere verändert, durch die Vernichtung von hunderttausenden
Pflanzen- und Tierarten in die evolutionären Dynamiken
eingegriffen. Nicht nur Menschen flüchten, sondern auch Tiere und
Pflanzen. Aufgrund der gesellschaftlichen Praktiken kommen heute
die Geschichte des Planeten, des Lebens auf der Erde und die
Geschichte der Menschheit zusammen. Das bedeutet der Ausdruck des
Anthropozäns. Über den Ausdruck gibt es Streit, denn in Frage
steht, ob es die Menschen im Allgemeinen sind oder nicht eher die
kapitalistische Produktionsweise oder noch spezifischer der
Kapitalismus seit den 1950er Jahren. Dipesh Chakrabarty will das
nicht entscheiden, aber bei aller Bedachtsamkeit ist er an diesem
Punkt sehr klar: Der Kapitalismus zerstört die Lebensbedingungen
der Menschen auf der Erde. Nachdenklich überlegt er, dass unsere
Vorstellungen von Freiheit und Politik weit hinter den
Herausforderungen zurückgeblieben sind. Als Historiker ist er
skeptisch, ob die Menschheit es schaffen kann, sich als Teil des
Lebensnetzes zu begreifen und als handelndes Kollektiv zu
konstituieren. Gleichwohl betont er die Notwendigkeit, zu einer
Steuerung der Natur zu gelangen und glaubt, dass die Menschheit das
Beste noch vor sich hat. Grafik: Porträt des indischen Historikers
Dipesh Chakrabarty @www.zersetzer.com
Mensch zu einem bedeutenden Einflussfaktor auf biologische und
geologische Entwicklungen der Weltgeschichte geworden ist.
Tiefgreifend haben die Menschen in die natürlichen Kreisläufe
eingegriffen. Immer mehr begreifen wir, wie umfassend diese
Eingriffe sind und wie sehr sie den Planeten verändern. Die
Bewohnbarkeit der Erde steht in Frage: nicht nur für Menschen,
sondern auch für alle anderen Spezies: Tiere, Pflanzen, Bakterien,
Viren. Für die kommenden Jahrtausende haben die Menschen das Klima
und die Meere verändert, durch die Vernichtung von hunderttausenden
Pflanzen- und Tierarten in die evolutionären Dynamiken
eingegriffen. Nicht nur Menschen flüchten, sondern auch Tiere und
Pflanzen. Aufgrund der gesellschaftlichen Praktiken kommen heute
die Geschichte des Planeten, des Lebens auf der Erde und die
Geschichte der Menschheit zusammen. Das bedeutet der Ausdruck des
Anthropozäns. Über den Ausdruck gibt es Streit, denn in Frage
steht, ob es die Menschen im Allgemeinen sind oder nicht eher die
kapitalistische Produktionsweise oder noch spezifischer der
Kapitalismus seit den 1950er Jahren. Dipesh Chakrabarty will das
nicht entscheiden, aber bei aller Bedachtsamkeit ist er an diesem
Punkt sehr klar: Der Kapitalismus zerstört die Lebensbedingungen
der Menschen auf der Erde. Nachdenklich überlegt er, dass unsere
Vorstellungen von Freiheit und Politik weit hinter den
Herausforderungen zurückgeblieben sind. Als Historiker ist er
skeptisch, ob die Menschheit es schaffen kann, sich als Teil des
Lebensnetzes zu begreifen und als handelndes Kollektiv zu
konstituieren. Gleichwohl betont er die Notwendigkeit, zu einer
Steuerung der Natur zu gelangen und glaubt, dass die Menschheit das
Beste noch vor sich hat. Grafik: Porträt des indischen Historikers
Dipesh Chakrabarty @www.zersetzer.com
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