Folge #045: Milchprodukte in der Ernährung – Ja oder nein?

Folge #045: Milchprodukte in der Ernährung – Ja oder nein?

27 Minuten

Beschreibung

vor 8 Jahren
Audio: Video: In dieser Folge:

Was ist da Problem mit der Milch heutzutage.

Was Milch mit Insulin und anderen Hormonen zu tun hat.

Warum brauchen wir keine Milch um unsern Kalzium Bedarf zu
decken.

Und wenn ich Milchprodukte geniessen will, auf was muss ich
achten?



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Kurze Zusammenfassung

Gäste


Keine

Grundsätzlich zu Milch

Bei der klassischen Paleo-Ernährung sind Milchprodukte eigentlich
tabu.


Warum? Es ist kein essentieller Bestandteil unserer Ernährung.
Bis zum Beginn der Landwirtschaft, also vor ca. 10 000 Jahren war
es nicht wirklich möglich die Milch anderer Säugetiere zu
gewinnen – es gibt aber 40 000 Jahre alte Tongefäße mit
Antilopenmilch.


Immer noch bleibt


die Menge


wir brauchen Milch nicht um gesund zu bleiben


die Milch heute, hat nichts mit der Milch zu tun, die unsere
Vorfahren konsumiert haben, oder die heute noch von
traditionellen Hirten (Masai, Mongolen) konsumiert wird
Was sagt die DGE?

DGE:


“ Milch- und Milchprodukte täglich, Fisch ein-
bis zweimal in der Woche, Fleisch, Wurstwaren sowie Eier in Maßen


Diese Lebensmittel enthalten wertvolle Nährstoffe, wie z. B.
Calcium in Milch, Jod, Selen und n-3 Fettsäuren in Seefisch.
Entscheiden Sie sich bei Fisch für Produkte mit anerkannt
nachhaltiger Herkunft. Im Rahmen einer vollwertigen Ernährung
sollten Sie nicht mehr als 300 – 600 g Fleisch und Wurst pro
Woche essen. Fleisch ist Lieferant von Mineralstoffen und
Vitaminen (B1, B6 und B12). Weißes Fleisch (Geflügel) ist unter
gesundheitlichen Gesichtspunkten günstiger zu bewerten als rotes
Fleisch (Rind, Schwein). Bevorzugen Sie fettarme Produkte, vor
allem bei Fleischerzeugnissen und Milchprodukten.“


So wie bei Getreide… es fehlt die Evidenz. Wir brauchen sicher
keine Milch um groß und stark zu werden


Der Mensch ist das einzige Tier, das Milch anderer Tiere
trinkt.


Allerdings:


Milch ist kein vollkommen fremdes Lebensmittel, sondern etwas
Bekanntes mit dem unser Körper grundsätzlich umgehen kann.


 
HAUPTPROBLEM: DIE MILCH VON HEUTE

Rohmilchkonsum mit weniger Allergien, besser Gesundheit und
besserem Immunsystem verbunden ist


Konsum konventioneller Milch –


Autoimmunerkrankungen


Hautprobleme Ekzeme, Schuppenfelchte, Akne, …


Hormonelle Wirkung


Suchtverhalten – Casein kann wie Gluten an Opioidrezeptoren im
Gehirn binden – haben wir leaky gut, dann ist das noch
dramatischer


In den meisten Studien wird stark verarbeitete Milch, teilweise
H-Milch oder fettarme Milch verwendet.


Konventionelle Milch ist pasteurisiert und homogenisiert
Hormonelle Wirkung, Insulin und Wachstum

Die Milch (von jedem Säugetier) ist für das Neugeborene bestimmt,
welches eine hohe Zellteilungsrate und ein hohes Wachstum
aufweist. Wachstum und Zellteilung mögen für einen jungen
Organismus gut und richtig sein, könnte jedoch für einen bereits
ausgewachsenen Organismus negative Konsequenzen haben.


 


IGF-1 (Insulin-like Growth-Factor-1)


IGF-1 ist ein Hormon, welches eine zentrale Rolle während des
Wachstums spielt. Bei Erwachsenen zeigt es anabole
(körperaufbauende, muskelaufbauende) Effekte. Die Rolle von IGF-1
bei der Entstehung von Krebs ist noch unklar. Es gibt einige
Krebsarten, bei denen IGF-1 eine Rolle spielt.


Die anabole Wirkung von Milch ist schon lange bekannt und wird
vor allem im Bodybuilding eingesetzt.


Die Mengen von IGF-1 in natürlicher Milch sind gering im
Verhältnis zu den Mengen, die man im menschlichen Körper findet.
Ein weiterer Punkt ist, dass bei gesunden Menschen, oral
eingenommenes IGF-1 so gut wie nicht absorbiert wird.


Leaky-gut und IGF-1 Absorption


Was ist allerdings, wenn die Barrierefunktion des Darms
beeinträchtigt ist?


Säuglinge, die natürlicherweise einen durchlässigeren Darm haben,
und Menschen mit Autoimmunerkrankungen oder Darmerkrankungen,
nehmen sehr viel mehr IGF-1 auf [i]. Menschen, die mehr als drei
Gläser Milch pro Tag konsumierten, hatten 10% höhere IGF-1 Levels
als Menschen, die nur 1,5 Gläser Milch pro Tag konsumierten[ii].


Das heißt, auch wenn Grundsätzlich die Aufnahme von IGF-1 über
den Darm stark limitiert ist, stellt sich doch die Frage, wer
überhaupt noch eine intakte Barrierefunktion hat? Gluten, Stress
und Medikamente wie Aspirin erhöhen nachweislich die
Durchlässigkeit des Darms. Diese allgemein höhere
Sensibilisierung in einer großen Bevölkerungsgruppe wird oft
vollkommen außer Acht gelassen[iii].


Recombinant Bovine Growth Hormone (rBGH)


rBGH ist ein natürlich vorkommendes Wachstumshormon bei Rindern.
In den USA ist dieses Hormon in der Landwirtschaft zugelassen und
wird den Kühen verabreicht, um die Milchleistung zu steigern.
Dieses Hormon ist in der Europäischen Union NICHT zugelassen.
Kühe, die mit rBGH behandelt werden, haben stark erhöhte IGF-1
Werte in der Milch[iv].


Insulinstimmulation


Milch hat einen recht hohen Gehalt an Zucker (Laktose). Dieser
Zucker stimuliert die Ausschüttung von Insulin. Gerade wenn die
Reduktion von Körperfett angestrebt wird oder eine
Insulinresistenz vorliegt, ist dieser Effekt eher
kontraproduktiv.


Neben Zucker stimulieren auch größere Mengen an Aminosäuren die
Ausschüttung von Insulin. Das ist das Problem mit vielen
verarbeiteten Milchprodukten wie Käse, Topfen oder Cottage
Cheese. Diese Produkte haben meist einen sehr hohen
Proteingehalt. Wird diese Proteinladung nicht mit Fett
abgepuffert, dann kommt es zu einem raschen Anstieg von
Aminosäuren im Blut und somit auch zu einer Insulinausschüttung.


Östrogen


Ein weiterer Punkt der Besorgnis ist Östrogen in Milch[v]. In der
industrialisierten Welt werden Kühe 300 Tage im Jahr gemolken,
wobei sie die meiste Zeit davon Trächtig sind. Je nach Phase der
Trächtigkeit variiert die Menge an Östrogen in der Milch. Die
Milch einer Kuh in einer späten Trächtigkeitsphase enthält 33 mal
mehr Estron-Sulfat (Östrogenprohormon) als die Milch einer nicht
trächtigen Kuh.


Bei traditionellen Hirtenvölkern wie den Mongolen werden die Kühe
nur 5 Monate im Jahr gemolken. Eine Studie verglich kommerzielle
Milch in Japan mit Rohmilch aus der Mongolei. Die Milch aus Japan
enthielt 10 mal mehr Progesteron und andere Hormone als die
Rohmilch aus der Mongolei[vi].


In der Mongolei, wo der Großteil der Bevölkerung noch als
traditionelle Hirten lebt, ist das Auftreten von Brustkrebs 8,0
pro 100.000, während es in Japan bei 42,7 in Europa bei 66,6 und
in den USA bei 76,7 pro 100.000 Einwohner liegt[vii]. Die
Mongolen leben wie die Masai, hauptsächlich von fettreichem
Fleisch und Milch.
Muttermilch:

Jeden Tag ist die Zusammensetzung der Muttermilch anders.

Das Kolostrum ist die früheste Milch. Sie hat einen sehr
hohen Anteil an schützenden Antikörpern. Die Übergangsmilch hat
viele Kalorien und dient der schnellen Gewichtszunahme von der
Geburt bis ca. zum 3. Monat. Die Reife Milch enthält 50 Prozent
Fettkalorien und mehr als 1000 Nährstoffe.

Es gibt einen Unterschied zwischen der Muttermilch, die
während des Tages erzeugt wird und der, die in der Nacht erzeugt
wird. Die Muttermilch enthält nachts Stoffe, die das Baby und
somit auch die Mutter besser schlafen lassen.

Die Nährstoffzusammensetzung von industriell hergestellter
Babynahrung ändert sich nie. Sie ist jeden Tag und jede Nacht
identisch. Die Bedürfnisse eines Babys ändern sich aber und diese
Bedürfnisse kann nur die Muttermilch befriedigen.

Was ist mit Calzium?

Gute alternative Calziumquellen sind z.B. Blattgemüse,
Nüsse und Samen, getrocknete Früchte (z.B. Feigen) und
Knochenbrühen.


Es gibt bessere Calciumquellen, die nicht zum Krebs führen
und statt Whey kann man auch Eggprotein nutzen. Das schlimmste an
der Milch ist übrigens das Casein



 


Studie bzgl. Calzium (Milk Consumption During
Teenage Years and Risk of Hip Fractures in Older Adults):


In zwei Sätzen wurde nun das Studienergebnis wie folgt
zusammengefasst:


„Die Wissenschaftler …… testeten 75.000 Frauen über einen
Zeitraum von zwölf Jahren hinsichtlich des Effektes von Milch auf
ihre Knochen. Wie sich zeigte, wurden die Knochen der
Testpersonen nicht widerstandsfähiger, sondern waren sogar einem
höheren Bruchrisiko ausgesetzt.”
Rohmilch:

Echte Rohmilch vom Bauern findet man heutzutage sehr selten, bei
konventioneller Milch und Milchprodukten aus dem Supermarkt
handelt es sich um ein totes Lebensmittel. Wer trotzdem Milch zu
sich nehmen möchte, sollte besser auf Schafs- und Ziegenmilch
setzen
FAZIT

Die meisten werden SEHR davon profitieren Milch und Milchprodukte
drastisch zu reduzieren oder überhaupt zu streichen.


Wir haben kaum den Zugang zu guter Rohmilch
Literatur

Buchtipp:  Paleo Ernährung für Mama und Baby

Artikel und Studien

Viele Studien und Quellen findest du auch im ausführlichen
Artikel von Julia Tulipan im Paleo Low Carb Blog: Milch und
Milchprodukte – Machen Sie krank oder sind sie gesund?

Viele Quellen zum Thema aus
htttp://thepaleodiet.com/dairy-milking-worth/

Melnik B: [Acne vulgaris. Role of diet], Hautarzt, 2010

Melnik B: Milk consumption: aggravating factor of acne and
promoter of chronic diseases of Western societies, J Dtsch
Dermatol Ges, 2009

Melnik BC: Milk–the promoter of chronic Western diseases, Med
Hypotheses, 2009

Milk Consumption During Teenage Years and Risk of Hip
Fractures in Older Adults Diane Feskanich, ScD1, Heike A
Bischoff-Ferrari, MD, DrPH2,3, Lindsay Frazier, MD1,4, and Walter
C. Willett, MD, DrPH1,5,6

Maruyama (2010): „Exposure to exogenous estrogen through
intake of commercial milk produced from pregnant cows.“

Pape-Zambito (2010): „Estrone and 17beta-estradiol
concentrations in pasteurized-homogenized milk and commercial
dairy products.“

Samraj (2014): „A red meat-derived glycan promotes
inflammation and cancer progression.“

Breast-feeding and growth factors in preterm newborn infants.
Díaz-Gómez NM, Domenech E, Barroso F J Pediatr Gastroenterol
Nutr. 1997 Mar; 24(3):322-7.

Dietary changes favorably affect bone remodeling in older
adults. Heaney RP, McCarron DA, Dawson-Hughes B, Oparil S, Berga
SL, Stern JS, Barr SI, Rosen CJ. J Am Diet Assoc. 1999 Oct;
99(10):1228-33.

Mercola, Joseph, and Cory Mermer. „Many people are taking
insulin-like growth factor-I without even knowing it.“ Western
journal of medicine 175.6 (2001): 378.

Increased milk levels of insulin-like growth factor 1 (IGF-1)
for the identification of bovine somatotropin (bST) treated cows.
Daxenberger A, Breier BH, Sauerwein H. Analyst. 1998 Dec;
123(12):2429-35.

Pape-Zambito (2010): „Estrone and 17beta-estradiol
concentrations in pasteurized-homogenized milk and commercial
dairy products.“

Hartmann, Sonja, Markus Lacorn, and Hans Steinhart. „Natural
occurrence of steroid hormones in food.“ Food Chemistry 62.1
(1998): 7-20.

Troisi R, Altantsetseg D, Davaasambuu G, et al. Breast cancer
incidence in Mongolia. Cancer Causes
Control.2012;23(7):1047–1053, and personal communication,
September 2012.

Webseiten JULIAS BLOG

http://PaleoLowCarb.de/
PAWELS BLOG

http://superhumanoid.de


 


Bitte beachte auch immer den aktuellen "Haftungsausschluss
(Disclaimer) und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen" auf
meiner Webseite.

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