US-Wahl: Und was, wenn Trump gewinnt?
Die USA stehen vor einer richtungsweisenden Wahl – in der sich
voraussichtlich erneut der 78-jährige Ex-Präsident Donald Trump und
der 82-jährige amtierende Präsident Joe Biden gegenüberstehen
werden. In ihren Parteien sind beide so gut wie konkurren...
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vor 9 Monaten
Die USA stehen vor einer richtungsweisenden Wahl – in der sich
voraussichtlich erneut der 78-jährige Ex-Präsident Donald Trump
und der 82-jährige amtierende Präsident Joe Biden gegenüberstehen
werden. In ihren Parteien sind beide so gut wie konkurrenzlos.
Doch wie stehen die Chancen im Direktduell? Müssen sich die
Republikaner vor Taylor Swift fürchten? Und wie sollte sich der
Rest der Welt auf eine zweite Amtszeit Trumps vorbereiten? Das
alles bespricht Moderatorin Dilan Gropengiesser in der 27. Folge
von "Was jetzt? – Die Woche" mit Rieke Havertz, internationale
Korrespondentin für DIE ZEIT und ZEIT ONLINE und Co-Gastgeberin
des Podcasts "OK, America?".
Die Ausgangslage: In den USA nehmen die Vorwahlen zur
Präsidentschaftskandidatur allmählich Fahrt auf. Bei den
Republikanern hat Donald Trump die ersten beiden Bundesstaaten,
Iowa und New Hampshire, deutlich für sich entschieden. Seiner
noch einzigen verbliebenen Konkurrentin, Nikki Haley, werden nur
noch Außenseiterchancen zugeschrieben. Nach dem deutlichen
Resultat in New Hampshire kursierte unter Republikanern
kurzzeitig sogar ein Aufruf, Trump schon jetzt zum Kandidaten der
Partei auszurufen. Trump selbst erhob Einspruch, er wolle eine
Kür auf "altmodische Weise".
Allerdings drohen empfindliche Urteile in zahlreichen Prozessen
gegen ihn. Die wichtigsten davon: die Prozesse wegen versuchter
Wahlmanipulation und rund um seine Rolle beim Sturm aufs Kapitol
vom 6. Januar 2021.
Die Beliebtheit von Megastar Taylor Swift könnte dem
Ex-Präsidenten ebenso Sorgen bereiten. Bisher hielt sie sich in
konkreten Wahlempfehlungen zurück. In der Vergangenheit rief sie
ihre Fans allerdings bereits auf, sich für die Wahl zu
registrieren, was zu einem enormen Anstieg an Eintragungen von
jungen Wählerinnen und Wählern führte. Potenzielle neue Stimmen,
die vorwiegend den Demokraten zugerechnet werden. Das Harvard
Institute of Politics hatte außerdem rund 2.100 18- bis
29-Jährige befragt, ob sie eher einen Kandidaten wählen würden,
den Swift unterstützt. 19 Prozent stimmten dem zu.
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Die prominente Unterstützung könnte Joe Biden gut brauchen. Zwar
hat der amtierende US-Präsident die erste offizielle Vorwahl in
South Carolina haushoch gewonnen, mangels Konkurrenz bleibt
jedoch unklar, wie viel diese hohen Zuspruchswerte innerhalb der
Demokraten am Ende wert sind. Im Head-to-Head-Vergleich, wer
US-Präsident werden soll, liegt Biden mit 45 Prozent zwei Punkte
hinter Donald Trump (47).
Dazu kommt: Innenpolitisch steht er unter Druck. Viele jüngere
Demokraten und Vertreter des linken Flügels der Partei sind nicht
glücklich mit Bidens Nahostdiplomatie. Und dann ist da noch diese
Grenze zu Mexiko, wo ständig neue Rekordwerte gemeldet werden, im
Dezember verzeichnete die US-Grenzpolizei CBP 302.000
Grenzübertritte. Beim Thema Einwanderung ist Joe Biden
mittlerweile weit nach rechts gerückt. Gebracht hat es ihm bisher
wenig, einige Beobachter vermuten sogar, es könnte zum
entscheidenden Thema werden, weshalb er die Wahl verliert.
In einem sind sich Joe Biden und Donald Trump einig: Sie wollen
die US-Wirtschaft schützen – auch auf Kosten deutscher
Unternehmen. Heike Buchter, ZEIT-Korrespondentin in New York,
erklärt, wer im Amt für Europa besser wäre.
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