hTERT, CD23 und CD229 als Tumorantigene bei der B-CLL
Beschreibung
vor 12 Jahren
Eine kritische Vorraussetzung für eine effektive Krebstherapie
stellt die Identifizierung von Tumor-spezifischen oder
Tumor-assoziierten Antigenen (TAAs) dar. Diese Antigene sollten
Peptidsequenzen besitzen, die an MHC-Moleküle binden. Auch sollten
diese von Tumorzellen prozessiert und auf MHC-Molekülen präsentiert
werden. Ein weiteres TAA-Kriterium stellt die Überexpression im
Tumor dar, was eine Erkennung durch T-Zellen ermöglicht und
folglich eine Tumor-spezifische Immunantwort nach sich ziehen soll.
Bei der B-chronischen lymphatischen Leukämie (B-CLL) wurden bislang
nur wenige Tumorantigene identifiziert, die als potentielle
Zielstrukturen für eine Generierung einer spezifischen
T-Zellantwort in Frage kommen. Daher sind die Bestrebungen groß,
neue B CLL-assoziierte Antigene zu identifizieren. In dieser Arbeit
wurden die Moleküle hTERT, CD23 und CD229 hinsichtlich ihrer
Möglichkeiten untersucht, als TAAs bei der B-CLL zu fungieren. Die
katalytische Untereinheit der humanen Telomerase Reverse
Transkripase (hTERT), stellt ein universelles Tumorantigen dar, das
in einer Vielzahl verschiedener Krebstypen, einschließlich
hämatopoetischer Erkrankungen, exprimiert wird, jedoch nicht oder
nur in geringem Maße bei adulten, gesunden, differenzierten Zellen
detektierbar ist. Der humane Niedrig-Affinitätsrezeptor für IgE,
auch bekannt als CD23, ist auf verschiedenen hämatopoetischen
Zellen zu finden. Bei der B-CLL wird CD23 konstitutiv exprimiert
und atypisch auf den malignen B-Zellen reguliert im Vergleich zu
normalen B-Lymphozyten. Dies hat eine starke Überexpression des
Moleküls zur Folge. Das Humane Ly9 oder CD229, das Homolog zum
murinen Ly9, ist ein Mitglied der SLAM- (signaling lymphocyte
activation molecule) Familie, die Singnalrezeptoren repräsentieren.
CD229 interagiert mit Antigen-spezifischen Rezeptoren und
vermittelt so die Zelladhäsion zwischen Lymphozyten und anderen
Zellen. Die Überexpression von CD229 auf hämatopoetischen Zellen
wurde in einer Publikation beschrieben, die gezeigt hat, dass 12/15
B-CLL Patienten positiv für das Molekül waren. Ein Merkmal eines
Tumorantigens/TAAs stellt die Überexpression in einem Tumor im
Vergleich zum Normalgewebe dar. Alle drei Antigene wurden bezüglich
ihres Expressionsprofils untersucht, und es konnte eine eindeutige
Überexpression verglichen mit normalen Zellen nachgewiesen werden
(RT-PCR, FACS-Analysen). Die Immunogenität und MHC-Restriktion
(hier HLA-A0201) der ausgewählten Peptide wurde mit Hilfe in vitro
generierter zytotoxischer T-Zellen (CTLs) von gesunden Spendern
gezeigt, die Antigen-spezifisch durch Stimulation mit autologen,
Peptid-beladenen Dendritischen Zellen (DCs) expandiert wurden. Die
endogene Prozessierung und Präsentation der potentiellen
Tumorantigene, genauer der verschiedenen hTERT-, CD23- und
CD229-entstammenden Peptide, konnte mit Hilfe Antigen-spezifischer
CTLs von gesunden Spendern nachgewiesen werden, da diese spezifisch
die HLA-A0201+ B-Zell-abstammende Zelllinie Ramos, HLA-A0201+ naive
B-CLL Zellen und Peptid-beladene T2-Zellen in MHC-I-restringierter
Weise erkannten (IFN-γ-ELISPOT Assays, [Cr51]-release Assay). Diese
Experimente lassen auf eine natürliche Prozessierung und
Präsentation der hTERT-, CD23- und CD229-entstammenden Peptide via
HLA-A0201 auf den B-CLL Zellen schließen. Des Weiteren konnten
autologe hTERT-, CD23- and CD229-spezifische T-Zellen von B-CLL
Patienten in Gegenwart von autologen CD40L-aktivierten B CLL Zellen
und interessanterweise auch durch autologe, naive, maligne B-Zellen
expandiert werden, die einen deutlichen Anti-leukämischen Effekt
zeigten (IFN-γ-ELISPOT Assays, Dimerfärbungen). Ein möglicher Grund
für die Generierung einer T-Zellantwort mit autologen naiven B-CLL
Zellen als Stimulatoren scheinen das von den B-CLL Zellen
vermittelte Mikromilieu (Zytokinprofil) darzustellen. Anhand der
Quantität und Qualität der erzielten CTL-Reaktivitäten gegen die
drei unterschiedlichen Moleküle zeigte sich, dass vor allem die
Oberflächenmoleküle CD229 und CD23 als neue TAAs bei der B-CLL
geeignet scheinen. hTERT ist ebenfalls in der Lage, eine
Antigen-spezifische T-Zellreaktion zu induzieren, jedoch mit
geringerer Effizienz. Zusammenfassend konnte in dieser Arbeit
gezeigt werden, dass CD229 und CD23 natürlich prozessiert und als
TAAs bei der B-CLL präsentiert werden, die die Expansion autologer
Tumor-spezifischer T-Zellen erlauben. Daher stellen sie geeignete
Zielstrukturen für T-Zellbasierte, immuntherapeutische Strategien
und ein Immunmonitoring bei dieser hämatologischen Erkrankung dar.
Für hTERT gilt dies jedoch nur bedingt.
stellt die Identifizierung von Tumor-spezifischen oder
Tumor-assoziierten Antigenen (TAAs) dar. Diese Antigene sollten
Peptidsequenzen besitzen, die an MHC-Moleküle binden. Auch sollten
diese von Tumorzellen prozessiert und auf MHC-Molekülen präsentiert
werden. Ein weiteres TAA-Kriterium stellt die Überexpression im
Tumor dar, was eine Erkennung durch T-Zellen ermöglicht und
folglich eine Tumor-spezifische Immunantwort nach sich ziehen soll.
Bei der B-chronischen lymphatischen Leukämie (B-CLL) wurden bislang
nur wenige Tumorantigene identifiziert, die als potentielle
Zielstrukturen für eine Generierung einer spezifischen
T-Zellantwort in Frage kommen. Daher sind die Bestrebungen groß,
neue B CLL-assoziierte Antigene zu identifizieren. In dieser Arbeit
wurden die Moleküle hTERT, CD23 und CD229 hinsichtlich ihrer
Möglichkeiten untersucht, als TAAs bei der B-CLL zu fungieren. Die
katalytische Untereinheit der humanen Telomerase Reverse
Transkripase (hTERT), stellt ein universelles Tumorantigen dar, das
in einer Vielzahl verschiedener Krebstypen, einschließlich
hämatopoetischer Erkrankungen, exprimiert wird, jedoch nicht oder
nur in geringem Maße bei adulten, gesunden, differenzierten Zellen
detektierbar ist. Der humane Niedrig-Affinitätsrezeptor für IgE,
auch bekannt als CD23, ist auf verschiedenen hämatopoetischen
Zellen zu finden. Bei der B-CLL wird CD23 konstitutiv exprimiert
und atypisch auf den malignen B-Zellen reguliert im Vergleich zu
normalen B-Lymphozyten. Dies hat eine starke Überexpression des
Moleküls zur Folge. Das Humane Ly9 oder CD229, das Homolog zum
murinen Ly9, ist ein Mitglied der SLAM- (signaling lymphocyte
activation molecule) Familie, die Singnalrezeptoren repräsentieren.
CD229 interagiert mit Antigen-spezifischen Rezeptoren und
vermittelt so die Zelladhäsion zwischen Lymphozyten und anderen
Zellen. Die Überexpression von CD229 auf hämatopoetischen Zellen
wurde in einer Publikation beschrieben, die gezeigt hat, dass 12/15
B-CLL Patienten positiv für das Molekül waren. Ein Merkmal eines
Tumorantigens/TAAs stellt die Überexpression in einem Tumor im
Vergleich zum Normalgewebe dar. Alle drei Antigene wurden bezüglich
ihres Expressionsprofils untersucht, und es konnte eine eindeutige
Überexpression verglichen mit normalen Zellen nachgewiesen werden
(RT-PCR, FACS-Analysen). Die Immunogenität und MHC-Restriktion
(hier HLA-A0201) der ausgewählten Peptide wurde mit Hilfe in vitro
generierter zytotoxischer T-Zellen (CTLs) von gesunden Spendern
gezeigt, die Antigen-spezifisch durch Stimulation mit autologen,
Peptid-beladenen Dendritischen Zellen (DCs) expandiert wurden. Die
endogene Prozessierung und Präsentation der potentiellen
Tumorantigene, genauer der verschiedenen hTERT-, CD23- und
CD229-entstammenden Peptide, konnte mit Hilfe Antigen-spezifischer
CTLs von gesunden Spendern nachgewiesen werden, da diese spezifisch
die HLA-A0201+ B-Zell-abstammende Zelllinie Ramos, HLA-A0201+ naive
B-CLL Zellen und Peptid-beladene T2-Zellen in MHC-I-restringierter
Weise erkannten (IFN-γ-ELISPOT Assays, [Cr51]-release Assay). Diese
Experimente lassen auf eine natürliche Prozessierung und
Präsentation der hTERT-, CD23- und CD229-entstammenden Peptide via
HLA-A0201 auf den B-CLL Zellen schließen. Des Weiteren konnten
autologe hTERT-, CD23- and CD229-spezifische T-Zellen von B-CLL
Patienten in Gegenwart von autologen CD40L-aktivierten B CLL Zellen
und interessanterweise auch durch autologe, naive, maligne B-Zellen
expandiert werden, die einen deutlichen Anti-leukämischen Effekt
zeigten (IFN-γ-ELISPOT Assays, Dimerfärbungen). Ein möglicher Grund
für die Generierung einer T-Zellantwort mit autologen naiven B-CLL
Zellen als Stimulatoren scheinen das von den B-CLL Zellen
vermittelte Mikromilieu (Zytokinprofil) darzustellen. Anhand der
Quantität und Qualität der erzielten CTL-Reaktivitäten gegen die
drei unterschiedlichen Moleküle zeigte sich, dass vor allem die
Oberflächenmoleküle CD229 und CD23 als neue TAAs bei der B-CLL
geeignet scheinen. hTERT ist ebenfalls in der Lage, eine
Antigen-spezifische T-Zellreaktion zu induzieren, jedoch mit
geringerer Effizienz. Zusammenfassend konnte in dieser Arbeit
gezeigt werden, dass CD229 und CD23 natürlich prozessiert und als
TAAs bei der B-CLL präsentiert werden, die die Expansion autologer
Tumor-spezifischer T-Zellen erlauben. Daher stellen sie geeignete
Zielstrukturen für T-Zellbasierte, immuntherapeutische Strategien
und ein Immunmonitoring bei dieser hämatologischen Erkrankung dar.
Für hTERT gilt dies jedoch nur bedingt.
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