#137 Vom Top-Manager zum Top-Unternehmer: Stephan Bals von Digatus erzählt im Interview, wie er genau das geschafft hat
Dieses Mal ist Stephan Bals, CEO und Gründer der Digatus
Systemhausgruppe, bei mir im Interview. Ein spannender Gast, denn
Stephan hat eine erfolgreiche, verantwortungsvolle Position im
IT-Bereich sausen lassen, um das Abenteuer „eigene...
52 Minuten
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vor 3 Jahren
Dieses Mal ist Stephan Bals, CEO und Gründer der Digatus
Systemhausgruppe, bei mir im Interview. Ein spannender Gast, denn
Stephan hat eine erfolgreiche, verantwortungsvolle Position im
IT-Bereich sausen lassen, um das Abenteuer „eigene
Systemhausgruppe“ zu starten.
mehr unter: www.it-Founder.de/folge137
Der Status Quo
Die IT-Dienstleistungsgruppe Digatus ist mit 100 Mitarbeitern an
insgesamt 5 Standorten tätig. Das Unternehmen setzt sich aus drei
Schwerpunkten zusammen: dem Beratungsgeschäft, einer eigenen
Softwareentwicklung und der Betreuung von Clouds und
Rechenzentren. Die Kunden sind dabei in sämtlichen
wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zweigen unterwegs: vom
kleinen 3-Mann-Betrieb bis zum DAX-Konzern und öffentlichen
Auftraggebern wie der Kirche oder der Sozialwirtschaft ist alles
dabei. Mittlerweile gibt es über 160 aktive Kunden. Gegründet
wurde das Unternehmen in 2015.
Glückliche Jahre verbrachte Stephan zunächst bei der Siemens AG
und später bei der Allgeier-Gruppe, doch irgendwann kam die
Sehnsucht, etwas aktiv beeinflussen zu wollen. Bei den großen
Unternehmen hatte er keine Chance, durch seine investierte Zeit
und Leidenschaft irgendwie am Wert des Unternehmens beteiligt zu
werden. In seinem eigenen Unternehmen sind die Rädchen, die er
bedienen kann, deutlich größer und haben eine unmittelbare
Auswirkung – auch auf den Wert, der entsteht, wenn man ein
Unternehmen wachsen lässt.
Bei der Gründung haben die Jungs sich die gesellschaftliche
Einstellung zu Nutzen gemacht:
Zitat: „Alle, tatsächlich alle, haben uns davon abgeraten, eine
AG zu gründen, weil sie nun mal unendlich aufwändiger zu führen
ist (…). Aber wir dachten uns, dass eine AG größer wirkt, als wir
zu dem Zeitpunkt tatsächlich waren – und diese Einschätzung ging
zu 100 % auf. (…) Für die Gesellschaft besteht oft noch die
Assoziation, eine AG ist eine gehandelte Gesellschaft an der
Börse und damit per Definition groß.“
100 Mio. Umsatz: Das sind ganz schön viele
Nullen
Stephans Ziel sind die 100 Mio. Euro Umsatz für sein Unternehmen.
Doch wie schafft man es, sich solche Ziele zu setzen? Für Stephan
gibt es zwei Anhaltspunkte für eine solche Zahl: Auf der einen
Seite war ihm und seinem Unternehmen immer klar, dass sie groß
werden und groß denken wollen. Seine Vergangenheit hat ihm auch
gezeigt, dass man mit viel unternehmerischem Geist und viel Mut
relativ schnell größere Strukturen schaffen kann. Zum anderen hat
er aber auch das Gefühl, dass dieser Wert nach wie vor als
Vision, als hoch gestecktes Ziel dienen kann, welches täglich
inspiriert. Auch das Mindset spielt für Stephan eine große Rolle:
Wenn man ständig oder öfter über dieses Ziel nachdenkt und sich
überlegt, wie man es erreichen kann, dann bewegt man plötzlich
andere Denkmuster. Ob er am Ende 70 oder 150 Mio. erreicht, ist
ihm tatsächlich egal. Für ihn zählt, dass er eine Vision hat, die
ihm alles abverlangt und für die er sich bemühen muss:
Zitat: „Es hilft, sich von vornherein ein Ziel zu stecken, für
das man sich ziemlich strecken muss, denn dann gehst du anders an
dieses Thema ran, als wenn’s ein Ziel ist, dass man
erfahrungsgemäß ohnehin nach ein paar Jahren erreicht.“
Vom Manager zum Unternehmer – was ist anders?
Stephans Erfahrung nach, stehst du als Unternehmer am Ende immer
mit dem Rücken an der Wand. Irgendwann ist hinter dir niemand
mehr, der dich streichelt, dir Geld gibt oder Verantwortung
abnimmt. Als Manager hast du immer Strukturen über dir, einen
Senior Manager beispielsweise oder Vorstände. Die zweite Sache,
die Stephan aufgefallen ist: Man ist als Manager nie Cash King.
Klar, kennt man die Definition und als Controller jongliert man
unter Umständen auch mit Zahlen, doch es ist ein völlig anderes
Gefühl, selbst ins Onlinebanking zu gehen. Als Unternehmer lebt
man immer ein Stück weit in dem Spannungsfeld der Finanzen und
Entscheidungen: Wird der Dispo bewilligt, gibt es genug Kunden,
habe ich genug auf dem Konto für alle Rechnungen? Das Unternehmen
kann so groß und rentabel sein, wie es will. Ist die Liquidität
nicht gegeben, steht man an der Wand. Doch es ist wichtig, so
Stephan, das Gesamtbild zu betrachten. In Deutschland wird man
viel zu schnell gebrandmarkt, wenn finanziell etwas schief geht.
Gerade jetzt in der Coronazeit kann es schnell passieren, dass
die äußeren Einflüsse einen Unternehmer in die Knie zwingen –
obwohl vorher alles in Ordnung war. Auf keinen Fall aber sollte
man aufgeben. Stephans Tipp: Neugründen, weitermachen. In der
Silicon Valley, wohin er einen guten Draht hat, sieht man das
Ganze lockerer: Wird ein StartUp an die Wand gefahren, wird
danach aus den Fehlern gelernt und weitergemacht.
Unternehmer = keine Freizeit? Falsch!
Erfolg bedeutet nicht, nie wieder Urlaub zu haben. Stephan selbst
hat eine gute Lösung für sich gefunden: Bis zu einem gewissen
Grat nimmt er die Arbeit einfach mit, indem er – als
Frühaufsteher – einfach die Chance nutzt und in den frühen
Morgenstunden im noch ruhigen Haus ein zwei Stunden arbeitet.
Selfcare und Familienzeit hat er zudem fest in seinem Terminplan
geblockt:
Zitat: „Das hat am Ende auch mit der Organisation des Tages zu
tun (…), ich kümmere mich um mich und meine Familie und wenn man
das sehr konsequent in seinen Tag einbaut, dann funktioniert das
blendend, man kann sich Freiräume schaffen, ohne dass man
plötzlich weniger arbeitet oder schlechter arbeitet.“
Dazwischen hat er durchaus auch mal zwei drei Tage das Handy aus,
auch das muss sein. Die „Freizeittermine“ helfen Stephan dabei,
über einen längeren Zeitraum vital und kraftvoll zu bleiben.
Stephans Tipp für alle Gründer und
IT-Unternehmer:
„Mir ist wichtig, mutig zu sein, konsequent zu arbeiten und vor
allem, Kurs zu halten. Ihr dürft Fehler machen, genauso wie wir
Fehler gemacht haben. Wenn man einen Fehler gemacht hat, ist es
wichtig, mit viel Selbstbewusstsein weiterzuarbeiten. Vergesst
trotzdem nicht, die roten Linien für euch zu definieren, privat
wie geschäftlich, und euch idealerweise innerhalb dieser zu
bewegen. Setzt euch ein Ziel, lasst euch nicht beirren und geht
Schritt für Schritt konsequent jeden Tag einen Schritt darauf
zu.“
Dir hat das Interview gefallen und du möchtest gerne mit
Stephan in Kontakt treten? Du findest seine Kontaktdaten auf
LinkedIn. Ansonsten kannst du dich gerne auf seiner Homepage
www.digatus.de umschauen. Ich wünsche dir ganz ganz viel Erfolg
mit deinem Unternehmen und danke nochmal an Stephan für das
sehr informative Interview!
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