Die Genschere Crispr im Pflanzenbau: Die Chance für nachhaltige Ernährung für alle?
44 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Lässt sich Saatgut mit der Genschere fit machen für den
Klimawandel? Dazu mehr Vielfalt auf den Äckern und Tellern sowie
ausreichend Ertrag für die wachsende Weltbevölkerung
erzielen?
Mit der Genschere Crispr wird es möglich werden, ohne das
Einschleusen fremder Gene in Nutzpflanzen, Gemüsen und Früchten
Eigenschaften wie Dürre- oder Schädlingsresistenzen wieder zu
aktivieren, die in den Jahrtausenden aus den ursprünglichen
Wildpflanzen zwecks Ertragssteigerung ausgezüchtet
wurden.
Der Landbau steht vor enormen Herausforderungen:
•Die Weltbevölkerung dürfte in den nächsten 30 Jahren nochmals um
2 Mrd. Menschen anwachsen.
•Mehr Menschen bedeutet, dass wir noch mehr Nahrungsmittel
benötigen. Bis 2050 muss der landwirtschaftliche Ertrag um 50-70%
gesteigert werden.
•Bereits heute leiden 800 Mio. Menschen chronisch an Hunger, weit
mehr noch sind mangelhaft ernährt.
•Der Druck ist gross, die Felder auf Kosten natürlicher Räume wie
Wälder und Moore zu erweitern. Mehr Menschen bedeutet aber auch
ein fortschreitender Druck auf landwirtschaftlichen Boden
für Siedlungen, Strassen, Schienen und zum Abbau von
Rohstoffen.
•Die grüne Revolution hat in den letzten Jahrzehnten zu einer
enormen Steigerung des landwirtschaftlichen Ertrags geführt. Aber
der Preis dafür ist hoch: Vergiftete Böden, giftige Rückstände im
Grundwasser, eine Verminderung der Bio-Diversität.
•Der Klimawandel wird dem Landbau zusetzen: Wassermangel,
versalzene Böden, Hitze und Überschwemmungen dürften
zunehmen.
Das Thema brennt und es bedarf vieler Ansätze, um die globale
Nahrungssicherheit für die nächsten Jahrzehnte zu
gewährleisten.
Mit meinem Gast, Matin Qaim von der Universität Göttingen, habe
ich mich auf einen davon konzentriert – nämlich welchen Beitrag
neue Technologien dazu leisten können. Mit neuen Technologien
meine ich in erster Linie die Potenziale, die sich aus der
Entdeckung der Gen-Schere Crispr ergeben: Ein Verfahren, mit dem
ganz gezielt, relativ einfach und sicher einzelne Gene von
Pflanzen ein- oder ausgeschaltet oder gar umgeschrieben werden
können. Die beiden Entdeckerinnen, Jennifer Doudna und Emmanuelle
Charpentier, haben dafür 2020 den Chemie-Nobelpreis
erhalten.
Prof. Matin Qaim hält den Lehrstuhl für Welternährungswirtschaft
und Rurale Entwicklung an der Universität Göttingen und hat
unlängst zusammen mit internationalen Kolleginnen und Kollegen in
einer Stellungnahme dafür plädiert, dass gen-editierte Pflanzen
von der Politik nicht gleich behandelt werden sollten, wie
gen-technisch modifizierte Organismen.
Worin unterscheidet sich genetisches Editieren von der bislang
bekannten Gen-Technologie im Pflanzenbau? Warum sollte nach
Meinung vieler Experten genetisches Editieren nicht unter
das Verbot von gen-technisch veränderten Organismen fallen?
Wo sind die Vorteile genetisch durch Crispr gezüchtetes Saatgut
im Vergleich zu Gentech-Saatgut und der natürlichen Züchtung
neuer Sorten und Pflanzen-Eigenschaften?
Wo sind die spezifischen Risiken des Crispr-Verfahrens?
•Wie wird Crispr bei der Adaption an den Klimawandel
helfen?
•Wie wird Crispr zur nachhaltigen Landwirtschaft
beitragen?
•Wie wird Crispr zu einer global gesünderen Ernährung
beitragen?
•Wie wird Crispr gegen die schwindende Artenvielfalt und
Biodiversität helfen?
•Wie wird Crispr im Kampf gegen Hunger und Armut helfen?
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